Eule-Podcast (48): Charlie Kirk als „KI“-Jesus
Spricht Charlie Kirk aus dem Jenseits zu seinen Anhänger:innen? Im „Eule-Podcast“ diskutieren wir die Reaktionen auf das Attentat auf Charlie Kirk, die in großem Ausmaß mit „KI“-Werkzeugen erstellt werden.

Charlie Kirk inmitten der von der katholischen Kirche heiliggesprochenen Carlo Acutis (links) und Giorgio Frassati (rechts). (Quelle: @drseantobin auf Instagram)
Spricht Charlie Kirk aus dem Jenseits zu seinen Anhänger:innen? Was hat es mit den Heiligenbildchen vom ermordeten US-Rechtsradikalen auf sich? Im „Eule-Podcast“ diskutieren Podcast-Host Michael Greder und Eule-Redakteur Philipp Greifenstein diesmal über die Reaktionen auf das Attentat auf Charlie Kirk, die in großem Ausmaße mit „KI“-Werkzeugen erstellt werden.
Die beiden sprechen darüber, was der „KI“-Slop bedeutet und ob es eigentlich vertretbar ist, den Verstorbenen als „KI“-Stimme zu Kirchenbesucher:innen sprechen zu lassen. Ist das nicht sogar Gotteslästerung?
Michael fragt kritisch, ob das Paradigma von #digitaleKirche, das digitales und analoges Leben nicht (mehr) voneinander zu trennen sind, uns jetzt nicht auf die Füße fällt, da sich „KI-Soße“ in unsere Realität ergießt. Philipp erklärt die Herkunft der Bildsprache der „KI“-Bilder von Charlie Kirk und Michael den Uncanny-Valley-Effekt. Die beiden hören kritisch auf eine „Botschaft aus dem Jenseits“ von Charlie Kirk, die in Gottesdiensten in den Vereinigten Staaten vorgespielt wurde und mit generativer KI erstellt wurde.

„KI“-Heiligenbildchen der Influencerin Tini Brüning, die sich mit Charlie Kirk gemeinsam abbildet (Quelle: @tini_burning auf Instagram)
Finden wir als Gesellschaft einen kritisch-konstruktiven Umgang mit den „KI“-erstellten Bildern und Botschaften? Wie sind sie theologisch einzuorden? Welche Rolle spielt Charlie Kirk in der Frömmigkeit seiner Anhänger:innen? In den „KI“-Bildern und -Botschaften erscheint Kirk nicht allein als Märtyrer oder Heiliger, sondern jesusgleich als Messias und Erlöser.
In der Eule hat Philipp Greifenstein bereits vergangene Woche über die Frage geschrieben, ob Charlie Kirk tatsächlich ein Märtyrer und Heiliger ist. In seiner Analyse beschreibt er, wie Charlie Kirks Wirken eingeordnet werden kann, wenn man sich an den Fakten orientiert.
Am 15. Oktober werden wir uns unter dem Titel „Du sollst dir kein Bild machen!“ bei einem Eule-Live-Abend mit dem Konzeptkünstler und „KI“-Skeptiker Nils Pooker mit der Produktion von generativer KI auseinandersetzen. Sind „KI“-Bilder die Götzen unserer Zeit? Alle Eule-Abonnent:innen erhalten Zugang zur Veranstaltung! Mehr Informationen hier in der Eule.
Nr. 48: „Charlie Kirk als KI-Jesus“ mit Michael Greder und Philipp Greifenstein:
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Mehr:
- „Charlie Kirk’s AI resurrection ushers in a new era of digital grief“, Artikel von Jack Jenkins für den RNS (auf Englisch) über die Rolle von „KI“-Darstellungen in der Trauerwelle nach dem Attentat
- „Die Ästhetik des digitalen Faschismus“, Artikel von Roland Meyer in der FAZ (€), Professor für Digitale Kulturen und Künste in Zürich, über die Verwendung von „KI-Slop“ in der Propaganda des Trumpismus
- „Generative KI und die Ästhetik des digitalen Faschismus“, Vortrag von Roland Meyer auf der re:publica 2025 auf YouTube
- „Why the Israeli Right Wants to Talk About Charlie Kirk’s ‚Judeo-Christian Values'“, Analyse von Ben Samuels in der israelischen Zeitung Haaretz (auf Englisch) über die Rolle, die Charlie Kirk für die israelische Rechte spielt
- „Er wollte bloss debattieren“, Artikel von Daniel Hackbarth in der schweizerischen WOZ über die Diskursstrategie von Charlie Kirk und wie sie nach seinem Tod falsch dargestellt wird
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