Unten leuchten wir – Die #LaTdH vom 10. November
Wird es dunkel in der Welt? Der Trump-Sieg, der Aufschwung von Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus machen Sorgen. Außerdem: EKD-Synode und Künstliche Intelligenz.
Herzlich Willkommen!
Allerheiligen, Sankt Martin, Advent und schließlich der „Stern von Bethlehem“ an Weihnachten – zum Jahresende nimmt die Beschäftigung mit dem Thema „Licht“ zu, nicht nur in der Liturgie der Kirchen: In diesen Tagen sind viele Kinder unterwegs bei den traditionellen Umzügen und dem anschließenden Martinssingen. Häufig wird dabei das Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ gesungen, in dessen Kehrvers es heißt:
„Da oben leuchten die Sterne /
und unten da leuchten wir.“
Die Sehnsucht nach Lichtgestalten treibt bisweilen krude Blüten. Im gleißenden Scheinwerferlicht der Film- und Musikbranche werden Idole „angehimmelt“, Politiker werden in pompösen Wahlkampf-Inszenierungen wie überirdische Heilsbringer bejubelt, aber auch in den Kirchen wird bisweilen ein verstörender Personenkult betrieben, gerade um Gründer neuer, vermeintlich zukunftsträchtiger Gemeinschaften.
Umso tiefer ist der Fall, wenn die Schattenseiten des lange verehrten und jeder Kritik enthobenen charismatischen Führungspersonals zu Tage treten, wie etwa beim Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, beim Hilfswerk Emmaus oder in der „Familie Mariens“.
„Und man sieht nur die im Lichte /
Die im Dunkeln sieht man nicht.“
heißt es in Bert Brechts „Dreigroschenoper“. Und nur wenige Zeilen vorher:
„Doch zum Schluss vereint am Tische
Essen sie des Armen Brot.“
In der Bergpredigt nennt Jesus seine Jüngerinnen und Jünger „das Licht der Welt“, das „vor den Menschen leuchten soll“. Ein leuchtendes Beispiel ist bis heute der Heilige Martin – aber auch alle Christinnen und Christen, die Sonntag für Sonntag „vereint am Tische“ sitzen und mit den Armen das Brot teilen.
Einen guten Start in die neue Woche
wünscht Ihnen Ihr Thomas Wystrach
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Debatte
Wider Erwarten deutlich hat Donald Trump die Wahlen zum Präsidenten der USA gewonnen. Zum Erfolg verhalfen dem Republikaner Siege in den umkämpften Bundesstaaten Wisconsin, Pennsylvania, Georgia und North Carolina. Auch den Swing State Michigan konnte Trump für sich entscheiden. Im Januar 2025 wird er zum zweiten Mal die Regierungsgeschäfte in einem zutiefst gespaltenes Land übernehmen. Auch in Europa stehen viele ratlos vor dem Phänomen, warum trotz aller Erfahrungen, die die Vereinigten Staaten mit der ersten Amtszeit Trumps (2017-2021) machen mussten, seine Wiederwahl so eindeutig ausgefallen ist. Was die Auswirkungen seiner erneuten Präsidentschaft auf die Weltpolitik angeht, sind die Prognosen eher düster.
Trump zum Zweiten: Hält Amerikas Demokratie? – Barbara Zehnpfennig (COMMUNIO)
Die Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig geht der Frage nach, ob die politische Ordnung der USA einen verlässlichen Rahmen biete, um einen zur Entgrenzung neigenden Präsidenten wieder einfangen zu können. Die vielgerühmte amerikanische Verfassung stammt aus dem 18. Jahrhundert; trotz aller eingebauten Kontrollmechanismen – ohne die Tugend der Amtsinhaber, ihre Liebe zum Land und ihr Pflichtgefühl habe das System aber nicht funktionieren können:
Dass ein Mensch wie Donald Trump jemals in das höchste Amt des Staates gelangen könnte, kam den Gründern der amerikanischen Demokratie wohl nicht in den Sinn. Ein solcher Mensch kann die klug erdachten Institutionen einfach aushöhlen, indem er, wie bereits in der ersten Amtszeit geschehen, Ämter mit willfährigen Personen besetzt, per Verfügung am Parlament vorbei regiert, ihm obliegende Aufgaben einfach nicht exekutiert. Es bleibt zu hoffen, dass der republikanische Geist zumindest noch andernorts weht und stark genug ist, das System zu bewahren – notfalls auch gegen seinen obersten Repräsentanten.
Und wo bleibt die Moral? – Jörg Thomann (FAZ)
Mit Donald Trump werde ein Mann erneut Präsident, der keine Werte kenne außer seinem eigenen Ruhm und Geld, schreibt Jörg Thomann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für „Freunde der Herzensbildung“ sei das verheerend. Auch wenn man zu verstehen versuche, welche Hoffnungen seine Wähler in Trump setzen, eine boomende Wirtschaft, das Ende der Inflation, mehr Geld in der eigenen Tasche:
Dass sie über diesen Sorgen darüber hinwegsahen, dass der Kandidat verlogen, skrupellos, autoritär, ungehobelt, rachsüchtig, egoistisch, niederträchtig, hasserfüllt, selbstverliebt, zwielichtig, größenwahnsinnig, unbarmherzig, aufrührerisch, selbstverliebt, faul, unsensibel, prahlerisch, engstirnig, kindisch, misogyn, launisch, zusehends senil und ein verurteilter Straftäter ist – das macht ihr Wahlverhalten moralisch verwerflich.
Viele kirchliche Medien in Deutschland beschäftigen sich mit der Frage, was Trumps Erfolg für Kirche und Gesellschaft in den USA bedeutet. Wenn Werte wie Nächstenliebe, Bewahrung der Schöpfung und die Unterstützung der Armen auch den amerikanischen Katholiken wichtig sind – warum haben sie dann mehrheitlich Trump gewählt? Im Interview mit Renardo Schlegelmilch vom Domradio weist der US-Theologe Massimo Faggioli darauf hin, der Katholizismus in den USA sei ein Spiegelbild der aktuellen amerikanischen Kultur:
Trump und Vance haben die religiöse und katholische Wählerschaft erfolgreich in einer Weise instrumentalisiert, die die christliche Gemeinschaft zwingt, entsprechend zu reagieren. Was wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben, ist ein intellektueller Zusammenbruch, der die Schritte des evangelikalen Protestantismus seit den 1970er und 1980er Jahren nachvollzieht.
Im Interview mit katholisch.de erklärt der USA-Experte und Dogmatiker Benjamin Dahlke, es gebe durchaus Bischöfe, die Donald Trumps Kurs unterstützten und vor der Wahl das Thema Abtreibung in den Vordergrund geschoben hätten:
Interessant wird trotzdem sein, wie sich die Republikaner weiter zum Thema Abtreibung positionieren werden. Im Wahlkampf haben sie die Abtreibung nicht mehr grundsätzlich abgelehnt, sondern auf Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten verwiesen. Es gibt also keine grundsätzliche, moraltheologisch begründete Ablehnung, sondern eher eine pragmatische, juristische Sicht des Ganzen.
„The Golden Age of America“ oder: Was Donald Trump mit Augustus, Nero und Co. verbindet – Markus Lau (feinschwarz.net)
Das Verhalten Donald Trumps am Wahlabend, bei der er ein „Goldenes Zeitalter für Amerika“ ausrief, hat den Neutestamentler Markus Lau an Heilsversprechen anderer Herrscher erinnert und daran, was die Bibel davon hält:
Goldene Zeiten verbinden Texte wie das Markus- und Lukasevangelium insofern nicht mit der Herrschaft der Kaiser. Sie setzen auf ein anderes, biblisch-jüdisches Konzept eines Goldenen Zeitalters, nämlich auf die Vorstellung des angebrochenen und sich immer weiter realisierenden Reiches Gottes, an dessen Umsetzung alle Menschen mitarbeiten können. Allzu menschlichen Heilsversprechen erteilen biblische Texte damit eine Absage. (…)
Es ist vor diesem Hintergrund bezeichnend, dass Donald Trump in Wahlkampf und erster Siegesansprache ein durch und durch imperiales Konzept römischer Kaiser auf seine eigene Präsidentschaft bezieht und sich selbst als Heilsbringer inszeniert. Er steht damit in einer ausgesprochen langen Traditionskette.
Wünschen möchte man sich, dass das, was das Goldene Zeitalter der Idee nach ausmacht, gutes, gerechtes und gelingendes Leben für alle Menschen unabhängig von Nationalität, Geschlecht, sozialem Status, sexueller Orientierung, Glaube … in den kommenden Jahren etwas mehr Wirklichkeit wird. Die Erfahrungen mit dem 45. Präsidenten der USA und seiner unilateralen America-First-Politik stimmen freilich keineswegs hoffnungsvoll.
nachgefasst
EKD-Synode 2024: Flucht nach vorn – Philipp Greifenstein (Die Eule)
In Würzburg berät die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über Flucht und Migration sowie die Bewältigung der Missbrauchskrise. Außerdem stehen Wahlen auf dem Programm. Im Eule-Vorbericht erklärt Philipp Greifenstein, was auf der Tagung der EKD-Synode wichtig wird, die von heute an bis Mittwoch stattfindet.
Als Schwerpunktthema der Tagung hat sich die Synode „Flucht, Migration und Menschenrechte“ erwählt. Auch die Missbrauchskrise und insbesondere die Folgen der im Januar 2024 erschienenen „ForuM-Studie“ werden die Synodalen beschäftigen: Am Montagnachmittag wird das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo) der Synode berichten. Außerdem stehen mit den Nachwahlen in den Rat – und der Bestätigung von Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck, Nordkirche) im Amt der EKD-Ratsvorsitzenden – wichtige Personalia an.
Der vielschichtige 9. November (Bundeszentrale für politische Bildung)
Ein Gedenktag? Ein Feiertag? Eine falsche Wahl? Oder alles zusammenfassend ein „Tag der historischen Reflexion“? 1918, 1938, 1989 – lässt sich überhaupt gewichten, was „bedeutender“ und „gedenkwürdiger“ ist? Drei Ansichten über den Stellenwert des 9. November in der deutschen Geschichte bietet die Bundeszentrale für politische Bildung, drei Jahrestage, die jeweils besondere Epochenbrüche markieren, beleuchtet von den Historikern Robert Gerwarth (9. November 1918: Die „größte aller Revolutionen“?), Christoph Kreutzmüller (9. November 1938: Das Datum der „endgültigen Grenzüberschreitung“) und Ilko-Sascha Kowalczuk (9. November 1989: „Der Durchbruch“).
In Christus gilt nicht Ost noch West? – Carlotta Israel (Die Eule)
Vor 35 Jahren fiel die Berliner Mauer. Doch auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Herkunft aus „Ost“ oder „West“ in Deutschland noch von Bedeutung. In ihrer Kolumne „Sektion F“ geht Carlotta Israel der Frage nach, ob das auch für Kirche und Theologie gilt:
Westdeutsche Überheblichkeit und Selbstverständnisse als Nonplusultra zu setzen, das kann in Sackgassen beim theologischen Denken und kirchlichen Handeln führen. Mehr ost- und gesamtdeutsche Perspektiven zu wagen, kann sich in der personalen Zusammensetzung von Führungsgremien niederschlagen, aber auch auf anderen Pfaden erreicht werden. Wie könnten sich evangelische Theologie und Kirchen verändern, wenn wir von ostdeutschen Erfahrungen lernen?
Keine Gaudi im Bistum Hildesheim – Philipp Greifenstein (Die Eule)
Im Bistum Hildesheim sollte Bischof Heiner Wilmer erzkonservative AkteurInnen für ihre Bemühungen um Neuevangelisierung auszeichnen. Dazu hatte die rechtskatholische „Initiative Neuer Anfang“ eingeladen. Daraus wird nun nichts. Die Hintergründe beleuchtet Eule-Redakteur Philipp Greifenstein:
Die angekündigte Verleihung eines Preises gemeinsam mit AkteurInnen der katholischen Rechten durch Bischof Wilmer, warf die Frage auf, ob den Fortschritten auf dem Weg der Anerkennung von LGBTQI+ in dem als eher liberal bekannten Bistum zu trauen ist. Wie steht es um das Bekenntnis von Bischof Heiner Wilmer zum Synodalen Weg? Passt eine Auszeichnung für AkteurInnen, die sich als Widerstandsbewegung zum Kurs der Kirche verstehen, zum Reformweg der römisch-katholischen Kirche in Deutschland?
Buntes
„Luce“ – Das offizielle Maskottchen des Jubiläums 2025 wurde vorgestellt (iubilaeum2025.va)
Alle Jubeljahre feiert die römisch-katholische Kirche ein sogenanntes „Heiliges Jahr“. Dabei handelt es sich laut einem Schreiben von Papst Franziskus um „ein besonderes Gnadengeschenk“, das gekennzeichnet ist „durch die Vergebung der Sünden und insbesondere durch den Ablass, den vollen Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes“. Die Tradition schreibt vor, dass jedes Jubiläum durch die Veröffentlichung einer päpstlichen Verkündigungsbulle verkündet wird, das war auch für das für 2025 ausgerufene Heilige Jahr der Fall.
Neben einem eigenen Gebet, einer Hymne und einem Logo wurde erstmals auch ein Maskottchen vorgestellt, „um die Popkultur zu reflektieren, die besonders bei jungen Menschen beliebt ist“. Die Figur im Stile von japanischen Manga-Comics hört auf den Namen „Luce“ („Licht“):
Luce ist eine Pilgerin, die typische Elemente eines Reisenden trägt: eine gelbe Regenjacke als Schutz vor schlechtem Wetter, erdverschmutzte Stiefel als Zeugnis ihres zurückgelegten Weges, ein Missionskreuz um den Hals und den Pilgerstab.
Besonders ausdrucksstark sind die Augen von Luce, die in einem intensiven Licht leuchten: Sie symbolisieren die Hoffnung, die im Herzen jedes Pilgers entsteht, verkörpern das Streben nach Spiritualität und Verbindung mit dem Göttlichen und erinnern an eine universelle Botschaft des Friedens und der Brüderlichkeit.
Die Reaktionen auf die Lichtgestalt mit Kindchenschema seien geteilt, schreibt FAZ-Korrespondent Matthias Rüb in einem Bericht aus Rom:
Während in den sozialen Netzwerken die kleine Luce in vielen Postings begrüßt wurde, heißt es in anderen, die katholische Kirche habe im gekreuzigten Christus seit je ihr einziges Maskottchen und brauche kein weiteres. Wieder andere fühlten sich vom Namen Luce an jenen des Teufels Luzifer erinnert.
Bei der rechtskatholischen Tagespost schien man zunächst über das „Anime-Aggiornamento“ irritiert, stehe „diese Art der übermäßig kindlichen Ästhetik doch geradezu paradigmatisch für die Infantilisierung der Gesellschaft“. Da „Luce“ aber auch in konservativen und „traditionsorientierten“ Milieus abgefeiert wird, hat man sich für ein pragmatisches Urteil entschieden:
Solange Luce als katholisches Meme im Netz gute Dienste leistet und nicht die Gefahr droht, dass das Anime-Figürchen etwa in der heiligen Messe eingesetzt wird, dürfen sich auch konservative Gemüter ruhig über den PR-Coup des Vatikan freuen.
„So funktioniert christliche Kultur“, zeigt sich Paul-Henri Campbell begeistert. Den Verantwortlichen im Vatikan sei mit „Luce“ ein Coup gelungen, schreibt der Schriftsteller in seiner Kolumne „Gott in 99 Objekten“ bei COMMUNIO. Warum die Figur so gut funktioniere und sowohl in traditionalistischen als auch in progressiven Kreisen Anklang finde, sei offensichtlich:
Sie verbindet diese Lager, weil sie zeigt: Die christliche Kultur besteht über alle Fraktionen hinweg auch in ihrer heiteren Selbstironisierung, der Bereitschaft zum Spiel, im Flirren ihrer Expressivität und schließlich in der täglichen Neuinszenierung jener Dramatik, die mit dem Evangelium das Licht der Welt erblickte.
Im Interview mit dem Domradio weist der Kölner Comic-Spezialist Tillmann Courth darauf hin, dass Mangas vor allem bei Jugendlichen das verkaufsstärkste Comic-Genre sei. Offenbar wolle der Vatikan mit einem an den Markt angepassten Angebot einsteigen. Möglicherweise sei es sogar gewollt, dass man nicht erkennen könne, welches Geschlecht „Luce“ habe:
Das ist heute offener, diverser, fluider. Ich stell mir vor, „Luce“ ist ein Mädchen, denn die Freundinnen drum herum bedienen andere Chiffren. Alle haben diesen Pilgerlook, den ich was befremdlich finde. Aber es soll wohl die beschwerliche Reise in den Glauben ausdrücken, denn sie tragen alle ein Kreuz um den Hals.
Theologie
Über den Reformdruck auf die Theologie am Beispiel theologischer Forschung zu Künstlicher Intelligenz – Birte Platow (feinschwarz.net)
Transformationen wie die neuen KI-Anwendungen reißen die Theologie aus ihren kirchlichen Biotopen. Birte Platow leitet als Religionspädagogin den Forschungsbereich „Responsible AI“ an der TU Dresden. Im Theologischen Feuilleton feinschwarz.net stellt sie unter der wortspielerischen Überschrift „Theolo:KI“ vor, welche Erfahrungen sie beim „Auswildern“ theologischer Forschung ins interdisziplinäre Feld gemacht hat:
International, aber insbesondere in Deutschland hinkt die Theologie markant hinterher, wenn es darum geht, neue Möglichkeitsräume über die computationellen Verfahren der Digital Humanities fachspezifisch zu erschließen. Es ist im Grund nur schwer nachvollziehbar, dass ein Fach, für das Texte zentral stehen, das für sich (zurecht!) allergrößte Expertise im Umgang mit Text und Sprache beansprucht, hier so weit ins Hintertreffen geraten könnte.
Positiv gewendet ist festzustellen, dass in unseren Forschungsgegenständen noch zahlreiche ungeborgene Schätze liegen, die wir mithilfe automatisierter Verfahren bergen können. Dass dafür ein differenziertes Grundverständnis der Technologie sowie eine technisch-instrumentelle Anwendungskompetenz erforderlich sind, ist klar. Die sich eröffnenden Möglichkeitsräume dürften aber jede Anstrengung und Reform (ggf. auch der theologischen Ausbildung) wert sein.
„Künstliche Intelligenz“ kommt in immer mehr Bereichen des Lebens zum Einsatz. Peter G. Kirchschläger zeigt in seinem ebenfalls bei feinschwarz.net erschienenen Beitrag ethische Chancen und Risiken „datenbasierter Systeme“ auf und fordert, dass die Menschenrechte auch in diesem Bereich als ethischer Maßstab gelten sollen.
Im Eule-Podcast „Kann KI predigen?“ diskutieren Alexander Deeg und Michael Greder darüber, welche Rolle „KI“ im Gottesdienst und beim Predigen spielen kann, welche Grenzen ihr Einsatz hat – und was Predigt und Gottesdienst eigentlich ausmacht. Die Eingangsfrage von Podcast-Host Michael Greder passt: Kann man mit „KI“ (noch) gut Drittmittel einwerben?
Ein guter Satz
„Das Licht der Herrlichkeit scheint mitten in der Nacht. /
Wer kann es sehn? Ein Herz, das Augen hat und wacht.“
– Angelus Silesius