Newsletter #LaTdH

Ein hörendes Herz – Die #LaTdH vom 1. Januar

Gleich nach der Geburt des Heilands rangiert der Tod von Benedikt XVI. in den Kirchennachrichten der Woche. Außerdem: Eine komische Christvesper und ein Kardinal im Feuer.

Herzlich Willkommen …

… im neuen Jahr 2023! Die wichtigste Kirchennachricht der Woche war die Geburt des Heilands, die wir zu Weihnachten wieder gefeiert haben. „Fürchtet euch nicht!“, verkündigt der Engel den Hirten auf dem Felde bei den Hürden, die des Nachts ihr Herde hüten. Das wollen wir uns zu Herzen nehmen. Auch im Namen der gesamten Eule-Redaktion wünsche ich deshalb: Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!

Nach der Geburt des Erlösers rangiert im Ranking der wichtigsten Kirchennachrichten der Woche der Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Seitdem Papst Franziskus zum Gebet für den schwer kranken Benedikt aufgerufen hatte, rechnete die interessierte Öffentlichkeit mit der unmittelbaren Bekanntgabe des Todesfalls. Den zahlreichen Nachrufen auf Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. merkt man an, dass sich viele Autor:innen und Redaktionen schon eine lange Zeit damit befasst haben, was am Ende dieses außergewöhnlichen Lebens (noch) zu sagen ist (s. Debatte).

Zwischen Geburt und Heimgang spielt sich das Leben der Christen ab. Es kennt Anfang und Ende, auch wenn die Dauer ungewiss ist. Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und wenn es ganz hoch kommt auch fünfundneunzig Jahre. Über kurz oder lang gilt doch, was der Psalmist schon wusste: „Wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen; denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon.“ (Psalm 90, 10)

Auch im neuen Jahr wird Die Eule dank der Unterstützung ihrer Abonnent:innen und Leser:innen fliegen. Wohin und wie wie weit, das wird die Zeit zeigen und der HERR weisen.

Ein frohes Neues wünscht
Philipp Greifenstein


Debatte

Gleich zu Beginn seiner kurzen Einordnung des Geschehens bei ZDF heute erklärt ZDF-Vatikankorrespondent Jürgen Erbacher (@JuergenErbacher), bei dem wir in den kommenden Tagen bestimmt gut aufgehoben sind, warum die Nachricht vom Tode Joseph Ratzingers uns trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten der Erinnerung an ein kontroverses Leben in Kirche und Theologie und trotz seines Rücktritts vom Papstamt vor fast zehn Jahren etwas angeht:

Wohl kaum ein Kirchenmann hat so viel Einfluss auf die Geschicke der katholischen Kirche in den vergangenen knapp 100 Jahren genommen wie Joseph Ratzinger. Zunächst zwei Jahrzehnte als Theologieprofessor, dann über 23 Jahre als Präfekt der mächtigen Glaubenskongregation im Vatikan an der Seite von Johannes Paul II. und schließlich knapp acht Jahre als Oberhaupt der katholischen Kirche, als Papst.

Es ist nicht zu fett aufgetragen, wenn man sagt, dass alle Gegenwartsprobleme und -Fragen des Katholizismus mit dem Wirken Ratzingers / Benedikt XVI. in engem Zusammenhang stehen. Wofür Kirchenreformer:innen in Deutschland und anderswo kämpfen, das hat vor der gegenwärtigen Vatikanadministration (s. #LaTdH vom 20. November 2022) schon der Glaubenswächter Ratzinger bekämpft. Das sich andeutende US-amerikanische Schisma, dem Papst Franziskus mehr oder weniger hilflos gegenübersteht, hat er mittels seiner theologischen Prägekraft und Personalpolitik mitverursacht.

Die Abwendung der Jugend von der „Moral der Kirche“ beantwortete er mit umso kräftigerem Festhalten an den einmal festgefügten Normen. Das Auseinanderdriften der vielen Katholik:innen auf der ganzen Welt mit ihren je eigenen politischen, sozio-ökonomischen und kulturellen Backgrounds hat dieser bis dato letzte abendländische Papst nicht antizipiert. Und der Skandal des Missbrauchs, von ihm nur unzureichend bekämpft, gärt weiter tief im Bauch seiner Kirche, die er Zeit seines Lebens für zu rein und zu perfekt hielt, als dass sie selbst zur Täterin werden könnte.

Benedikt XVI. ist tot: Eine Analyse – Christiane Florin (Deutschlandfunk)

Angesichts dieses Befundes muss eine Analyse von Leben und Werk Joseph Ratzingers notwendig kritisch ausfallen. Umso wichtiger ist es, im Urteil nicht selbst ungerecht oder ungehalten zu werden. Christiane Florin (@christianeflori) gelingt dies in einer ersten kurzen Einschätzung im Programm des DLF:

Über den rechten Glauben zu wachen, den Glauben durchzusetzen, den er selbst als frommer Mann hatte, das war – denke ich – seine Lebensaufgabe. Und das hatte für seine Verehrerinnen und Verehrer eine faszinierende Seite, eine klare Seite. Und für diejenigen, die ein anderes Kirchenverständnis hatten, ein offeneres Verständnis auch vom Glauben, eine brutale Seite.

An anderer Stelle ist vom „sanften Ton“ Benedikts die Rede, von seiner engelsgleichen Sprache, die dann mit seinem machtbewussten Handeln als Präfekt der Glaubenskongregation kontrastiert wird. Nun ja. Das Wechselspiel, zugleich die „allzu menschlichen“ Schwächen wie Schüchternheit oder Ängstlichkeit (Eduard Kopp bei Chrismon, @chrismon_de) Ratzingers ins Feld zu führen und das Schreckensbild eines absolutistisch herrschenden Kirchenfürsten zu malen, ist altbekannt. Mir geht diese Rechnung nicht auf.

Auch das Urteil, Ratzinger sei „vor wagemutigen Neuorientierungen der Kirche“ zurückgeschreckt, insinuiert ja, er habe insgeheim doch reformieren wollen und sei Sabotage zum Opfer gefallen oder habe über die Zeit an Macht eingebüßt. Das ist mir angesichts einer erstaunlich stringenten Lebensleistung einfach zu viel Psychoklamauk.

Da ist es mir lieber, Ratzinger mit seinem Überzeugungen, Fehlern, Leistungen und Versäumnissen beim Wort zu nehmen. Der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), jetziger Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, erklärte laut epd (der auch weitere Reaktionen auf den Tod Benedikts gesammelt hat), die herausragende Bedeutung des Theologen Ratzinger werde „mit zunehmendem Abstand zum Pontifikat des Papstes Benedikt immer deutlicher“. Wolfgang Thielmann bei ZEITonline (€) meint, dass Benedikts Papst-Enzykliken zu Liebe, Hoffnung und Wahrheit einer (Wieder-)Entdeckung harren. Hier könnte man ja – ähnlich wie ich für den Nachruf in der Eule bei der Bundestagsrede von 2011 – mit Nachforschungen einsetzen.

Zum Tod von Benedikt XVI. – Jürgen Erbacher („Papstgeflüster“-Blog, ZDF)

Noch einmal Jürgen Erbacher, der gleich zu Beginn seines ausführlichen Nachrufs auf seinem „Papstgeflüster“-Korrespondenten-Blog eingesteht, dass „95 Jahre in wenige Zeilen zu pressen gerade angesichts einer so vielschichtigen Person wie Joseph Ratzinger“ schwierig ist. Im Kontext der Bekämpfung der Befreiungstheologie in Lateinamerika fällt dann ein Satz, der wohl für das gesamte Wirken Joseph Ratzingers gelten kann:

Wie weit es dabei wirklich um theologische Fragen ging oder nicht doch viel stärker politische Überlegungen eine Rolle spielten, müssen die Historiker noch klären.

Ratzinger selbst hätte diese Unterstellung natürlich weit von sich gewiesen, aber natürlich hat er seit seiner Beratertätigkeit beim 2. Vatikanischen Konzil bis hin zur Präfektenzeit und auf dem Konklave 2005 sowie als Papst auch als Politiker agiert. Zumeist eher ungeschickt, gelegentlich auch absichtlich missverstanden, vor allem „schlecht beraten“, wie Tilmann Kleinjung (@TilmannKk) beim BR festhält:

Etwa 2009, als er die Exkommunikation von vier Bischöfen der traditionalistischen Piusbruderschaft aufhebt. Unter ihnen: der Brite Richard Williamson, ein Holocaust-Leugner.

Oder 2006: Papst Benedikt will an der Universität Regensburg über das Thema „Vernunft und Glaube“ sprechen. Ein Satz aus dieser Vorlesung wird hohe Wellen schlagen. Benedikt verwendet ein Zitat über den Propheten Mohamed: „Zeig mir doch, was Mohamed Neues gebracht hat, und da wirst Du – so sagt er – nur Schlechtes und Inhumanes finden.“ Benedikts Regensburger Rede wird in weiten Teilen der islamischen Welt gezielt missverstanden; es kommt zu blutigen Ausschreitungen, Morddrohungen. Der Rollentausch vom Professor zum Papst ist ihm nicht immer gelungen.

Wenn man Ratzingers Wirken als (Kirchen-)Politiker ernst nimmt, erscheinen seine Mahnungen an die vor ihm sitzenden Politiker:innen des Berliner Betriebs von 2011 umso interessanter – nicht umsonst rutscht er im Verlauf seiner Rede (YouTube) immer wieder in ein vaterländisches „Wir“ hinein. (Z.B. wenn er von „unserem Grundgesetz“ spricht, immerhin als absoluter Monarch des Vatikanstaats.) 2011 legt er den Abgeordneten des Deutschen Bundestags und zahlreichen Gästen aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften die Bitte Salomos aus, der zu Beginn seiner Herrschaft von Gott ein „hörendes Herz“ erfleht.

Für wen und wessen Anliegen Joseph Ratzinger als Theologe, Erzbischof und Kardinal und als Papst Benedikt XVI. ein „hörendes Herz“ hatte, das wird die kirchenhistorische Forschung in den kommenden Jahrzehnten zu ergründen versuchen. Seine Bilanz bei der Bekämpfung des Missbrauchs sieht dürftig aus, das können wir seit einschlägigen Veröffentlichungen wissen. Das unterscheidet ihn nicht von anderen Päpsten des langen 20. Jahrhunderts, von denen manche voreilig heilig gesprochen wurden.

Joseph Ratzinger: Die Tragik einer überforderten Karriere – Hermann Häring (Blog)

Der katholische Theologe und Schüler Hans Küngs Hermann Häring zieht auf seinem Blog ausführliche und kritische Bilanz des Wirkens Ratzingers, doch ist auch er nicht unbarmherzig mit dem verstorbenen emeritierten Papst. Vielmehr seien es seine persönlichen Grenzen und Begrenzungen gewesen, die ihm ein anderen Handeln nicht ermöglicht haben. Eine solche Analyse rechnet mit der Fähigkeit zur Reflexion.

[Es] bleibt die Frage, von welchen Motiven das Phänomen Ratzinger wirklich gesteuert war. Ich nenne dazu zwei Stichworte: unreflektierte Kindheit und lehramtlicher Triumphalismus.

Dass Ratzinger zeit seines Lebens stark von seiner Kindheit und frühen Jugend geprägt war, gab er oft selbst zu verstehen. […] nach eigenem Bekunden stellte er sich noch in hohem Alter den Himmel vor wie seine eigene (höchst fromme und kirchentreue) Familie. Er freue sich darauf, wieder mit seinen Eltern, Geschwistern, Freunden beieinander zu sein und sich vorzustellen, dass es wieder so schön sein wird, wie es bei ihnen zu Hause war.

Bei aller Kritik an Ratzinger liegt in diesem tatsächlich „einfachen“ Glauben natürlich auch eine Schönheit, die hyper-reflexive Millennials und generell selbstzweifelnde Westler neidisch stimmen kann. Vielleicht war Ratzinger, der im Hinblick auf Sexualität und die persönlichen Freiheiten seiner Zeitgenossen gehemmt war, doch nicht so sehr in sich selbst gefangen, wie man landläufig unterstellt. Immerhin fand er 2013 zu einer bemerkenswerten Neuorientierung seiner Work-Life-Balance. Benjamin Lassiwe (@lassiwe) beendet damit seinen Nachruf (u.a. im Nordkurier):

So mag tatsächlich der 28. Februar 2013 der wichtigste Moment im Pontifikat des Bayern gewesen sein: An diesem Tag erklärte Benedikt seinen eigentlich nicht vorgesehen Rücktritt vom Papstamt, und zog sich danach weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Und setzte damit das Zeichen, dass kein Amt dieser Welt bis zum Lebensende dauern muss – was auch für künftige Oberhäupter der katholischen Kirche zum Maßstab werden kann.

Den Rücktritt vom öffentlichen Papstamt, mit dem bis heute so viele offene kirchenrechtliche und -politische Fragen verbunden sind, nennt Tilmann Kleinjung einen „revolutionären Akt“ eines Mannes, „der alles sein wollte, nur kein Revolutionär“. „Sein anerkennenswerter Rücktritt im Jahr 2013 hat das Papstamt entmystifiziert“, stellt selbst die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ fest, ohne zu vergessen, dass Ratzinger sich „auch als „Papa emeritus“ trotz seines anderslautenden Versprechens immer wieder in höchst problematischer Weise zu Wort meldete“. In Benedikt XVI. sehe man einen „unerbittlichen Reaktionär, der letztlich gescheitert ist“.

Das letzte Urteil über ein Menschenleben steht uns zum Glück nicht zu. Kritik, Schmerz, Trauer und Bewunderung haben in diesen Stunden und Tagen des Abschieds vom emeritierten Papst Platz – und dürfen gerne nebeneinander stehen. Es sei „offenkundig“, dass „in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht“, erklärte Papst Benedikt XVI. seinen Zuhörer:innen im Deutschen Bundestag. Auch der Kampf um das Erbe Joseph Ratzingers ist kein Plebiszit.

Und welche Frage stellt sich uns, den Nachlebenden? Hermann Häring fragt zum Ende seines Nachrufs:

Reformgruppen haben erklärt, Ratzinger hinterlasse ein schweres Erbe. Wirklich? Es ist nur solange schwer, als wir uns nicht in Leichtigkeit von ihm lösen. Nun, da er von uns gegangen ist, sollte uns das möglich sein. Ungewollt hat dieser Theologe und Kirchenführer uns zur Klärung unserer eigenen Situation gezwungen.

nachgefasst

Gefährlicher Präzedenzfall – Arnd Henze (zeitzeichen)

Ein komisches Schauspiel hat sich zu oder vielmehr vor Weihnachten in Stuttgart abgespielt, wo man aus Angst vor einem Klimaprotest der „Letzten Generation“ die ARD-Christvesper vorzeitig aufnahm. Arnd Henze (@arndhenze), WDR-Journalist und EKD-Synodaler, kontextualisiert und erklärt das Stuttgarter Geschehen in den zeitzeichen (@zeitzeichenNET).

Wir werden trotzdem nie erfahren, wie sich Protest und Reaktion der Gemeinde im Jahr 2022 von der vor genau 55 Jahren unterschieden hätte, denn es wurde entschieden, die Christmette am Heiligabend ausfallen zu lassen und für das Fernsehen bereits am Vorabend aufzuzeichnen. […]

Wir würden aber möglicherweise auch sehr verletzliche junge Menschen aus oft sehr protestantisch geprägten Bildungsbürgerfamilien erleben, die unendlich viel bescheidener und behutsamer auftreten würden, als es dem medialen Bild von der „Klima-RAF“ entspricht.

Es wäre eine Aktion, deren größter Skandal darin bestanden hätte, dass junge Menschen die Einladung ernst genommen hätten und sich mit ihren ganz realen Sorgen vor den Krisen der Welt tatsächlich schüchtern „zur Krippe zu stellen und Hoffnung auf einen Neubeginn zu tanken“ […]. Wo kämen wir dahin, wenn jeder den vollmundigen Kirchensprech wörtlich nehmen würde!

„Franziskus bleibt hinter den Erwartungen zurück“ – Franz-Josef Bode im Gespräch mit Christiane Florin (DLF, 24 Minuten)

Im Weihnachtsinterview bei Christiane Florin im Deutschlandfunk teilt der kurz vor Weihnachten wegen einer kirchlichen Anklage gegen ihn unter Druck geratene Osnabrücker Bischof und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Franz-Josef Bode ziemlich herb gegen Papst Franziskus aus, den man ja erst im Vatikan getroffen hatte (s. #LaTdH vom 13. November, 20. November und 27. November 2022).

„Ich bin ernüchtert, das muss ich sagen. Die Schriften im Anfang, die waren ja ganz großartig, ‚Evangelii gaudium‘ und die anderen Schriften, ‚Laudato si‘ sind hoch anerkannt worden. Es bleibt insgesamt hinter den Erwartungen zurück, welche geweckt worden sind“, […]. „Ich habe den Eindruck, dass Franziskus sich im Zusammenspiel mit der Kurie und mit einem Apparat, der Jahrhunderte eingespielt ist, sehr schwer tut.“

Buntes

Woelki: „Kann Weihe nicht abschütteln wie Fluse am Bischofsrock“ (KNA, Domradio)

Zu Weihnachten erklärte sich der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki ausführlich in einem Interview mit der Kölnischen Rundschau (€) („Hier gibt es einen Kardinal, der im Feuer steht“). Die wesentlichen Inhalte hat die KNA (@KNA_Redaktion) aufbereitet. Auch Woelkis neuerliche Einlassungen zu den inzwischen vor Gericht verhandelten Missbrauchsfällen.

„Ich bin Priester, ich bin Bischof, vom Papst ernannt. Das ist mit einer Weihe verbunden und nicht mit einer Kommunal- oder Bundestagswahl“, […]. „Ich kann diese Weihe nicht einfach abschütteln wie eine lästige Fluse am Bischofsrock. Über dieses Amt, wie lange es dauert, entscheidet der Papst. Ganz alleine. Und das respektiere ich selbstverständlich und empfehle anderen, dies auch zu tun.“

Im Streit um die Priesterausbildung an der von Woelki geförderten Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) hat sich, so scheint es, das Land Nordrhein-Westfalen durchgesetzt, berichtet ebenfalls die Kölnische Rundschau mit Material der KNA.

Imame verurteilen Universitätsverbot für afghanische Frauen (epd, Qantara)

Das gerade so gerettete Portal Qantara.de (@QantaraDE), das sich dem Dialog mit der islamischen Welt widmet, berichtet mit Material des epd (@epd_news) über eine Solidaritätserklärung deutscher Islame mit den Frauen in Afghanistan, denen der Zugang zur Universität versperrt wird.

„Frauen daran zu hindern, Bildungsinstitutionen zu besuchen bzw. zu arbeiten und sich zu verwirklichen, zementiert Strukturen der Abhängigkeit dieser Frauen vom Patriarchat. Dies steht im fatalen Widerspruch zum Islam, wie wir ihn verstehen und vermitteln“, heißt es in dem Papier. Die deutsche Politik und Zivilgesellschaft müsse klare Schritte unternehmen, «um den Frauen vor Ort zu helfen, ihre Rechte auf Bildung und Freiheit zurückzubekommen». Appelle allein reichten dabei nicht aus.

Das Kirchenlied steckt in der Krise – Thilo Komma-Pöllath (FAZ)

Die Weihnachtssaison der Kirchenberichterstattung hat uns auch diese Reportage von einem Besuch bei den „Kirchenmusiker:innen von morgen“ beschert. Der Text spielt mit den gängigen Vorurteilen gegenüber neuerer und älterer Kirchenmusik. Aber es ist doch tröstlich zu wissen, dass es so etwas wie Jazz überhaupt noch gibt, oder?

Der Masterstudiengang NGM ist ein einzigartiges musikalisches Experiment in Deutschland, das nicht ganz zufällig in Regensburg stattfindet, „der Welthauptstadt der Kirchenmusik“, wie schon Franz Liszt meinte. Zusammen mit seinen Dozentenkollegen Dieter Falk […] und Franz Prechtl, einem Arrangeur und Jazzpianisten mit großer Erfahrung, will Eisenhauer seinen Studierenden „neue Ästhetiken“ aus der Minimal Music, der Weltmusik oder dem Jazz vermitteln, die bisher in ihrem klassischen Musikstudium viel zu kurz oder gar nicht vorgekommen sind, […].

Black Hebrew Israelites: Erwähltes Volk oder antisemitische Sekte? – Natalie Meinert (Die Eule)

Die Bewegung der Black Hebrew Israelites bekommt durch Prominente wie Kanye West mediale Aufmerksamkeit. Schnell werden warnende Antisemitismus-Rufe laut. Doch ganz so einfach ist es nicht, erklärt die Journalistin Natalie Meinert (@NatalieMeinert_) bei uns in der Eule. Ein Artikel, der auch nach den Feiertagen immer noch lesenswert ist!

Wenn aber die Black Hebrew Israelites den Platz der Jüd:innen beanspruchen, führt dies zu einer grundlegenden Frage: Ist allein die Behauptung, ein „wahrer” Israelit zu sein, antisemitisch? Auch der Journalist Sam Kestenbaum, der seit Jahren über die BHI schreibt, hat sich diese Frage gestellt. Er lässt die Antwort offen. Ye übrigens wurde wegen seiner Äußerungen von der Organisation StopAntisemitism zum „Antisemiten des Jahres” gewählt.

WTF?! (18): Das Eule-Jahr 2022 – Michael Greder im Gespräch mit Philipp Greifenstein (Die Eule, 50 Minuten)

Einen Rückblick auf das Eule-Jahr 2022 und kleine Ausblicke in die Zukunft bietet diese neue Ausgabe unseres „WTF?!“-Podcasts mit Michael Greder. Diesmal bin ich zu Gast und wir sprechen über die Zeitenwenden des vergangenen Jahres und außerdem über den Stand der Digitalisierung in den Kirchen, Social Media, die zurückliegenden Eule-Live-Events und darüber, was das neue Jahr für die Eule bringen wird.

Ein guter Satz

„Sind wir nicht alle irgendwie katholisch?“

@Richard_Gavagai, natürlich auf Twitter