#Wirwählen ?! – Die #LaTdH vom 17. September
Eine Woche vor der Bundestagswahl geht es in der Debatte um das (Nicht-)Wählen. Außerdem: Kettensägende Nonnen, Social-Media-Entsagung und animierte Religionskritik.
Debatte
Vorweg: Nico Semsrotts Wahlwerbespot für DIE PARTEI, in der er auf die Auswirkungen des Nichtwählens auf das Wahlergebnis hinweist:
Gute Gründe, nicht wählen zu gehen?! – Larissa Hoppe (wahllos.de)
Zur Bundestagswahl 2013 entstand das Projekt der Seite wahllos.de, die fragte, warum Menschen nicht wählen gehen.
Mehr als die Hälfte der Befragten (63 Prozent) sagt, es gebe keine Unterschiede zwischen den Parteien. Wir haben die jeweils jüngsten Abgeordneten der Bundestagsfraktionen gefragt.
Dass es zumindest zwischen CDU und SPD bei dieser Bundestagswahl tatsächlich Unterschiede gibt, hat Philipp diese Woche aufgeschrieben: Mit dem barmherzigen Samariter an der Wahlurne.
Warum ich Nichtwähler bin – Stefan Broniowski (broniowski.at)
Ein kritischer Blick auf die Demokratie, wie wir sie haben, und die dafür bestimmende Mehrheit.
Undenkbar, dass man auch aus guten Gründen gegen Demokratie, so wie sie ist, etwas haben könnte. Also sage auch ich nicht etwa, ich sei Antidemokrat, sondern bezeichne mich als Demokratiekritiker. Das stimmt allerdings auch in der Sache, denn ich will nicht ja weniger als Demokratie, sondern mehr.
Nichtwähler: Das Recht der Anderen – Laura Waßermann (correctiv.ruhr)
Die Autorin machte zur Landtagswahl in NRW eine Ortsbegehung der zwei Wahlbezirke im Ruhrgebiet mit der höchsten und mit der niedrigsten Wahlbeteiligung:
Anel Rizvanovic ist 19 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Sein Vater geht nicht wählen, seine Freunde nicht. Und er selbst darf auch gar nicht wählen, denn er ist bosnischer Staatsangehöriger. Doch er würde auch nicht wählen, hätte er einen deutschen Pass.
Lasst endlich alle Menschen mit Behinderung wählen! – Raul Krauthausen (raul.de)
Und dann gibt es noch die Menschen, die gerne wählen wollen, aber rechtlich nicht dürfen:
Was wiegt nun also schwerer: das Recht eines Menschen, aktiv an der Demokratie mitzuwirken? Oder die hypothetische Gefahr, die durch Beeinflussung entstehen kann?
Randständiges
Want More Time? Get Rid of The Easiest Way to Spend It – David Cain (Raptitude, englisch)
Der Autor hat im Experiment die Social-Media-Apps von seinem Handy entfernt. Ganz im Sinne des Jahres 2007, als man sich noch manuell über den Laptop auf den Plattformen einloggte.
I didn’t want to quit outright, as many people have. I just wanted to get away from the ubiquity of Facebook, Twitter and Reddit. I didn’t want them in my pocket. I didn’t want to find myself swiping through them without having decided to. I wanted them to return to what they used to be: fun websites you may or may not visit on a given day.
Abendgespräch. Von Fehlern und Hühnchen. – Taugewas (Aus dem Leben eines Taugewas)
Die Mutter zweier Kinder erzählt sehr lebensnah von den Fragen zu Glaube und Gott ihrer Kinder, und deren Sicht auf die Welt.
„Ist schon okay. Alle machen mal Fehler. Alle Menschen.“
„Ja, das stimmt. Wir sind Menschen und machen Fehler. Das wäre ja auch irgendwie gruselig, wenn wir so ganz perfekt wären und keine Fehler machen würden. Wir sind ja nicht Gott.“
„Gott macht auch Fehler. Also, wenige, aber er macht auch Fehler.“
„Meinst Du?“
„Ja. Also Gott als er Mensch war. Da hat er Fehler gemacht. Nicht im Himmel. Aber auf der Erde als Mensch.“
„South Park“: Religionskritik in Bestform – Moritz Breckner (pro – christliches Medienmagazin)
Zum 20-jährigen Bestehen von South Park wirft der Autor einen Blick auf die vielfältige und differenzierte Religionskritik der Fernsehserie:
Obwohl meist Kinder die Protagonisten sind, ist „South Park“ alles andere als für Kinder geeignet. Die Serie bietet Gesellschaftssatire in ihrer schärfsten, bissigsten und rücksichtslosesten Form. Klar, dass es dabei auch immer wieder um Christentum, Judentum und Islam geht.
Bibel
Josef — Israels Sohn und seine Träume – Liturgiefuchs (liturgica.org)
Der Liturgiefuchs schmückt Leerstellen mit farbenreichen Worten.
Zu der Weise der biblischen Erzählung gehören die Leerstellen und das Schweigen. Sie haben mich seit jeher fasziniert. Über Israels Liebe zu seinem Sohn Josef und dessen Träumen habe ich darum einmal – in die Leerstelle hinein – einen Lückenbüßer zu Genesis 37 geschrieben.
Ein guter Satz
„There was a need, I had the means, so I wanted to help out.“
Schwester Margaret Ann, die Kettensägennonne, im CNN-Interview mit Erin Burnett.