Äquidistanzeritis – Die #LaTdH vom 9. Februar
Die Erklärung der 5 bewegt die Kirchengemüter, oder? Außerdem: Mehr Thüringer Chaostage, News auf dem „Synodalen Weg“ und verwahrte Theolog*innen.
Guten Morgen aus dem schönen Thüringen! Wie einige Eule-Leser*innen bestimmt schon bemerkt haben, ist unser kleines Magazin im November 2019 mit mir einmal kurz über die Landesgrenze in den Freistaat im grünen Herzen Deutschlands gezogen. Bye bye Lutherstadt, hello Bratwursteldorado! Wir schauen in der Debatte dieser „Links am Tag des Herrn“ auf die Rolle der Religionsgemeinschaften während der und notwendige Konsequenzen für die Christ*innen im Lande aus den Chaos-Tagen von Erfurt:
Debatte
Ein weiterer Schritt zur politischen Unkultur – Georg Seeßlen (ZEITonline)
Auch am vierten Tag nach dem parlamentarischen GAU im Thüringer Landtag ereignen sich fast stündlich Neuerungen. Das macht das ausgeruhte Beobachten schwer. Gut, dass es trotz aller Auflösungserscheinungen Leute wie Georg Seeßlen gibt, die etwas gründlich verstanden haben und uns mitteilen können:
Absehbar entstehen aus dem Zerfall der politischen Mitte, der eben auch einen Zerfall der politischen Kultur bedeutet, zwei große Lager. Auf der einen Seite der zunächst lockere und uneingestandene Zusammenschluss von „bürgerlichen“ Konservativen, Marktradikalen und einer Rechten, deren Führer in Thüringen man nicht nur mit juristischer Grundierung faschistisch nennen darf; auf der anderen Seite ein Zusammenschluss demokratischer, höchst maßvoll „linker“, zivilgesellschaftlicher und ökologischer Gruppierungen. Deren Chancen für die Verteidigung von Demokratie, Menschenrecht und Verfassung ständen so schlecht nicht. Hätten nur Opportunismus, Korruption und Feigheit in der einstigen „Mitte“ eine Grenze.
Nach der Seeßlen-Lektüre dürfte auch klar sein: Der Thüringer Vorfall geht Christ*innen und Kirchen etwas an – jenseits der üblichen Gepflogenheiten. In Frage steht nicht nur die Zukunft der sich explizit christlich nennenden politischen Parteien.
Die Union muss klären, ob sie einen christlichen Konservatismus pflegen will oder einen dezidiert rechten. Die Zeiten sind vorbei, in denen Beide aufgrund gemeinsamer Machtinteressen wie Verbündete erschienen. Historische Vorbilder gibt es für beide Konservatismen: Konservative Katholiken kämpften (und starben) mit den Demokraten von SPD und DDP im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, während Politiker der DVP und DNVP den Nazis den Weg ebneten. Nach der von ihnen ersehnten „Nationalen Revolution“ wurden sie entmachtet.
Aber diese Klärung steht nicht allein den christlichen Unionsparteien bevor. Die Mehrheit der Vereine in Deutschland, die ein emphatisches C in Namen und Satzung führen, ist konservativ. Bürger*innenvereine, kirchliche Stiftungen und Fördervereine, Studentenverbindungen und Traditions- und Heimatverbände – sie bilden vielenorts ein stabiles Rückgrat der Bürger*innengesellschaft. Sie sind eine integrative Kraft in unserer Gesellschaft.
Doch darf man sich nichts vormachen: Diese Integration meinte jahrelang auch, dass man bei den politischen Überzeugungen der einzelnen Mitglieder nicht genau hinschaut. Das oberflächliche Bekenntnis zu Grundgesetz und christlichem Glauben wurde und wird von vielen als ewig wirkende Impfung gegen die Radikalisierung der Mitte missverstanden.
Wenn sich die Unionsparteien auf den Weg begeben, neu zu klären, was christlichen Konservatismus von einem dezidiert rechten Konservatismus unterscheidet, dann gilt das auch für ihre „Vorfeldorganisationen“ – und ebenso für die Kirchen.
Landesbischof wird Wahl nicht kommentieren (Glaube + Heimat)
Kurz nach der Wahl Thomas Kemmerichs (FDP) zum Ministerpräsidenten klingeln bei der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) die Telefone. Die EKM umfasst weite Teile Thüringens, Sachsen-Anhalts und ein paar Ecken Sachsens und Brandenburgs. (Die Zuschnitte der evangelischen Landeskirchen entsprechen nicht denen der Bundesländer. Bitte für nachher merken!)
Ich erfahre am Telefon, dass sich Landesbischof Friedrich Kramer und die EKM nicht äußern werden und das mit Absicht. Das emphatische „Kein Kommentar!“ enthält eine deutliche Missbilligung des Vorgangs, wenn man die sonst übliche Praxis beachtet.
An die hält sich zum Beispiel der katholische Bischof des Bistums Erfurt Ulrich Neymeyr: Er gratuliert zur Wahl und richtet Segenswünsche aus. So halten es sonst auch die evangelischen Landeskirchen. Was Gratulationen angeht stand es also am Mittwoch 1:2. Denn auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, gratulierte nicht – noch erhob sie irgendwie sonst ihre Stimme. Zur EKKW gehört der Thüringische Kirchenkreis Schmalkalden. Ja, das ist jetzt evangelische Kirchenkunde für Fortgeschrittene!
Habe gerade bei @EKMnews nach Kommentierung der Ministerpräsidentenwahl in #Thüringen nachgefragt. Von Landeskirche und Landesbischof Friedrich Kramer gibt es zum Wahlausgang: "Kein Kommentar!" #Kirche
— Philipp Greifenstein (@rockToamna) February 5, 2020
Im Anschluss an diese Meldung entspann sich vor allem Online eine Diskussion über die Klugheit dieses Vorgehens. So manche*r hätte sich eine klare, formulierte Missbilligung gewünscht. Andere goutierten die Ruhe, die man sich offensichtlich gönnen wollte. Und die üblichen Verdächtigen lobten Kramer dafür, dass er sich einer Stellungnahme enthielt. Letztere müssen an ihrem Kommunikations-Finetuning arbeiten.
Das lange Schweigen der evangelischen Kirche – Philipp Greifenstein (evangelisch.de)
Während des Telefonats mit der Pressestelle der EKM am Mittwoch erfahre ich auch, dass ein Statement auch für den Donnerstag nicht geplant ist. Den Stand der Entwicklungen bis Donnerstagmittag bildet mein Artikel für evangelisch.de also zutreffend ab. Der Artikel enthält auch ein paar grundsätzliche Überlegungen zu den Maßstäben einer gelungenen Krisenkommunikation in diesem Fall, z.B. die Beachtung der notwendigen Solidarität mit der jüdischen Gemeinde, die den Eklat im Landtag alarmiert kommentierte.
Kurz bevor der neugewählte Ministerpräsident das erste Mal seinen Rücktritt erklären sollte, flatterte allerdings um 12:28 Uhr eine Pressemitteilung herein:
5 leitende Geistliche der evangelischen Kirchen mit einer Stellungnahme zu #Thüringen @nordkirche_de @ekbo @EKMnews @kircheanhalt @ekkw pic.twitter.com/XNiknWgKqx
— Philipp Greifenstein (@rockToamna) February 6, 2020
Ein bisher einmaliger Vorgang: Fünf leitende Geistliche von evangelischen Landeskirchen mit ostdeutschen Gebieten erklären gemeinsam ihr Missfallen ob der Ministerpräsidentenwahl mit Stimmen der AfD. Sie nennen Roß und Reiter und schließen mit einer politischen Forderung. An Klarheit lässt diese Erklärung nichts zu wünschen übrig. Wer ist dabei?
Es unterzeichnen: Kirchenpräsident Joachim Liebig für die Evangelische Landeskirche Anhalts. Die kleinste EKD-Gliedkirche (ca. 30000 Mitglieder) besteht aus einigen Gemeinden in Sachsen-Anhalt („Kirchenkreis Dessau“). Weil mit Liebig ein Kirchenpräsident an Bord ist, ist von „leitenden Geistlichen“ und nicht von Bischöf*innen die Rede.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) Christian Stäblein, die Bischöfin der EKKW Beate Hofmann (s.o.) und die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt sind mit dabei. Alle drei sind erst seit letztem Jahr im Bischofsamt. Kühnbaum-Schmidt war zuvor Pröpstin / Regionalbischöfin von Meiningen (Thüringen). Komplettiert wird die Runde von EKM-Landesbischof Kramer, der sich damit also doch äußert.
„Lessons Learned“ – Arnd Henze (Facebook)
In einem persönlichen Kommentar fasst Arnd Henze (@arndhenze) auf Facebook seine Sicht auf die Kirchenkommunikation der vergangenen Tage zusammen. Er kritisiert die Krisenkommunikation der evangelischen Kirchen und die Nicht-Beteiligung der EKD-Spitze. Regionalisierung und Kirchenföderalismus werden als hinderlich für eine zügige Reaktion auf eilige Nachrichtenlagen benannt. Henzes Lektionen sind nachdenkenswert, aber ganz so finster schaut es nicht aus:
Für den Erfolg der Erklärung ist es gerade gut, dass es sich dabei nicht um eine der üblichen Pressemeldungen aus dem Zentrum der EKD handelt. Es sind eben die leitenden Geistlichen ostdeutscher Landeskirchen, die dezidiert auch mit ihren Kirchenmitgliedern kommunizieren, nicht der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Bedford-Strohm.
Man kann, wie Henze, kritisieren, dass dadurch der Anschein erweckt würde, es handelte sich um ein rein ostdeutsches Problem. Vieles, das zum thüringischen Skandal geführt hat, wurde über die Jahre aus dem Westen importiert: Die mangelnde Abgrenzung des Konservatismus zum Faschismus, der Marktradikalismus liberaler Prägung und nicht zuletzt das beteiligte Personal. Trotzdem ist die Frage der Haltung der Kirchen vor Ort zur AfD zuerst eine ostdeutsche.
„Mein rechter, rechter Platz ist leer …“
Prominent nicht mit dabei bei der Erklärung der Fünf ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (EVLKS), die den Reigen der ostdeutschen Landeskirchen komplettiert hätte. Bekanntlich steht man aufgrund einer Grenzüberschreitung nach Rechts dort gegenwärtig ohne Bischöf*in da (wir berichteten).
So richtig wollte sich keine*r aus der Deckung wagen: Namentlich wollte niemand aus dem Landeskirchenamt die Erklärung unterzeichnen, die etwas später am Donnerstagnachmittag veröffentlicht wurde. Sie bleibt inhaltlich weit hinter derjenigen der Fünf zurück, wenn sie auch im letzten Absatz für sächsische Verhältnisse recht deutlich wird.
Kein*e Bischofskandidat*in nutzte die Gelegenheit, eindeutig Position gegen oder für die Zusammenarbeit mit der AfD zu beziehen. Bei der Kandidat*innenvorstellung in Leipzig am Donnerstagabend glänzten die Kandidat*innen dem Vernehmen nach – wie auch schon während der per Livestream aus Dresden übertragenen Vorstellung vom Montag (hier die Live-Tweets von mir) – dadurch, das Problem AfD formschön zu umschreiben.
Warum trauen sich nur so wenige in der Sächsischen Landeskirche wenigstens die Buchstabenreihe A-f-D zu nennen, wenn sie Phänomene wie die allgemeine Verrohung des Miteinanders und politischen Extremismus beschreiben? Björn Höcke ist nicht der Dunkle Lord, sondern ein durchschnittlich begabter Demagoge, dem von minderbegabten Provinzpolitikern wie Mike Mohring und Christian Lindner der Steigbügel gehalten wird.
Der gesellschaftliche Morast, durch den wir seit Jahr und Tag waten müssen, geht nicht auf die Rechnung der Linken, sondern auf die der Rechten und ihres parteipolitischen Arms. Auch Kirchenleute, nicht nur in Sachsen, leiden unter Äquidistanzeritis. Zeit, das Hufeisen einzupacken! Wer heute – d.h. z.B. nach NSU und Halle – noch meint, Kritik an Rechts reflexhaft mit einer Kritik an Links verbinden zu müssen, disqualifiziert sich für Führungsaufgaben. Das gilt auch für die Kirchen.
Der rechten Normalisierung entgegentreten! – Jan Niklas Collet, Jonas Erulo, Fana Schiefen, Jan-Hendrik Herbst und Gregor Taxacher (feinschwarz.net)
Auf der Tagung „Kirche, Theologie und AfD. Sozialwissenschaftliche und theologische Analysen der rechten Normalisierung“ (17.-19. Januar 2020, Frankfurt) war die „rechte Normalisierung“ ein zentraler Reflexionsgegenstand. Mitglieder des Arbeitskreises Politische Theologie fassen eine wichtige Fakten zusammen. Bitte lesen, bevor man sich neunmalklug zu AfD und Rechtsextremismus äußert!
„Politikverdrossenheit hat einen neuen Nährboden“ – Altbischof Huber im Interview (evangelisch.de, epd)
Corinna Buschow (@co_ohnezusatz), Chefkorrespondentin der epd, interviewt anlässlich des Eklats in Thüringen den ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber (@Prof_Huber), der eine binnenkirchliche Ressource für diejenigen im Gepäck hat, denen der Arbeitskreis Politische Theologie zu abgespaced sozialwissenschaftlich, also zu links, daher kommt:
Dass in keinem Bundesland die demokratische Regierung durch eine Partei an die Macht kommen darf, die Grundwerte des demokratischen Rechtsstaats verleugnet, hätten die Kirchen durchaus vor dem Desaster in Erfurt deutlich machen können. Sie hätten sich dafür auf ihre gemeinsame Stellungnahme „Demokratie braucht Tugenden“ berufen können.
Und hier gibt es dieses Gemeinsame Wort des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz zu lesen.
nachgefasst
TheologInnen über Nacht eingesperrt (Institut für Theologie und Politik)
Gegen das Steinkohlekraftwerk Dattel 4 regt sich Protest. Das neue Kraftwerk soll Mitte des Jahres ans Netz gehen. Wie ernst ist es uns um den Klimaschutz und die Energiewende tatsächlich bestellt? Am Protest wollten auch zwei Mitarbeiter*innen des Instituts für Theologie und Politik (ITP) in Münster teilnehmen, wie das Institut auf dem eigenen Blog schildert:
Nach einer Kontrolle der Fahrzeugpapiere und der Personalien wurden sie und das Fahrzeug auf gefährliche Gegenstände durchsucht. Obwohl die Polizei keine auffälligen Gegenstände gefunden hatte, wurden alle drei Personen in einem Gefangenentransporter ins Polizeipräsidium gebracht, dort vollständig entkleidet und über Nacht in Einzelzellen gesperrt. Das Auto wurde beschlagnahmt. Straftaten wurden ihnen zu keinem Zeitpunkt vorgeworfen. […] Erst um 10 Uhr am nächsten Morgen wurden alle drei freigelassen.
Die Münstersche Zeitung berichtete zunächst über den Vorfall, den Polizeisprecherin Ramona Hörst so erklärte:
„Wir mussten davon ausgehen, dass sie Straftaten begehen, deshalb wurden sie vorsorglich in Gewahrsam genommen“.
Das will das ITP (@ITP_Muenster) so nicht stehen lassen:
„Wir sind schockiert und entsetzt wie wir von den PolizeibeamtInnen behandelt wurden,“ so Benedikt Kern, Theologe und einer der Betroffenen. „Wir wurden wie SchwerverbrecherInnen behandelt, mussten uns bei halboffenen Türen in den Zellen entkleiden und die Nacht in Unterhosen verbringen. Wir werden gegen dieses Vorgehen alle rechtlichen Schritte ausschöpfen, haben uns aber auch entschlossen es öffentlich zu machen. So etwas darf nicht als normale polizeiliche Praxis präsentiert werden.“
Buntes
Synodengänger*innen (y-nachten.de)
Der katholische Blog y-nachten (sprich: why-nachten) sammelt Eindrücke vom „Synodalen Weg“ in der katholischen Kirche, aus der selbstgewählten „jung. hip. irgendwas“-Perspektive. Eigentlich sind die bereits erschienenen Artikel einfach nur klug und interessant. Aber was weiß ich: Ich bin ja nicht mehr jung. Vielleicht ist jung auch einfach das neue vernünftig. Jedenfalls könnte man bei so mancher abgrundtief peinlichen Stellungnahme von erzbischöflicher Seite drauf kommen. Juliane Eckstein macht z.B. klar:
Innerlich fügte ich hinzu, dass es jedem Bischof freigestellt ist und war, eine bessere Datengrundlage zu schaffen und eigene Studien in Auftrag zu geben. An vielen Orten gebe es bereits weiterführende Projekte, wie andere Wortmeldungen betonten.3 Andererseits, das wurde in der Aula auch klar, sind die Themen nicht allein aufgrund der MHG-Studie aufs Tablett gekommen. Die Missbrauchsfälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Rest besteht aus unzähligen Verletzungen, die Menschen in der Kirche erfahren haben und leider immer noch erfahren.
Habe Wirkung meiner Worte erst später begriffen – Mara Klein im Interview (katholisch.de)
Ihre* kurze Intervention auf dem ersten Plenung des „Synodalen Weges“ sorgte in Frankfurt wie auch in den Sozialen Medien für Furore. Mara Klein identifiziert sich gleich zu Beginn als „Nicht-Mann, nicht-heterosexuell, nicht einmal binäre Person“. In jedem Fall eine Stimme, auf die in der Kirche (hier im emphatischen konfessionsübergreifenden Sinne) gehört werden sollte. (Video ihrer* kurzen Rede in Frankfurt)
In Sachen #HörendeKirche und #GeistlicherWeg: Das vielleicht wichtigste Kriterium, wenn es beim #SynodalerWeg um Zuhören und Resonanz gehen soll, ist, wie viel #IchDu aus den Rückmeldungen spricht. — Mara Klein und Janosch Roggel haben dem Du ihr Gesicht geliehen. #MartinBuber
— Br. Wolfgang Sigler OSB (@HellereWelt) February 1, 2020
Eine kurze Ökumenefrage hätte ich dann aber doch noch zum „Synodalen Weg“: Sollen wir nun tatsächlich die Teilnehmer*innen als Synodale bezeichnen? Ich tät das ja gerne für Synoden reservieren und daher lieber von Teilnehmer*innen schreiben, auch wenn sogar einige Bischöfe öffentlich von Synode sprechen, was der „Synodale Weg“ kirchenrechtlich nicht ist. Ja, das ist katholisches Kirchenrecht. Finde, man kann es trotzdem ökumenisch respektieren.
Es reicht! – Bernd Hagenkord (PaterBerndHagenkord.blog)
Der ehemalige Vatikan-Korrespondent und jetztige Spiritual-Guide des „Synodalen Weges“ verbittet sich Nazivergleiche a’la Gerhard Ludwig Müller. Konservative Stimmen gehörten selbstverständlich zum „Synodalen Weg“, aber irgendwo müsse man auch mal eine Grenze ziehen. Kleiner Vorschlag von mir: Wie wäre es damit, Müller & Co. mit ihren Sprechblasen dort zu belassen, wo sie sich am wohlsten fühlen: In der reaktionären Blase zwischen kath.net und CNA/EWTN? Aber ich vermute, so ein Schmarrn klickt noch guckt.
Dass die prominenten Stimmen der Kirche und die Amtsträger nun schweigen, kann ich verstehen, man darf sowas nicht auch noch durch Kommentare würdigen. Aber unsereins muss an dieser Stelle sagen, dass es reicht. Zumal es ja nicht das erste Mal ist, dass derlei Stuss aus dieser Ecke kommt. Geschichtsvergessen, menschenverachtend, Diskurs vergiftend. Das ist keine Kritik mehr. Das ist der Versuch zu desavouieren und das auch noch mit inakzeptablen Mitteln. Das ist nicht Kirche.
I also don’t think seminaries prepare people well for rural ministries, and don’t help with some cross-cultural competencies. For all that people say rural congregations can be inflexible (and I *know* some are), so are those clergy who disdain rural areas. 1/2
— Amy Morehous (@hopeisaverb) February 8, 2020
Einerseits schade, dass Pfarrer Müller wegen dieses Witzes von den Nazis verhaftet wurde, andererseits war es wenigstens ein guter Witz. pic.twitter.com/yu66vT8haG
— Crescentia Michaela Benedicta (@Crescentia333) February 8, 2020
Ein guter Satz
Ich fände es ja schon schön, wenn #united4rescue die Poseidon in „Gemeinde“ umbenennt …
— Konrad Neuwirth (@Konrad) February 8, 2020