Kubanischer Kulturkampf – Die #LaTdH vom 14. Mai

Der (christliche) Kulturkampf wird auf dem Rücken von Kindern, Erzieher:innen und Eltern einer Kita ausgetragen. Außerdem: Aufräumen in der katholischen Kirche und wahre Theologie.

Herzlich Willkommen!

Wenn der Hashtag #Geschenke auf Twitter trendet, geht es für gewöhnlich scharf auf Heilig Abend zu. Nachdem man zwei Wochen zuvor mannhaft für den Heiligen Bischof Nikolaus und eine „weihnachtsmannfreie Zone“ gestritten hatte, teilt man ab Mitte Dezember urban legends über stressige Einkaufssituationen, bei denen man mit Dauerschleifen von „Last Christmas“ zugedudelt und von einer Duft-Melange aus Glühwein, Reibekuchen und Röstbratwurst olfaktorisch belästigt wurde.

In der letzten Woche jedoch geriet der angebliche Versuch imaginierter „woker Umerzieher:innen“, das Basteln von Papierblumen in Kindergärten und Grundschulen für den heutigen Muttertag zu unterbinden oder die selbstgetöpferten Aschenbecher zum Vatertag zu verbieten, in den Fokus rechtspopulistischer Erregung. Dass der gegen eine wahllos herausgegriffene Gruppe Mitmenschen entfachte Shitstorm die „sozialen Medien“ verlässt und „im echten Leben“ handgreiflich wird, wird dabei in Kauf genommen.

Ich bin zwar stolzer Vater, aber am kommenden Donnerstag nicht bierselig mit dem Bollerwagen unterwegs. Stattdessen pilgere ich zum 25-ten Mal zu Fuß zum Grab des Apostels Matthias in Trier. Dass mein Sohn mich dabei wieder begleitet, freut mich mehr, als jedes Geschenk es könnte.

Einen guten Start in die neue Woche wünscht
Ihr #Trierpilger Thomas Wystrach


Debatte

Eine Kindertagesstätte einer römisch-katholischen Pfarrgemeinde im hessischen Hinterland hatte die Eltern in der vergangenen Woche per Brief um Verständnis gebeten, dass sie in diesem Jahr keine Geschenke für den Mutter- und Vatertag basteln würden. Zur Begründung führten die Erzieher:innen an, man wolle keine Menschen ausschließen. Die traditionelle Konstellation „Mutter-Vater-Kind“ sei „nicht mehr die Norm in heutigen Familien“. Gleichzeitig klang in dem Schreiben durch, dass es aufgrund der aktuellen Personalsituation nicht möglich sei, individuelle Geschenke mit jedem Kind anzufertigen.

Der niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban, Biedermann und Volljurist, veröffentlichte ein Foto des Briefes – Namen und Anschrift der Kita dabei zunächst vollständig lesbar – auf seinem Twitter-Account (@TKuban96) und schrieb dazu, „dem Wahnsinn (seien) keine Grenzen mehr gesetzt“. „Jetzt schon Wokeness in katholischen Kitas?!“, legte Manfred Pentz, Generalsekretär der hessischen CDU, angeblich „fassungslos“ nach.

Den Tweet hat die früher für ihre „Stahlhelm-Fraktion“ berüchtigte CDU Hessen (@cdu_hessen) inzwischen gelöscht. „Doch das Internet vergisst nichts“, erklärt die ZDF-Korrespondentin Winnie Heescher (@WinnieHeescher) in ihrem Beitrag zum „Kita-Shitstorm“. Und wie bei solchem „virtue signaling“ nicht anders zu erwarten, wurde die Einrichtung zur Zielscheibe rechter Trolle und zahlreicher Hass-Kommentare in den sozialen Medien. Das Ganze sei ein „Lehrstück über den konservativen Kulturkampf“, urteilt Thomas Kaspar (@Bibliothomas), Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (@fr).

Auf Anfrage der FR wies Kuban mit Unschuldsmiene darauf hin, es gehe „nicht darum jemanden persönlich anzugreifen, denn auch Erzieherinnen und Erzieher machen einen tollen Job“. Als gäbe es weder relevante Themen wie Mütterrente, Kinderarmut oder sexualisierte Gewalt, empfiehlt der frühere Bundesvorsitzende der Jungen Union allen Ernstes, „wir sollten aber eine inhaltliche Debatte dazu führen, ob Kinder noch für Väter und Mütter basteln sollen“. Bevor er mit seinem Muttertags-Tweet „den rechten Mob fütterte“, hatte Kuban sich bereits „einen Namen als Einpeitscher gegen die angeblich viel zu liberale Flucht- und Migrationspolitik der Bundesregierung unter Führung seiner Parteifreundin Angela Merkel gemacht“. 

In einem knappen Statement des Bistums Fulda, in dem die Pfarrgemeinde und ihre Kita liegen, heißt es lediglich, man bedaure „die Irritationen und Missverständnisse, die durch das Schreiben entstanden sind“, durch eine „falsch formulierte Begründung“ seien „offenbar Zweifel am Familienbild der KiTa“ aufgekommen. Wichtig ist der Diözese, klarzustellen, „dass die KiTa auch weiterhin ein katholisches Profil hat und sich für das christliche Familienbild einsetzen wird“ – von Solidarität mit den Erzieher:innen, Kindern und Eltern ist kein Wort zu lesen. Das Bistum habe die Einrichtung „gerüffelt“, stellt Kaspar zutreffend fest.

Muttertag-Nebelkerze: Wie rechte Hetzer Kindeswohl gefährden – Andreas Bergholz (Der Volksverpetzer)

In seinem Beitrag im Blog Der Volksverpetzer (@Volksverpetzer) hat Andreas Bergholz (@AndreasBergholz) die Social-Media-Kampagne detailliert aufgearbeitet und mit vielen Screenshots des Shitstorms belegt:

Man muss erst einmal feststellen, wie absolut absurd es ist, dass wir überhaupt darüber diskutieren müssen, was eine einzelne Kita an einem einzelnen Tag mit ihren Kindern macht. Diese ganze Debatte ist eine einzige Nebelkerze und purer rechter Kulturkampf. Es ist – abgesehen von den Folgen der rechten Hetze – buchstäblich nichts passiert.

Hier wird aus dem Nichts ein Skandal produziert, aufgeblasen und gehetzt. Und die Gefährdung von Kindern und Erzieher:innen in Kauf genommen. Aus purem, zynischem Kalkül. Es straft die geheuchelten Argumente Lügen, wenn mal wieder aus gleicher Richtung hinter dem Deckmantel des „Kindeswohls“ gegen queere Eltern oder Dragqueens gehetzt wird.

Keine Muttertagsbastelei in der Kita: Kein Wahnsinn, sondern Respekt – Felix Neumann (katholisch.de)

Dass es eine der wesentlichen Aufgaben von Erzieher:innen sein, die konkrete Lebenssituation der ihnen anvertrauten Kinder in den Blick zu nehmen, betont Felix Neumann (@fxneumann) in seinem fulminanten Debattenbeitrag auf dem offiziellen „Nachrichten- und Erklärportal“ der römisch-katholischen Kirche in Deutschland (@katholisch_de). Der gelebte Alltag stehe in Spannung mit Traditionen aus Zeiten, in denen manche „Konstellationen nicht sein durften und – bewusst oder unbewusst – unsichtbar gemacht wurden“.

Eine Erfahrung übrigens, die man bis in die jüngste Vergangenheit auch beim Abgleich der arbeitsrechtlich fixierten Idealvorstellungen der Kirche mit den vielfältigen Lebensrealitäten ihrer Mitglieder machen konnte, etwa beim Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen oder Homosexuellen, die durch die geltende Lehre und das darauf gründende Kirchenrecht ausgegrenzt werden.

Der Brief der Kita-Erzieher:innen sei nicht als „praktischer Beitrag einer pädagogischen Fachdiskussion über angemessene Formen bekannt geworden, mit Mutter- und Vatertag umzugehen“, sondern durch den polarisierenden Tweet des CDU-Politikers, dem Neumann mustergültig die Leviten liest:

Populisten wie Kuban spalten die Gesellschaft und tragen ihren Kulturkampf auf dem Rücken derjenigen aus, die die Gesellschaft zusammenhalten: hier der Erzieherinnen und Erzieher, die sensibel mit den Lebensrealitäten der Kinder umgehen wollen, die ihnen anvertraut sind. Auf ein christliches Menschenbild kann sich solche populistische Politik nicht berufen, die für alles andere als das idealisierte Bild der intakten bürgerlichen Kernfamilie nur Spott und Verachtung übrig hat, ohne Interesse an den realen Lebenssituationen von Menschen.

Der populistische Tweet war schnell geschrieben, durch den sich Kita und Bistum zu einer Entschuldigung für etwas zwingen ließen, wofür es keine Entschuldigung braucht. Populismus ist viel bequemer als seriöse Kinder- und Familienpolitik. Die könnte zum Beispiel ergründen, warum die Kita nicht die Kapazitäten hat, mit jedem Kind individuell ein passendes Dankeschön für die wichtigen Menschen in seinem Leben zu basteln.

Die Elternschaftsforscherin Désirée Waterstradt plädiert im Interview mit Dagmar Peters vom @domradio für ein Umdenken und betont die feministischen Ursprünge des Tages.

Muttersein werde in der Öffentlichkeit oft als persönliches Lebensglück dargestellt, tatsächlich gebe es aber viele erschöpfte und ausgebrannte Mütter. Auf diesen Umstand und die stillen Schattenseiten des Mutterseins hat diese Woche eine Fachtagung im Bildungshaus der Diözese Innsbruck unter dem Titel „MutterNacht statt Muttertag“ aufmerksam gemacht.

Die eigenen Theologien verwaister Mütter – Annette Stechmann (feinschwarz.net)

Am heutigen Sonntag ist Muttertag – auch für Mütter, deren Kinder gestorben sind. Annette Stechmann hat sich damit beschäftigt, wie sich der Tod des eigenen Kindes vor, bei oder kurz nach der Geburt auf die religiösen Praktiken und Deutungsversuche der Frauen auswirkt. Die damit verbundene Anfragen an wissenschaftliche Theologie und das Glaubensgebäude der Kirchen dürften nicht relativiert werden. Vielmehr gelte es, in den „eigenen Theologien“ der  verwaisten Mütter „die frohe Botschaft von der Revolution der Zärtlichkeit Gottes“ zu entdecken:

Die Mütter totgeborener Kinder lieben ihre Kinder mit einer Liebe, die durch nichts zu korrumpieren ist. Sie legen mit ihrer Liebe Zeugnis davon ab, dass es eine Liebe gibt, die niemals stirbt, die keinen Gegenwert erwartet, zu den Kleinsten hält, die einfach nur Liebe ist. Diese Frauen zeigen Theologie und Kirche, dass Gott mit ihnen längst unterwegs ist. Sie zeigen, dass sie keine Angst vor dem eigenen Bedeutungsverlust angesichts dieser eigenen Theologien haben müssen. Sie machen klar, dass sie nicht auf- oder abgelöst werden, sondern dass genau die Neugier auf Gottes Gegenwart in dieser Welt Theologie und Kirche guttut.

nachgefasst

Woelkis Wegschauen – Mathias Wirth (Frankfurter Rundschau)

Trotz seiner diversen presserechtlichen Pyrrhussiege dürfte die Debatte um den Erzbischof von Köln weiter zunehmen. Kardinal Woelki bleibe dabei,

dass er die Dokumente, um die es im Verfahren geht, zum Zeitpunkt des Verfahrens nicht kannte. Auch an Einzelheiten eines Briefs an den Vatikan, der auf die betreffenden Dokumente Bezug nimmt, kann er sich nicht erinnern,

heißt es in einer Stellungnahme des Erzbistums Köln (@Erzbistum_Koeln) zu den Ermittlungen wegen des Verdachts des Meineids, die die Staatsanwaltschaften aufgrund von Strafanzeigen gegen den Oberhirten aufgenommen hat.

Abgesehen von den strafrechtlichen Aspekten lohne sich eine ethische Analyse von Woelkis Agieren, schreibt der evangelische Theologe Mathias Wirth, Mitherausgeber eines Sammelbandes über „Sexualisierte Gewalt in kirchlichen Kontexten“, in seinem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau. Es stelle sich die Frage, was es zur moralischen Urteilskompetenz in Führungsaufgaben brauche:

Kompetent moralisch handeln kann nur diejenige Person mit Leitungsaufgaben, die zwischen mittelbaren und unmittelbaren Erfordernissen unterscheidet. Eine Unterschrift ist Ausdruck versäumter Verantwortungswahrnehmung, wenn sie nur formal gemeint ist und selbst beim Verdacht auf sexualisierte Gewalt durch anderen Führungsverantwortliche nicht ausdrückt, dass hier erhöhte Pflichten zur Berücksichtigung individueller Verläufe bestehen.

„Erst wenn alles am Boden liegt, wird Neues wachsen“ – Interview mit Manfred Entrich (Domradio)

„Einen Kardinal, der vor Gericht und vor Gott lügt, kann und will ich mir nicht vorstellen!“, ruft Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur des Kölner @domradio, in seinem Wochenkommentar aus. Und ein Interview mit Manfred Entrich OP wird wie folgt angeteasert:

Immer wieder aktuelle Studien aus den Bistümern zum Thema Missbrauch belasten zunehmend auch verdiente Bischöfe aus der ersten Reihe. Gibt es in dieser ausweglosen Lage überhaupt noch Hoffnung für die Kirche?

Als langjähriger Sekretär der Pastoralkommission bei der Deutschen Bischofskonferenz hat der Dominikanerpater zunächst eng mit dem Vorsitzenden Kardinal Lehmann, später mit Erzbischof Zollitsch zusammengearbeitet. Die beiden Oberhirten wurden in den letzten Wochen und Monaten öffentlich demontiert – wegen ihres Versagens bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen bzw. ihres jahrzehntelangen Vertuschens.

Entrich erkennt in der „zutiefst sündhaften, verstörenden Situation“ jedoch keine strukturellen Ursachen, sondern individuelles „Versagen“ und „Fehlverhalten“ seiner früheren Vorgesetzten, für die er viel bete:

Für mich persönlich gilt bei all dem, was ich gerade schmerzlich erlebe, dass ich mir die Aburteilung eines Menschen verbiete. Es muss möglich sein, Schuld als solche zu erkennen, ohne den anderen abzuurteilen. Das allein ist Gott vorbehalten.

Wenn man die „Kirche in der Prozession der Schuldiggewordenen“ sieht und in erster Linie den an der Institution zweifelnden Gläubigen wieder „einen sorgfältig von Scherben und Trümmern aufgeräumten Raum bieten“ will, geraten die Betroffenen sexualisierter Gewalt offenbar nicht in den Blick.

Buntes

„Es ist ein geistiger Kampf“: Predigten des Patriarchen Kirill im Kontext des Ukraine-Krieges – Hans-Ulrich Probst (Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung)

Vorstellungen von einem „eurasischen Imperialismus“, wie sie beispielsweise von dem ultranationalistischen Politologen Alexander Dugin formuliert werden, haben ihre inhaltlichen Bezüge zum orthodoxen Christentum. Die Vorstellung einer über die russischen Territorialgrenzen hinausgehenden „Heiligen Rus“ bzw. einer orthodoxen „Russischen Welt“ werden dabei auch von der Russisch-Orthodoxen Kirche vertreten.

Im Verlauf des Ukraine-Krieges ist der Moskauer Patriarch Kirill in verschiedenen Predigten an die Öffentlichkeit getreten, um den Angriff auf das Nachbarland theologisch zu rechtfertigen. Neben dualistischen Weltbildern, in denen die westlich-liberale Welt dämonisiert wird, sakralisiert Kirill die russische Nation und das russische Militär. Drei dieser Predigten dienen dem evangelischen Theologen Hans-Ulrich Probst als empirisches Material für seinen Beitrag in der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung (@ZRex_forschung).

Einerseits soll die politreligiöse Verschränkung von politischen und religiösen Sphären durch eine semantisch-orientierte Analyse der Predigten erkennbar werden. Andererseits wird rekonstruiert, welche Rolle dem Konzept der Russischen Welt beigemessen wird und welche religionspolitische Dimension darin begründet liegt.

In einem Gebet über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Patriarch Kyrill geschrieben, Gott möge Russland den Sieg schenken. Ein orthodoxer Geistlicher ersetzte das Wort „Sieg“ durch „Frieden“ – nun steht sein Priesteramt auf dem Spiel, berichtet unterdessen die Katholische Nachrichten-Agentur (@KNA_Redaktion).

Theologie

„Gespalten gestalten – Wahrheit(en) im evangelischen Diskurs“

Was ist Wahrheit? Diese Frage begleitet das theologische Denken seit seiner Entstehung und durchzieht die Geschichte des Christentums bis in die heutige Zeit. Die Infragestellung von Dogmen, kirchlichem Handeln oder schlichtweg dem Gewohntem in und außerhalb der Kirchen und Konfessionen haben zu einem bunten Bild dessen geführt, was Christ:innen rund um den Globus unter Wahrheit verstehen und was den Kern ihres Glaubens ausmacht. Die Geschichte des Christentums war, ist und bleibt eine Streitgeschichte um letztgültige Wahrheiten.

Vom 2. bis 4. Juni 2023 findet in Jena das „Jenenser Theologiestudierendenforum“ (JeThFo) statt. Theologiestudierende aller Studiengänge, Standorte und Fachsemester sind herzlich eingeladen, sich unter dem Motto „Gespalten gestalten – Wahrheit(en) im evangelischen Diskurs“ auszutauschen und zu vernetzen. Die Teilnahme am Programm ist kostenlos, auch (einfache) Übernachtungsmöglichkeiten wird es geben. Die Anmeldung ist bis zum 26. Mai möglich.

Theologie(n) der Zukunft. Zwischen kirchlichen Vorgaben, gesellschaftlichen Erwartungen und universitären Rahmenbedingungen (Limina)

Das Selbstverständnis der akademischen Theologie ist brüchig geworden, der theologische Diskurs scheint seine geistige und kulturelle Relevanz weitgehend verloren zu haben. Aus gesellschaftspolitischer Sicht sind theologische Reflexions- und Deutungskompetenz auch in Krisenzeiten nicht vorrangig; im Gegenteil, sie wirken auf den ersten Blick eher als ideologische tröstliche Perspektive denn als prophetischer Faktor für Veränderung, Widerstand und Protest.

Es braucht Visionen und Wege, wie Theologie unter gegenwärtigen und zukünftigen Bedingungen (neu) zu denken ist, denn der theologische Diskurs verfügt noch immer über bedeutsame reflexive und symbolische Ressourcen zu Wahrnehmung und Erforschung der Komplexität der Gegenwart und ihrer Ambivalenzen.

So heißt es im Vorwort der neuen Ausgabe der halbjährlich online erscheinenden Open-Access-Zeitschrift LIMINA – Grazer theologische Perspektiven. Zwölf Beiträge befassen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Aspekten der Zukunftsfähigkeit von wissenschaftlicher Theologie im Kontext von gesellschaftlichen, universitären, kirchlichen und kulturellen Entwicklungen. Warum es sich lohnt, an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz (@UniGraz) zu studieren, kann man auch in einem Beitrag des Podcasts „Diesseits von Eden“ (@Diesseits_Pod) nachhören.

Ein guter Satz