#COP23 – Die #LaTdH vom 12. November
Die Links am Tag des Herrn in dieser Woche: Von Klimaerwärmung und Energiewandel. Und außerdem: Schönheit, #KelchfürAlle und Martin.
Debatte
Energiewende – Vorbild Deutschland – Robert Kunzig (National Geographic)
In Bonn ist Weltklimagipfel #COP23. Für die einen ein Anstoß herauszuarbeiten, wie Deutschland im Klimaschutz durch Klima- und Energiewandel voranschreitet. Als Vorreiter für viele anderen Länder, mit Experimentierfreude und Wagnis. Robert Kunzig schreibt auf National Geographic seine Beobachtungen auf, wie er die Energiewende in Deutschland beobachten konnte.
Könnte es sein, dass Deutschland der Vorreiter eines beispielgebenden Wandels ist? Die Deutschen selbst betrachten die eigenen Fortschritte zwar durchaus kritisch, doch viele Wissenschaftler aus dem Ausland sagen: Wolle man eine Klimakatastrophe auf der Erde wirklich verhindern, müssten alle Länder dem deutschen Beispiel folgen – der sogenannten „Energiewende“.
Die Energiewende kurz erklärt – Christoph Behrens (Süddeutsche.de)
Doch viele betrachten die Energiewende eher kritisch. Das Problem an erneuerbaren Energie ist die Unstetigkeit. Mal erzeugen die Windräder und Solaranlagen mehr, mal weniger. Und an manchen Tagen auch zu viel, dann wird Energie abgegeben. Wenn ein Sturm übers Land jagt, wird sogar so viel Energie erzeugt, dass der Börsenpreis ins Negative rutscht. Es gilt eine Methode zu finden, Energie zu speichern.
Dass Deutschland den Strom verscherbelt, stimmt laut Fraunhofer ISE nicht. 2015 hätten Stromexporte einen Außenhandelsbilanzüberschuss von 2,07 Milliarden Euro erlöst. An einigen Tagen kippt der Preis an der Strombörse aber ins Minus – wer überschüssigen Strom abnimmt, wird dann dafür bezahlt. Am 30. April war beispielsweise sehr viel Sonnen- und Windstrom im Netz, wer ihn abnahm, bekam 10,4 Cent pro Kilowattstunde geschenkt. Sturm Herwart führte Ende Oktober zu einem Preisverfall auf minus 9,2 Cent pro Kilowattstunde.
Klimakonferenz in Bonn: Fidschi geht nicht unter, Langeoog schon eher – Manfred Knake (wattenrat.de)
Aber das alles ist ja sowieso schon lange genug diskutiert. Während in Bonn, mit Fidji als Gastgeber, gerade getagt wird, um daran zu erinnern, dass bei einem Wasseranstieg der Ozeane zuerst die Inseln drunter leiden. Natürlich gibt es jene, die machen sich auf Tripadvisor und GoogleMaps schlau, ob das wirklich der Fall ist. Dann gibt es aber auch diejenigen, die einen anderen Blick auf den Klimawandel haben, und immerhin haben wir uns hier vorgenommen, ebenfalls mit einem anderen Blick die Dinge zu betrachten:
Auch der Meeresspiegel an der „südlichen Nordsee“ steigt (mit diesem Namen wird sie touristisch vermarktet, verwandelt sich aber dadurch nicht in die nördliche Südsee), und das schon seit 12.000 Jahren. Nach dem Abschmelzen des Eises der Weichsel-Kaltzeit begann der Anstieg. Damals lag der Meeresspiegel der Nordsee ca. 120m (einhundertzwanzig Meter) tiefer als heute, Rentierjäger wanderten über die heute längst überflutete Dogger-Bank.
Randständiges
„Nehmet und trinket alle daraus“. Eine vergessene Reform des Konzils – Redaktion Feinschwarz (feinschwarz.net)
Vom klimatischen Wandel zum kirchlichen Wandel. Reformationsjubiläum ist um, und doch sind die Themen noch immer aktuell. Ganz aktuell wieder, dass zu einem Mahl nicht nur das Essen sondern auch das Trinken gehört, vor allem wenn man auch dazu aufgefordert wird.
Wir tun nicht, was wir sagen. Vor allem aber tun wir nicht, was Jesus selbst uns sagt. Die Worte Jesu, der den Segen über Brot und Weinbecher spricht und alle auffordert, davon zu essen und zu trinken, verhallen ungehört. Nachdem im ersten christlichen Jahrtausend die Kommunion unter beiden Gestalten üblich war, wurde der Kelch, mitbegünstigt durch die mittelalterliche Frömmigkeit, die den Zorn Christi bei unwürdiger Kommunion fürchtete, zum priesterlichen Privileg. Als «Laienkelch» zum Zeichen der Reformation geworden und in konfessionalistischer Manier fortan verschmäht, hat das Zweite Vatikanische Konzil die Kelchkommunion grundsätzlich wieder zugänglich gemacht (SC 55).
Viel zu gleichreförmig: Der mediale Lutherjubel – Moritz Hoffmann (Übermedien)
Auf Übermedien blickt Moritz Hoffmann auf das Medienecho zu Reformationstag und Reformationsjubiläum. Überall wurde Luther hoch gelobt und kaum jemand ist auf seine negativen Seiten eingegangen, auf seine Streitlust und seine Stellungen zu Bauern und Juden. Man betrachte nur das Luthermusical, das im ZDF übertragen wurde.
Warum ist also so selten vom streitsüchtigen, wütenden Luther die Rede, und immer nur von seinem Idealismus, der vom Furor angetrieben wurde? Warum betont man an allen Stellen Luthers modern-revolutionären Geist und vergisst, dass er den Bauern ihren Lohn nicht gönnte, um seinen eigenen Einfluss bei den Fürsten zu sichern? Und warum ist es vollkommen unstrittig, dass Luthers Bibelübersetzung für die deutsche Sprache prägend war, sein rasender Judenhass aber rätselhafterweise kaum einmal als Einflussfaktor auf den Holocaust wahrgenommen wird?
In dem Rahmen der Kritik des Überlobs sei auch Jan Böhmermann nicht ausgelassen:
Predigt
Warum bist du so wunderschön? – Analucia (theologiestudierende.de)
Die Predigt kommt heute von einer neuen Autorin auf theologiestudierende.de. Wie gern habe ich den Text gelesen, nachdem ich diese Woche versucht habe, einen Wintermantel zu kaufen und aus jedem Geschäft unverrichteter Dinge wieder gehen musste, weil sie einfach keine Kleidung in meiner Größe hatten. Da beginnt man dann an sich zu zweifeln, ob es doch Normen gibt, und was es bedeutet, wenn man in diese nicht reinpasst. Da habe ich auch jedes inzwischen verlorene Kilo auf der Waage wieder vergessen gehabt. Danke!
Ein guter Satz
Verdammt, junge, bunt beleuchtete nachwuchs Ökoaktivisten versperren mir und meinem #Diesel Pkw den Weg! #Martinszug #SanktMartin #bonn #COP23
— Holger Z. (@HolgiZ) 8. November 2017
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