Aus den Augen, aus dem Sinn – Die #LaTdH vom 30. Juni
Die Kirche zeigt sich über die Zukunft ermattet. Außerdem: Jüdische Körperöffnungen, Kritik am Herder-Verlag und Missbrauchsfälle, die nicht vergehen wollen.
Herzlich Willkommen!
Mon dieu! Als ich am vergangenen Wochenende mit den #LaTdH fertigeworden war, beschlich mich das ungute Gefühl, etwas vergessen zu haben. Und, na klar: Wenn Die Eule am 17. Juni sieben Jahre alt geworden ist, dann müsste eigentlich irgendwo in der Nähe auch ein #LaTdH-Jubiläum anstehen. Das mit den Jubiläen müssen wir in der Eule echt noch üben, denn diese #LaTdH hier sind bereits die 353. Ausgabe unseres wöchentlichen Newsletters. Die eigentliche halbrunde Jubiläumsausgabe waren also bereits die #LaTdH vom 9. Juni. Ups. Ich verspreche, dass wir den nächsten Meilenstein – die 400 – nicht verpassen.
In dieser Woche veröffentlichten die römisch-katholischen (Erz-)Bistümer und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die Kirchenstatistiken für das vergangene Jahr 2023. Die Veröffentlichung der Kirchenmitgliedschafts- oder eben Kirchenaustrittszahlen ist ein jährlich wiederkehrender Termin, aber ganz sicher kein Jubeltag.
Es kann natürlich nicht darum gehen, den Termin als „bürgerliche Kasualie“ auszuweiden und sich gewohnheitsmäßig zu grämen und selbst zu bemitleiden. Auch hat sich der Möglichkeitsraum interessanter Ideen, woran der Schwund nun liegen möge, in den vergangenen Jahren nicht weiter geöffnet, sondern im Gegenteil verengt. Wir wissen schon ziemlich gut, warum die Leute den Kirchen den Rücken kehren – auch wenn es Leute gibt, die es nicht wahrhaben wollen.
Das sind mehr als man denkt und weniger gut eingestanden operieren immer noch Großteile des Betriebs in beiden großen Kirchen nach Plänen und Visionen, die sich einer anderen kirchlichen und religiösen Realität verdanken als der, die wir so alltäglich beobachten und in Untersuchungen wie der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU 6) vor Augen geführt bekommen. In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (ELKWUE) muss in den nächsten Jahren zum Beispiel 1 Milliarde Euro zusammengespart werden, damit die Kirchenbeamt:innen im Alter nicht hungern müssen.
Diesen Wandel zu begleiten und zu gestalten braucht also Mut zum Blick in den Spiegel und zum Abschiednehmen. Deshalb gibt es immer wieder auch Akteur:innen und Texte, die zu einer Trauerarbeit um die schwindende „Volkskirche“ auffordern. Wir wollen dieser Biographiearbeit nicht im Wege stehen, aber doch andere Wege suchen als solche Kasualistik. Mit dieser Ausgabe der #LaTdH verabschiedet sich unser bescheidener Kirchennachrichten-Newsletter aber erst einmal in eine kurze Sommerferienpause. Am 4. August sind wir wieder mit dem Newsletter am Start.
Au revoir, arrivederci, la revedere und auf Wiedersehen wünscht
Philipp Greifenstein
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Debatte
Kirchenaustritte: Gemeinsam abwärts – Philipp Greifenstein (Die Eule)
Am Donnerstag veröffentlichte die DBK die Kirchenstatistik für das Jahr 2023 (hier) und wie üblich setzte daraufhin ein wenig Analysearbeit an den neuen Zahlen ein. Das Ergebnis meines Nachdenkens und Vergleichens mit der evangelischen Kirche, die ihre Zahlen bereits im Frühjahr vorgelegt hatte, gibt’s hier in der Eule zu lesen.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich auch das Ausmaß der Austritte in beiden großen Kirchen auf ähnlichem Niveau einpendelt. Im vergangenen Jahr sind 402.694 Menschen aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Das sind 120.000 Menschen weniger als im Rekordjahr 2022 (522.821). Aus der evangelischen Kirche sind 2022 und 2023 je 380.000 Menschen ausgetreten. Aus beiden Kirchen treten also jährlich nun gut doppelt so viele Menschen aus wie noch vor zehn Jahren.
Der Wellenkamm der katholischen Austrittswelle, die ziemlich genau mit der Veröffentlichung der „MHG-Studie“ zum sexuellen Missbrauch in den katholischen (Erz-)Bistümern im Herbst 2018 einsetzte, scheint überschritten zu sein. Die neue Baseline für beide Kirchen ist aber nun nicht mehr die 200.000er-Marke, sondern die 400.000er-Schwelle.
Über Gründe und Hintergründe der Kirchenstatistiken wird jedes Jahr berichtet und diskutiert. Eindrücklich ist vor allem auch der Rückgang beim Sakramentenempfang. Trotzdem wird von Jahr zu Jahr merklich weniger debattiert, gestritten und geschrieben. Die reaktionär-konservativen Kritiker:innen der reformorientierten Bischöfe und Lai:innen beschäftigen sich in diesen Tagen lieber mit gestrigen Benimmregeln oder ihren jeweiligen Theoriehobbies aus der Mottenkiste der Konservativen Revolution oder Fantasien über eine charismatische Wiederauferstehung der Kirche. Die Reformer:innen selbst behaupten weiter, man wolle (und könne?) die Kirche stärker an die Lebensrealität der Menschen heranführen. Sie sind die eigentlich kirchentreuen Gesell:innen unserer Tage.
Auch heute noch hängen auch und besonders engagierte Reformer:innen, die mit Lehre und Struktur ihrer Kirche kaum mehr etwas anfangen können, doch noch an ihrer Kirche. 86 % der Katholischen sind der Meinung, ihre Kirche solle homosexuelle Partnerschaften segnen. 95 % meinen, die katholische Kirche sollte die Heirat von Priestern zulassen. 87 % der Katholik:innen wünschen sich demokratische Wahlen von Führungspersonen in ihrer Kirche. Warum in einer Kirche bleiben, in der diese Forderungen fromme Wünsche bleiben?
Wir dürfen die Neigung zum Kirchenaustritt nicht einfach hinnehmen – Dominik Blum (katholisch.de)
In seinem etwas unpässlich überschriebenen „Standpunkt“ bei katholisch.de schreibt Dominik Blum, Pfarrbeauftragter in der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Artland im Bistum Osnabrück, über praktische Reaktionen auf Austritte und die Willensbekundung so vieler Kirchenmitglieder, einen Kirchenaustritt für sich in Erwägung zu ziehen – laut der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU 6) betrifft das drei Viertel der Katholik:innen und zwei Drittel der Evangelischen.
Wenn all diese Menschen in den nächsten Jahren durchziehen und die institutionellen Bande zur Kirche kappen, dann steht ein „organisationaler Kipppunkt“ vor der Tür, warnten die KMU-Autor:innen bereits im Herbst 2023: „Dann wären die Kirchen zumindest als Organisationen, wie sie heute bekannt sind, im Fortbestand gefährdet.“
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Blum hat jedenfalls eine andere, wenn auch nicht fürchterlich neue Idee im Gepäck, wie man auf die unzufriedenen Kirchenmitglieder zugehen kann. Alles ist besser, als erst im Abschiedsschreiben ein wenig Interesse zu heucheln. Die Mitgliederbindung und damit die Mitgliederkommunikation sind die Felder, auf denen die Kirchen sich dringend verbessern müssen – und prinzipiell ja auch können. Die Kirche habe, „noch immer viel zu bieten“, erklärt auch Benjamin Lassiwe in einem Kommentar für die Fuldaer Zeitung: Das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement der Christ:innen in und außerhalb der Kirche sei „der Kit in der Gesellschaft“.
Warum nur fühlen sich die signifikant umtriebigeren Christ:innen in ihren Kirchen zunehmend unwohler? In der FAZ (€) kommentiert Thomas Jansen, dass es kein Patentrezept gegen die Austritte gebe, weil für viele Menschen der Glaube an Bedeutung verlöre. Aber was ist mit den anderen, den gläubigen, den rührigen, den zagenden und bleibenden?
Wie man diese Gruppe erreichen kann, interessiert die Verantwortlichen in ihren pastoralen Neustrukturierungsprozessen oft herzlich wenig. Weder eine Abschaffung der Kirchensteuer noch die Priesterweihe für Frauen oder Predigten auf Tiktok würden die Kirchenbänke von heute auf morgen wieder füllen. Aber es könnte dennoch helfen, wenn die Bischöfe sich eine Frage in aller Demut stellen würden: Was machen wir falsch?
Typisch katholisch ist es gleichwohl, vor allem in Richtung der Bischöfe zu schauen. Was machen wir eigentlich falsch? Das ist doch eine Frage für alle.
„Das Christentum verschwindet aus dem kulturellem Gedächtnis“ – Interview mit Jan Loffeld von Philipp Ebert (sh:z)
Wenn Regionalzeitungen sich noch die Mühe machen, ein wenig tiefer in kirchliche Themen einzudringen, dann belohnen wir das hier gerne mit unserer Aufmerksamkeit. Das Interview mit dem Praktischen Theologen Jan Loffeld ist jedenfalls sehr interessant zu lesen, eingedenk auch seiner anderen Funktionen: Loffeld ist Professor für Praktische Theologie an der Tilburg University School of Catholic Theology in Utrecht, einer der katholischen Fachvertreter im wissenschaftlichen Beirat der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und Berater der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Im Herder-Verlag erscheint demnächst sein neues Buch über „religiöse Indifferenz“.
Wie sieht es aus mit kirchlichen Reformen wie der Zulassung von Frauen zu allen Ämtern, einer liberaleren Sexualmoral und der Abschaffung des Pflichtzölibats für Priester?Könnten sie den Trend, dass immer weniger Menschen in der Kirche sein wollen, eigentlich umkehren?
Sie können ihn vielleicht verlangsamen, aber nicht stoppen. All diese Dinge sind notwendig, aber nicht hinreichend, um mit dem Relevanzverlust von religiösem Glauben zu umzugehen
Was kann Kirche als Reaktion auf ihr Schrumpfen tun?
Kirche muss vor allem gewisse liebgewordene Dinge nicht mehr tun und sich von unrealistischen Ideen verabschieden: von der Idee, alle Menschen zu erreichen; von der Idee, alle brauchen Religion und religiöse Gemeinschaft. Die Kirche muss sich konstruktiv in den Entwicklungen unserer Zeit einbringen, statt in die Depression zu verfallen. Und: Die Kirchen müssen weiterhin in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen, etwa durch Wohlfahrtsorganisationen, solange sie dazu noch die notwendigen Ressourcen aufbringen können. Und auch, indem Christen auf „prophetische“ Weise in zentralen ethischen Fragen die Stimme erheben.
Wie noch bei jedem Streit zwischen den Individualisierungs- und Säkularisierungsthesen-Vertreter:innen und auch in der Auseinandersetzung um die KMU 6 fällt mir hier auf: Die praktischen Konkretionen, die aus den Analysen abgeleitet werden, das noch Mögliche, gleichen sich einfach fast wie ein Ei dem anderen.
Entsetzensermattung im Gottesvolk: Genervt vom Ruf nach Transparenz – Markus Nolte (Kirche + Leben)
In einem etwas anderen, aber doch gleichwohl benachbarten Zusammenhang schreibt Markus Nolte, Chefredakteur der Kirche + Leben, über die Entsetzensermattung angesichts der Missbrauchskrise(n)-Berichterstattung. Ich unterschreibe hier – auch aus evangelischer Perspektive – jedes Wort. Und es scheint mir, dass die Ermattung das eigentliche Gefühl der Stunde ist. Nicht nur, weil die Ferien nahen.
Überhaupt solle die Kirche sich nicht so viel mit sich selbst beschäftigen, mit längst von langen Bärten umwucherten Reformforderungen, Strukturen und Synodalem, sondern soll sich mehr ums angeblich Wesentliche kümmern – Evangelisation, Liebe zur Kirche, Leben aus der Verbundenheit mit dem Herrn. Da kommt die Entsetzensermattung gut zupass.
Man kann sich noch so fest beide Augen zuhalten und frommen Lobpreis singen gegen die Angst vor dem eigenen Untergang: Ist das noch Abgestumpftheit gegenüber dem Leid unzähliger Menschen und dem unmenschlichen Umgang mit zahllosem Leid – oder schon Verhöhnung? Oder sind das diese Trotzreaktionen, die gesamtgesellschaftlich auf einfach zu viel schlechte Nachrichten en vogue sind? Gibt es also eine legitime Klage gegen Übersättigung durch zu viel Übel? Und ist es also an den Medien, gefälligst freundlicher zu dosieren und mehr gute Nachrichten zu produzieren zur Auferbauung der Genervten? Das Schlechte nicht sehen zu wollen, ist die eine Sache. Es nicht zu zeigen, ändert indes nichts an seiner dramatischen Existenz.
nachgefasst
Unter den Augen des Bistums – Massimo Bognanni und Christina Zühlke (WDR, tagesschau.de)
Dankenswerter Weise bleiben die Kolleg:innen des WDR um Christina Zühlke immer wieder am Themenfeld sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche im Westen der Republik dran. Ihre neuesten Recherchen zeigen, wie im Erzbistum Köln auch nach Missbrauchsstudie(n) und zahlreichen Beteuerungen mit Beschuldigten umgegangen wird.
Im Januar 2024 betrat ein Geistlicher des Erzbistums Köln einen Gerichtssaal in Niederbayern. Alfons H. erschien vor dem Landgericht Deggendorf mit Sturmmaske und bunt verspiegelter Skibrille, seine Hände faltete er wie zum Gebet. Er musste sich wegen sexuellen Übergriffs an einem 15-jährigen Messdiener verantworten. Er gestand, wurde zu eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hielt das Urteil für zu milde und legte Revision ein.
Laut Urteil verging sich Alfons H. während zwei Urlaubsreisen fünf Mal an dem Jugendlichen. Im Sommer 2022 – 16 Monate nach Woelkis Versprechen. Und das, obwohl das Bistum in Sachen Alfons H. bereits seit 2010 vorgewarnt war. Der WDR hat die Akte Alfons H. rekonstruiert, vertrauliche Dokumente gesichtet, mit Betroffenen, ehemaligen Kollegen und Verantwortlichen gesprochen. Die Recherchen legen ein System offen, das Alfons H. offenbar weiterziehen ließ – und die betroffenen Jugendlichen nicht schützte.
Nordkirche: Ex-Gemeindepädagoge von allen Tätigkeiten freigestellt (NDR)
Und auch in der evangelischen Nordkirche gibt es ein weiteres Kapitel eines im Grunde schon bekannten Fallgeschehens. Gegen einen Gemeindepädagogen der evangelischen Kirche in Zinnowitz wurde nun wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs ein Strafbefehl verhangen. Deshalb sind auch die Landeskirche, der Kirchenkreis und die Kirchgemeinde wieder einmal gefordert. Über den Fall berichten NDR und epd, die langwierige Vorgeschichte lässt sich hier & hier einigermaßen bündig nachvollziehen.
Priester-Therapeut Müller: „Zahlte hohen Preis für meinen Einsatz“ – Interview mit Wunibald Müller von Madeleine Spendier (katholisch.de)
Im von Wunibald Müller lange Jahre geleiteten Recollectio-Haus der Abtei Münsterschwarzach wurden auch mutmaßliche Missbrauchstäter und Betroffene sexuellen Missbrauchs betreut. Von dieser Arbeit in kritischem Umfeld und schwieriger Zeit berichtet Müller im katholisch.de-Interview anlässlich der Erwähnung des Recollectio-Hauses in einem Missbrauchsbericht bei den deutschen Franziskaner-Minoriten (PDF).
Buntes
Vatikan fordert Änderungen bei Entwurf für Synodalen Rat (KNA, katholisch.de)
Eine Abordnung der Deutschen Bischofskonferenz war mal wieder im Vatikan zu Gast, um dort für das deutsche Reformvorhaben „Synodaler Rat“ zu werben. Wie aus der Gemeinsamen Presseerklärung des Heiligen Stuhls und der DBK hervorgeht, soll der Synodale Rat nicht mehr Synodaler Rat heißen und keinesfalls neben oder über der Bischofskonferenz stehen. Weg, Ausschuss, Rat und Prozess sind schon verbraucht: Vielleicht sieht man es in Rom ja lieber, wenn das neue Gremium gleich Synodale Kammer oder Synodaler Salon hieße? Alles geht jedenfalls in Richtung Mitberatung statt Mitentscheidung. Ein Problem römisch-katholischer Synodalität, das Benedikt Heider hier in der Eule bereits 2021 erklärt hat.
Die nächsten Beratungen mit den vatikanischen Vertretern sollen im Herbst nach der finalen Präsenztagung der „Weltsynode“ stattfinden. Dann womöglich auch unter Beteiligung von Bischöfen, die dem Synodalen Ausschuss und Synodalen Rat ablehnend gegenüberstehen, und/oder sogar Lai:innen-Vertreter:innen aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)?
Herder-Verlag: Grenzüberschreitungen als Markenzeichen – Matthias Meisner (FR)
Matthias Meisner, selbst Herder-Autor, schreibt bei der Frankfurter Rundschau über den Fortgang der Auseinandersetzung einiger Verlagsautor:innen mit dem Verlag über die Ausrichtung des Programmbereichs Politik und Geschichte im wirkmächtigsten christlichen Verlagshaus des Landes. Im Buch- und Zeitschriftenprogramm des Herder-Verlags findet sich eine wirklich weite Spannbreite unterschiedlicher (kirchen-)politischer Positionen. Aber wann kippt Meinungsvielfalt und Diskursfreiheit in Unachtsamkeit und Populismus?
Oder genereller gefragt: Ist der Verlag aufmerksam genug für die von rechts ausgehende Bedrohung der Demokratie? Die 17 Kritiker, die die Debatte dazu angestoßen haben, waren sich nach dem Treffen mit den Programmleitern Politik und Geschichte sowie Pädagogik und Kinderbuch, Patrick Oelze und Jochen Fähndrich, weiterhin unsicher. Verleger Manuel Herder hatte ihre Abordnung in Freiburg zwar kurz begrüßt, am Gedankenaustausch aber nicht teilgenommen. Aber die Delegation fühlte sich trotzdem „unglaublich offen empfangen“, wie eine Teilnehmerin sagte.
Glosse: Jüdische Segensprüche zu Löchern im Körper – Gerald Beyrodt (DLF Kultur)
Die Sendung „Aus der jüdischen Welt“ auf DLF Kultur gehört eigentlich zum Pflichtprogramm des deutschsprachigen religions- und religionspolitikinteressierten Publikums, auch weil das Programm ganz und gar nicht behäbig-andächtig daherkommt. In der aktuellen Glosse von Gerald Beyrodt geht es um Körperöffnungen im Judentum und im Neuen Testament (vermutlich wäre man bei mittelalterlichen Mönchen häufiger fündig geworden).
Ein guter Satz
ihr findet mich bei der pride parade im furry wagen der katholischen kirche
— max p0werade institut für luft (MPIL) (@maxplanckpress.de) Jun 22, 2024 at 15:48