Eule-Podcast (46): Luther, Müntzer und das Morden
War der Bauernkrieg von 1525 der erste Medienkrieg der Welt? Im „Eule-Podcast“ erklärt Thomas Kaufmann, wie der Krieg publizistisch geführt wurde und wie wichtig Martin Luther und Thomas Müntzer tatsächlich waren.
Der Bauernkrieg war auch ein Medienkrieg, der in Briefen, Predigten und Büchern ausgetragen wurde. Was der Bauernkrieg bedeutet, ist bis heute strittig und wird ebenfalls medial diskutiert. Im „Eule-Podcast“ bei Michael Greder ist Thomas Kaufmann zu Gast. Der Göttinger Kirchengeschichtler hat mit „Der Bauernkrieg: Ein Medienereignis“ (Herder) ein neues Buch über den Bauernkrieg von 1525 vorgelegt.
Thomas Kaufmann ist Theologe und ausgewiesener Experte für die Geschichte der Reformation. Seit 2000 ist er Professor für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen. Er ist zudem Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte. Sein Buch „Erlöste und Verdammte: Eine Geschichte der Reformation“ wurde zum Bestseller. Weitere Bücher sind „Die Täufer: Von der radikalen Reformation zu den Baptisten“ (beck wissen), „Reformation. 100 Seiten“ (reclam) und „Die Druckmacher: Wie die Generation Luther die erste Medienrevolution entfesselte“.
Im „Eule-Podcast“ erklärt Kaufmann, wie der Bauernkrieg publizistisch geführt wurde und wie in der Wirkungsgeschichte um seine Deutung – ebenfalls mit Worten und in den Massenmedien – gerungen wurde. Welche Bedeutung hatten der Wittenberger Reformator Martin Luther und Thomas Müntzer, der von Luther als „Satan von Allstedt“ geschmäht wurde, tatsächlich für den Aufstand der Bauern? Was bedeutet die Erinnerung an den Bauernkrieg heute für die Theologie, das Nachdenken über Kriege und Populismus?
Mit dieser Episode widmen wir uns im „Eule-Podcast“ erneut dem (Ge-)Denken über den Bauernkrieg vor 500 Jahren. Mit der Historikerin Lyndal Roper („Für die Freiheit“) sprach Philipp Greifenstein in der vorherigen „Eule-Podcast“-Folge über die „männlichen Ideale“ und „bäuerliche Theologie“ der Aufständigen und die Bedeutung des Bauernaufstands für die (deutsche) Demokratiegeschichte.
Nr. 46: Der Bauernkrieg als Medienereignis mit Thomas Kaufmann bei Michael Greder:
Den Eule-Podcast kannst Du bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer, RTL+, YouTube oder mit dem Podcatcher deines Vertrauens direkt über https://eulemagazin.de/show/wtf/feed/wtf-podcast/ abonnieren.
Unterstütze uns!
Die Eule bietet Nachrichten und Meinungen zu Kirche, Politik und Kultur, immer mit einem kritischen Blick aufgeschrieben für eine neue Generation. Der unabhängige Journalismus und die Stimmenvielfalt der Eule werden von unseren Abonnent:innen ermöglicht. Mit einem Eule-Abo unterstützst Du die Arbeit der Redaktion, die faire Entlohnung unserer Autor:innen und die Weiterentwicklung der Eule.
Mehr:
- Eule-Interview mit Lyndal Roper über den Bauernkrieg und die Erinnerungskultur: „Hier war es möglich!“ sowie „Eule-Podcast“-Episode mit Lyndal Roper.
- Auf dem Forschungsblog der Uni Erfurt erklärt Michael Haspel (s. hier, hier & hier in der Eule) die Bedeutung der „Zwölf Artikel der Bauern in Schwaben“ für die deutsche Demokratie- und Freiheitsgeschichte: „Ein bedeutender Impuls für die Freiheitsbewegung in Deutschland“
- Vor 500 Jahren stellten Thomas Müntzer und seine Bundesgenossen die politische Ordnung grundsätzlich infrage. Ein historischer Essay von Tobias Prüwer im nd: „Die Veränderung der Welt sitzt vor der Tür“
- In der Eule-Serie „mind_the_gap“ geht es um vergessene Kirchengeschichte(n), gottesfürchtige Abenteurer:innen und verborgene Wahrheiten. In der 1. Staffel „mind_the_gap“ befasste sich Flora Hochschild mit der Frühen Neuzeit. In der 2. Staffel schrieb Johanna Jürgens über die Alte Kirche. „mind_the_gap“ blickt dorthin, wo selten noch jemand hinschaut: In die bunte und verrückte Geschichte unserer Kirche(n).
Mitdiskutieren