Harte Zahlen

Über eine halbe Million Menschen sind im vergangenen Jahr aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Beide großen Kirchen vermeldeten Rekord-Austrittszahlen. Eine Analyse.

Nun hat also auch die katholische Kirche ihre Kirchenstatistiken für das vergangene Jahr vorgelegt. Die Austrittszahlen sind katastrophal: 522.821 Austritte haben die römisch-katholischen (Erz-)Bistümer im Jahr 2022 gezählt. So viele Menschen sind noch nie zuvor binnen eines Jahres aus der katholischen Kirche ausgetreten. Bereits im März hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ebenfalls einen Austrittsrekord von 380.000 vermeldet.

Die Mitgliedschaft in den evangelischen Landeskirchen, die in der EKD zusammengefasst sind, hat im vergangenen Jahr insgesamt um 575.000 Menschen abgenommen. Das entspricht einem Minus von 2,9 % zum Vorjahr. Die römisch-katholischen (Erz-)Bistümer zählten im Vergleich zu 2021 insgesamt 708.285 weniger Kirchenmitglieder, ein Minus von 3,3 %. Ein weiterer Grund für das Schrumpfen der beiden großen Kirchen sind die weiterhin sehr zahlreichen Todesfälle innerhalb der Kirchenmitgliedschaft. Hier macht sich die Überalterung der Kirchen bereits heute bemerkbar. 365.000 Todesfälle meldete die EKD für 2022, die Bischofskonferenz hat im vergangenen Jahr 240.144 katholische Bestattungen gezählt.

Dem Mitgliederschwund durch Austritte und Sterbefälle stehen in den evangelischen Kirchen im Jahr 2022 165.000 Taufen und 19.000 (Wieder-)Aufnahmen gegenüber. Die katholische Kirche hat 155.173 Taufen und 1.465 Eintritte sowie 4.116 Wiedereintritte gezählt.

Seit dem vergangenen Jahr gehören weniger als die Hälfte der Deutschen den beiden großen Kirchen an. Gemeinsam mit anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften allerdings – z.B. den ca. 1,5 Millionen Orthodoxen – liegt der Anteil der Christ:innen an der Bevölkerung bei ca. 52 %. 19,15 Millionen Menschen sind Mitglied einer EKD-Gliedkirche, das entspricht einem Anteil von 22,68 % an der Gesamtbevölkerung (84,43 Millionen). Der römisch-katholischen Kirche gehören 24,8 % der Bevölkerung an, insgesamt 20,93 Millionen Menschen.

Die beiden großen Kirchen bleiben damit die Big Player in der deutschen Religionslandschaft. Mit weitem Abstand folgen sunnitische Muslime (ca. 2,5 Millionen), Aleviten (ca. 700.000) und die Neuapostolische Kirche mit 311.000 Mitgliedern (2022). Alle weiteren christlichen Kirchen und Gemeinschaften sowie nicht-christliche Religionsgemeinschaften sind zum Teil noch deutlich kleiner. Den jüdischen Kultusgemeinden, die im Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert sind, gehören beispielsweise nur noch ca. 90.000 Menschen an. Die größte evangelische Freikirche, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG, Baptisten), zählt ca. 75.000 Mitglieder und die Alt-Katholische Kirche in Deutschland 15.396 Mitglieder.

Die Religionslandschaft in Deutschland ist in den vergangenen 30 Jahren vielfältiger geworden. Durch Zuwanderung und Fluchtbewegungen sind mehr Bürger:innen muslimischen Glaubens nach Deutschland gekommen. Ingesamt deutet der Trend unabhängig von Religion und Konfession aber in Richtung abnehmender Religionszugehörigkeit. Knapp 35 Millionen Menschen (ca. 42 %) sind nicht Mitglied einer Religionsgemeinschaft.

Für Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, hat sich der aus dem Christentum stammende Begriff „konfessionslos“ eingebürgert. Ein Begriff, der aus mehreren Gründen unscharf ist: Erstens organisieren sich nicht-christliche Religionsgemeinschaften häufig nicht um ein bestimmtes Bekenntnis (lat. confessio) herum, sondern sind – wie z.B. die muslimische Community – grundlegend anders strukturiert. Der Konfessionsbegriff nimmt historische und weltanschauliche Unterschiede nicht im ausreichenden Maße auf. Das zeigt sich nicht zuletzt auch bei Mitgliedschaftsuntersuchungen in den beiden großen Kirchen: Viele Menschen bleiben Mitglied der evangelischen oder römisch-katholischen Kirche, obwohl sie viele Glaubensinhalte nicht teilen.

Zweitens befinden sich unter den sog. Konfessionslosen viele Menschen mit religiösen Überzeugungen, die sie allerdings ohne (amtliche) Bindung an eine Religionsgemeinschaft leben. Nicht zuletzt werden auch viele getaufte Christ:innen, die ihre Kirchen in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen verlassen haben, in den Religionsstatistiken unter diesem irreführenden Begriff subsummiert. Inzwischen verlassen insbesondere römisch-katholische Christ:innen ihre Kirche nicht allein, weil sie nicht (mehr) glauben, sondern als Akt des Widerstands gegenüber der Institution.

Christ:innen, die aus ihren Kirchen austreten, lösen sich nicht in Luft auf, sondern bilden inzwischen eine große Gruppe unter den nicht-religiös gebundenen Menschen in Deutschland. Nur selten treten sie übrigens in eine andere christliche Kirche oder Gemeinschaft über oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein. Die Gruppe der getauften, aber nicht (mehr) zugehörigen Christ:innen in der Gesellschaft wächst und stellt als Adressat:innengruppe kirchlicher Angebote eine Herausforderung für die Kirchen dar.

Warum treten Menschen aus der Kirche aus?

Mit der Frage, warum so viele und immer mehr Menschen aus den Kirchen austreten, beschäftigen sich die Kirchen selbst und Religionssoziolog:innen ausgiebig. Im Wesentlichen wurden mit der Säkularisierung und der Individualisierung von Religion zwei Mega-Trends der Moderne identifiziert, die auch Einfluss auf die Kirchenmitgliedschaft haben.

Mit Säkularisierung wird in diesem Kontext der Trend zur Ablösung von kirchlichen Strukturen beschrieben, die von einzelnen Menschen, Gruppen und auch vom Staat vollzogen wird. Da eine Kirchenmitgliedschaft heute nicht mehr maßgeblich für das gesellschaftliche Ansehen ist und im Blick auf konkrete wirtschaftliche und soziale Perspektiven seltener eine Rolle spielt, lösen sich Menschen aus der Kirchenmitgliedschaft, wenn sie sich mit ihren Überzeugungen und ihrer Lebensgestaltung nicht (mehr) zugehörig fühlen. Weil sich die westlichen Wohlstandsgesellschaften und ihre demokratischen Staaten seit Beginn der europäischen Aufklärung ebenfalls säkularisiert haben, ist durch den Rückgang kirchlicher Macht ein weltweit einzigartiger religiöser Freiheitsraum entstanden. Private, gesellschaftliche und staatliche Säkularisierungstendenzen verstärken sich obendrein wechselseitig.

Unter Individualisierung wird im Kontext der Religionszugehörigkeit die in eigener persönlicher Hoheit gestaltete Religiosität im Sinne der freien Entfaltung der Persönlichkeit verstanden. Auch sie ist ein Erbe der europäischen Aufklärung, wenngleich ihre Wurzeln historisch viel weiter zurückreichen (protestantische Theolog:innen finden Wurzeln sowohl der Individualisierung als auch der Säkularisierung in der eigenen religiösen Tradition). Angesichts eines weltanschaulich neutralen Staates und ohne religiösen Zwang sind viele Menschen heute der Überzeugung, ihren persönlichen Glauben unabhängig von oder in großer Distanz zur (Herkunfts-)Religion leben zu können. Einer der zentralen Streitpunkte in der Religionssoziologie ist, wie beide Mega-Trends mit- und gegeneinander wirken, z.B. ob es einen tätigen und in Frömmigkeitesformen wahrnehmbaren Glauben ohne Gemeinschaftszugehörigkeit überhaupt nachhaltig gibt.

Konservative Akteur:innen in den christlichen Kirchen verstehen Individualisierung und Säkularisierung gelegentlich unterschiedslos als Abfall vom Glauben (der Kirche). Eine solche Deutung nimmt allerdings weder die persönlichen Beweggründe eines Kirchenaustritts wahr noch zur Kenntnis, dass viele Menschen trotz großer Bekenntnisunsicherheit und divergierenden Glaubensüberzeugungen Mitglied in den Kirchen bleiben. Als Grund für den Verbleib werden immer wieder biographische, praktische und ideelle Gründe genannt, die mit „dem Glauben“ nur mittelbar zu tun haben.

Die Kirchen und die Religionsforschung interessieren sich daher auch dafür, warum Menschen im Einzelfall austreten. Neuere stichprobenartige Untersuchungen haben gezeigt: Während jüngere Menschen austreten, weil sie sich der Religion nicht zugehörig fühlen, nicht glauben und sich von der Kirchenmitgliedschaft keinen Nutzen versprechen, treten ältere Menschen vor allem aufgrund konkreter Enttäuschungen mit der Institution Kirche aus.

Hierzu können zum Beispiel gehören: Negative Erfahrungen mit Amtsträger:innen der Kirche vor Ort, Kritik an der Qualität kirchlichen Handelns, Unzufriedenheit mit der kirchlichen Arbeit im Allgemeinen oder Reformprozessen im Besonderen (z.B. Zusammenlegung von Pfarreien), traumatische und verletzende Erlebnisse in der Institution und das Nicht-Einverständnis mit der politischen Positionierung der eigenen Kirche. Ob nun der Stillstand oder die Progression ursächlich für Entfremdungsprozesse ist, darüber streiten Konservative und Progressive innerhalb der Kirchen. Genau an diesem Schauplatz spielt sich die wiederkehrende „Zeitgeist“-Debatte in den beiden großen Kirchen ab.

Wo finden Menschen Heimat in der Kirche?

Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen vergangener Jahre haben gezeigt, dass die Kirche vor Ort von maßgeblicher Bedeutung für die Menschen ist, die (noch) Mitglied der Kirchen sind. Ein „Rückzug aus der Fläche“ könnte also Austrittstendenzen verstärken. Zugleich mangelt es den Kirchen zunehmend an Geld und vor allem Personal, um überall im Land die bisher üblichen kirchlichen Strukturen aufrecht zu erhalten. Kirchenaustritte und die mit ihnen einhergehenden Kirchensteuerrückgänge heute und in Zukunft verstärken diese Dynamik. Mit dem Schrumpfen beider Kirchen korreliert auch ein Rückgang des Nachwuchses für kirchliche Berufe, wobei die Lage in der römisch-katholischen Theologie besonders desolat ist.

Innerhalb der Kirchen wird darüber gestritten, welche Bedeutung für die Beheimatung in der Kirche regionale und überregionale Strukturen spielen. Die bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass übergemeindliche Strukturen und Handlungsfelder den Kirchenmitgliedern zu einem großen Teil unbekannt und egal sind. Kirchorte mit großer Anziehungskraft jenseits des unmittelbaren Lebens- und Wohnbereichs bieten allerdings Jugendverbände und auch einige wenige digitale Angebote. Gleichzeitig wird ein immer größerer Teil der kirchlichen Arbeit aus Rationalisierungserwägungen auf die sog. „mittleren Ebenen“ und Funktionspfarrämter (ev.) bzw. pastorale Arbeitsstellen ohne Pfarreibezug (kath.) verlegt.

In Befragungen geben viele Menschen als Grund für ihren Verbleib in der Kirche immer noch an, sie wöllten deren Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen stärken. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände genießen in der Bevölkerung wesentlich höheres Ansehen als die Kirchen selbst. Auch Impulse aus den Kirchen in die Gesellschaft und die Politik hinein wollen viele Kirchenmitglieder nicht missen. Dafür sind im Wesentlichen die kirchenleitenden Organe und unter ihnen die leitenden Geistlichen (Bischöf:innen, Kirchenpräsident:innen) zuständig. Katholische Christen wissen zumeist, wer „ihr“ (Erz-)Bischof ist und evangelische Christ:innen kennen EKD-Ratsvorsitzende (wenn auch nicht immer die aktuelle).

Es ist eine Binse: Heimat finden Menschen in der Kirche vor allem dort, wo sie ihr Leben mit anderen Menschen teilen, denn im Kern ist die Kirche Gemeinschaft (lat. communio). Deshalb ist in den beiden letzten Jahrzehnten die Gestaltung von kirchlichen Feiern zu lebensbestimmenden Ereignissen in den Fokus gerückt. Beide Kirchen begleiten diese als sog. Kasualien und Sakramente. Taufe, Erstkommunion, Konfirmation und Firmung, kirchliche Trauung und Segensfeiern, Jubiläen, Aussegnungen und Bestattungen werden nach wie vor in ihren traditionellen – und in ganz neuen – Formen nachgefragt. In beiden Kirchen hat sich der Sakramentenempfang (Anzahl der Kasualien) nach dem Corona-Schock wieder erholt (Ausnahme: Erstkommunion).

Jenseits dieser temporären Berührungspunkte, die vor allem von hauptamtlichen Religionsbediensteten gestaltet werden (Pfarrer:innen, Priester, Pastoralassistent:innen, Seelsorger:innen), finden und halten Menschen dort Anschluss an die Kirche, wo sie auf glaubwürdige und ihnen zugewandte Glaubensgeschwister und Hauptamtliche und eine lebendige Gemeinschaft treffen – oft über politische, ideologische und lebensweltliche Meinungsverschiedenheiten hinweg. Und doch lebt die Kirche in engen Milieugrenzen und nicht selten unter Ausschluß derjenigen, die traditionell nicht dazugehören. Die Kirchenmitglieder beider großer Kirchen sind weit davon entfernt, ein Querschnitt der bunten, (post-)migrantischen Gesellchaft Deutschlands zu sein. Darum ist die Weiterentwicklung von analogen und digitalen Begegnungsorten und -Formaten für alle Menschen in den Kirchen eine bleibende Herausforderung.

Im Besonderen werden in den Kirchen Wege gesucht, wie man mit jungen Menschen zwischen 18 und 35 Jahren in Kontakt bleiben kann. In dieser Lebensphase treten besonders viele Menschen aus der Kirche aus, auch weil ihnen die Kirchen kaum attraktive lebensbegleitende Angebote machen. Darum werden neue Formen der Mitgliedschaft, z.B. eine Entlastung von der Kirchensteuer, vor allem im Blick auf junge Menschen diskutiert.

Die Glaubwürdigkeitskrise

Die langfristigen Entwicklungen und gesellschaftlichen Mega-Trends erklären den kontinuierlichen Mitgliederschwund der Kirchen nur zum Teil. Aus zwei Gründen beschleunigt sich das Schrumpfen außerdem: Erstens bilden die sterbenden Alten innerhalb der kirchlichen Demographie eine im Vergleich zu jungen Menschen größere Gruppe. Zweitens hat die Zahl der Austritte noch viel stärker zugenommen, als es Forschende mit Blick auf die langfristigen Dynamiken angenommen hatten.

Auch für das Jahr 2022 kann man mit guten Gründen von einer Art Bereinigung nach der Corona-Pandemie sprechen. Viele Menschen überprüfen am Ausgang der Pandemie ihre Lebensführung und haben mit gesundheitlichen, beruflichen oder sozialen Folgen zu kämpfen. In diesem Kontext fragen sich auch Kirchenmitglieder verstärkt, was ihnen die Mitgliedschaft in der Kirche bedeutet und nützt. Während der Pandemiejahre 2020 und 2021 gab es in beiden Kirchen viele weiße Flecken: Langjährige Kirchenmitglieder, die von ihrer Kirche nichts hörten und nicht erreicht wurden. Der Ausfall identitätsstiftender Gemeinschaftserfahrungen wird noch viele Jahre lang Folgen für die Kirchenbindung gerade von jungen Menschen haben.

Der Blick auf die Zahlen der römisch-katholischen Kirche aber verrät auch, dass wir gegenwärtig mitten in einer Austrittswelle leben, die von einer massiven Glaubwürdigkeitskrise angetrieben wird. Seit 1990 treten (fast) jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen aus der katholischen Kirche aus, ein größerer Sprung war dann im Jahr 2018 zu verzeichnen. 216.078 Katholik:innen verließen ihre Kirche, fast 50.000 Menschen mehr als noch 2017. Im Vergleich dazu haben sich die jährlichen Kirchenaustritte fünf Jahre später mehr als verdoppelt.

Am Grunde des Glaubwürdigkeitsverlusts liegt der tausendfache Missbrauch in der Kirche und dessen Vertuschung. Immer neue Berichte zeigen, wie Amts- und Würdenträger sexualisierte Gewalt, geistlichen Missbrauch und systemische Probleme über Jahrzehnte hinweg nicht aufgeklärt und kleingeredet haben. Die inzwischen zahlreichen Untersuchungen und ihre mediale Begleitung sowie die Selbstbefassung der Kirche mit ihren Problemen, u.a. auf dem Synodalen Weg, haben den Skandal des Missbrauchs und seiner Vertuschung dauerhaft auf die Tagesordnung gesetzt und im Bewusstsein der Kirchenmitgliedschaft verankert. Die Aufklärung muss natürlich weitergehen, aber ihre Ergebnisse trüben das Bild weiter ein, das sich die Menschen von der Kirche machen. Das Vertrauen in die Kirchen als Institutionen hat sich in den vergangenen dreißig Jahren in etwa halbiert. 2022 gaben nur 6 % der Befragten in einer fowid-Studie an, den Kirchen „sehr viel Vertrauen“ entgegen zu bringen, weitere 18 % vertrauten ihnen immerhin noch „ziemlich viel“.

Vor diesem Hintergrund werden in den evangelischen Kirchen Stimmen lauter, die sich stärker von der römisch-katholischen Kirche absetzen wollen. In vielen kleinen Entscheidungen dokumentiert sich dieser Wille inzwischen – und ganz prominent im Unwillen der evangelischen Kirchenleitungen, den sexuellen Missbrauch in ähnlich umfassender Weise aufzuklären und aufzuarbeiten wie die römisch-katholische Kirche. Tatsächlich kann beobachtet werden, dass die Krise der katholischen Kirche und ihre Skandal-Geschichten in den Medien auch auf das Ansehen der evangelischen Kirche ausstrahlen. Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, ist damit nicht gesagt.

Es ist völlig unklar, ob die Austrittswelle in der katholischen Kirche bereits ihren Höhepunkt erreicht hat oder die Kirchenaustritte in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen werden. Es ist hingegen wenig wahrscheinlich, dass die Austritte wieder auf das Vor-Krisen-Niveau absinken werden. Abwarten bis die Welle vorüber ist, wird nicht helfen.

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