Sturmflut – Die #LaTdH vom 30. Januar

Wie Gott sie schuf outen sich katholische Christ:innen und lösen damit eine Welle der Solidarität aus. Außerdem: Nachbeben in München und Rom, Frauenordination und #WeRemember.

Herzlich Willkommen!

„Außer mit dem Thema Missbrauch dringt die Kirche kaum noch ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit vor“, kommentierte ich vergangenen Sonntag die Kirchenachrichten der Woche. Einen Tag später wurde klar: Stimmt nicht! Die ARD-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ über das Gruppen-Outing von über 120 Mitarbeiter:innen der römisch-katholischen Kirche beherrschte Anfang der Woche die Nachrichten.

#OutInChurch haben die mutigen LGBTQI*-Christ:innen über ihr Outing geschrieben. Es sind zunächst einmal persönliche Positionierungen und Zeugnisse, aber eben nicht allein: #OutInChurch formuliert konkrete Forderungen an die deutschen (Erz-)Bistümer. Ob etwas und was genau aus ihnen wird, davon konnten die vergangenen Tage nur einen Vorgeschmack geben. Zunächst bleibt: Die Kirche kann auch Schlagzeilen jenseits des Missbrauchs. Ob sie der klerikalen Hierarchie besser zupasskommen, steht dahin.

Eine gute Woche wünscht
Philipp Greifenstein

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Debatte

Wie Gott uns schuf – Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny (ARD)

Über den Dokumentarfilm „Wie Gott uns schuf“ (Mediathek) und die 100 kurzen Interviews, die in Wort, Bild und Ton die Lebens- und Arbeitsbiographien von LGBTQI* in der römisch-katholischen Kirche festhalten, könnte man noch viele Wörter mehr verlieren, als ich bereits am Montag hier in der Eule geschrieben habe, und käme doch nicht an die Wucht des persönlichen Zeugnisses heran, das von den Protagonist:innen abgelegt wird.

Mir scheint der religiöse Begriff des Zeugnisses hier wirklich angemessen, weil die Protagonist:innen tatsächlich im Lichte des Evangeliums wortwörtlich zu Vorkämpfer:innen werden – auch für andere LGBTQI* in Kirchen und Religionsgemeinschaften.

Dagegen verblassen die inzwischen zahlreichen Sympathiebekundungen aus den (Erz-)Bistümern. Eine Reihe von Generalvikaren und Bischöfen hat inzwischen klargestellt, dass in ihren (Erz-)Bistümern sich outende LGBTQI* zumindest keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen befürchten müssen. Das betrifft zurzeit Speyer, Osnabrück, Essen, Würzburg, Freiburg, Münster und Magdeburg, also 7 der 27 (25 %) deutschen (Erz-)Diözesen.

Aus anderen (Erz-)Bistümern wurde ebenfalls Stellung genommen: auf den Synodalen Weg verwiesen (Bischof Dieser/Aachen) oder Hoffnungen der Zukunft anheim gestellt. Nun denn.

#OutInChurch

Die Protagonist:innen des Dokumentarfilms haben sich in einer Initiative zusammengetan, die unter dem Hashtag #OutInChurch gemeinsame Forderungen formuliert. Das Manifest der Gruppe hatten wir bereits am Montag auch in der Eule dokumentiert. Auf einer Website stehen sie gemeinsam für diese Ziele ein, die inzwischen auch von 78 000 Unterzeichner:innen (Stand: 29.1., 23:00 Uhr) einer Petition unterstützt werden. Eine wahre Flut der Solidarität.

Ein Minimalziel der Aktion und zugleich ein bemerkenswertes Zeichen dürfte sein, wenn die Beteiligten und weitere LGBTQI*-Personen, die sich outen, keine dienst- oder arbeitsrechtlichen Benachteiligungen erfahren. Andere Forderungen, wie die Änderung der kirchlichen Lehre in Bezug auf Homosexualität oder der „diskriminierungsfreie Zugang zu allen Handlungs- und Berufsfeldern in der Kirche“, stehen außerhalb der Macht einzelner Bischöfe.

Gleichwohl können genau diese sich über die Aktion bei Licht betrachtet eigentlich nur freuen. Hier protestieren „gute Katholik:innen“, die viel von ihrer Kirche fordern und sie nicht als eine beliebige historische Gestalt, sondern in der Tat als Verkörperung des Evangeliums betrachten.

Volle Solidarität – Rainer Hörmann (Kreuz & Queer, evangelisch.de)

Die Aktivist:innen „haben die Unterstützung der gesamten [LGBTQI*-]Community – religiös oder nicht – verdient“, meint Kreuz & Queer-Veteran Rainer Hormann auf evangelisch.de (@evangelisch_de):

Ihr Ringen um dringend notwendige Diskussionen und Änderungen in der römisch-katholischen Kirche müssen und werden katholische Homosexuelle und Trans Personen aus eigener Kraft, mit viel Leidenschaft und christlicher Überzeugung führen müssen. Sie brauchen dazu die Unterstützung von Freundinnen und Freunden aus der eigenen Kirche – und die Solidarität aus der evangelischen Kirche, von queeren Christen allgemein und von der LGBTIQ*-Community allgemein – religiös oder nicht religiös.

Damit kommt Hörmann auf einen wunden Punkt zu sprechen, denn es sind nicht allein kirchenferne Beobachter:innen, die – wie er erwähnt – meinen „es geschehe den Gläubigen gerade recht, dass sie von ihrer Kirche (in der sie ja aus freiem Willen sich engagieren) diskriminiert werden“. Zu den reaktionären katholischen Akteuren, die LGBTQI*-Personen empfehlen, „doch rüber zu machen“, kommen gelegentlich auch evangelische Christen, die mit Verwunderung anschauen, welchen Verletzungen sich ihre katholischen Geschwister ausgesetzt sehen.

Denn ja, die Situation für LGBTQI* stellt sich in den beiden großen Kirchen in Deutschland höchst unterschiedlich dar. Inzwischen ist in 11 von 20 evangelischen Landeskirchen die Trauung auch für gleichgeschlechtliche Partnerschaften möglich, in den restlichen wenigstens eine Einsegnung des Paares. In allen Landeskirchen und bei der Diakonie arbeiten LGBTQI* geouted. Hörmann:

… selbst wenn meine evangelische Kirche heute in weiten Teilen offen gegenüber Homosexuellen ist, unser Leben und unsere Liebe akzeptiert und wohlwollend zu begleiten bereit ist, sollte beim Blick auf den kirchlichen Mitbewerber nicht ganz vergessen werden, dass auch in der evangelischen Kirche ein weiter und mitunter schmerzlicher Weg zu gehen war.

Der Stolz auf das Erreichte verpflichtet zur ökumenischen Solidarität. Trotzdem sollten die Unterschiede bei der Diskriminierung auch nicht einfach verschwiegen werden. Damit würde man jene LGBTQI* und ihre Unterstützer:innen unsichtbar machen, die seit vielen Jahren für genau jene Verbesserungen gekämpft haben, für die katholische Christ:innen in ihrer Kirche heute streiten. Und das gilt wiederum auch für gänzlich kirchenferne Menschen, denn:

Das, was dort verhandelt wird, war und ist nicht nur Teil der gesamten Geschichte der Homosexuellen und der erlittenen Ausgrenzungen und Demütigungen. Es ist auch noch immer Teil in vielen Teilen der Arbeitswelt in Deutschland, selbst wenn hier der säkulare Staat Grenzen durch Arbeitsschutzgesetze und Antidiskriminierungsgesetze geschaffen hat (die für den kirchlichen Bereich teilweise nicht gelten). […] Das Anliegen von #outinchurch ist durch die Situation in der römisch-katholischen Kirche sehr speziell und berührt doch das Grundlegende und Universelle: Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit ist nie und nirgendwo akzeptabel.

Für eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts (auch die evangelischen Kirchen betreffend) machten sich diese Woche EKD-Ratsmitglied und Kirchenrechtler Jacob Joussen (@JacobJoussen) und der religionspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Lars Castellucci (@larscastellucci) stark. Außerdem sei an einen ebenfalls im „Kreuz & Queer“-Blog bei evangelisch.de erschienenen Beitrag von Katharina Payk über eine Studie über die Arbeitsbedingungen von LGBTQI* in Diakonie und Caritas erinnert.

Gott akzeptiert mich, nur die Kirche nicht: Darum bin ich #OutInChurch – Moritz Findeisen (katholisch.de)

Einer der über 120 Haupt- und Ehrenamtlichen, die bei #OutInChurch dabei sind, ist Moritz Findeisen (@PhindyMoe), Volontär bei katholisch.de. Er schreibt in einem persönlichen Artikel auf der Nachrichtenplattform der katholischen Kirche über seine Beweggründe:

Wenn [die Kirche] auch nur halbwegs glaubhaft einen liebenden Gott verkünden will, darf sie die gesellschaftlichen Ideale von Freiheit und Gleichberechtigung nicht länger unterbieten. Der christliche Glaube bietet dazu alle erdenklichen Anknüpfungspunkte: Sein Kern ist eine Botschaft der Befreiung. Herzloser Biblizismus und dogmatische Verkrustungen können wir getrost den religiösen Fundamentalisten überlassen.

Die Kirche ist vielfältig, unzählige queere Menschen erfüllen sie täglich mit Leben. Um dieser Vielfalt ein Gesicht zu geben, bin ich Teil von #OutInChurch.

Acht weitere #OutInChurch-Aktivist:innen erzählen bei Jonas Weyrosta (@jonasweyrosta) von der Christ & Welt ihre Geschichten (€). Und in ihrem allerersten „Wort zum Sonntag“ widmete sich auch die katholische Theologieprofessorin Julia Enxing (@JuliaEnxing) dem Thema.

nachgefasst

Ratzinger, Wetter, Marx: Nachbeben des Münchener Gutachtens

Anders als der emeritierte Papst Benedikt XVI. / Joseph Ratzinger legte sein unmittelbarer Nachfolger im Amt des Erzbischofs von München und Freising Kardinal Friedrich Wetter in dieser Woche ein „Schuldbekenntnis“ ab. Ratzingers Irrtümer in der Stellungnahme gegenüber der Kanzlei WSW wusste sein Team dieser Woche als „Versehen“ zu erklären. Über die weiteren Hintergründe berichten berichten Barbara Just und Christian Wölfel (@woelfelc) für die KNA.

Was die Zukunft des gegenwärtigen Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx, angeht, hat Felix Neumann (@fxneumann) auf katholisch.de Beobachtungen im Anschluss an dessen Pressekonferenz von Donnerstag dieser Woche angestellt:

Bei allen Zweifeln hat der Kardinal sich nun selbst so positioniert, dass er besonders frei agieren kann. Dass er sein Amt bei päpstlichem Rückenwind zugleich unter synodalen Vorbehalt gestellt hat, ist nur scheinbar eine Schwächung. So ein Vorbehalt ist der Kirche eigentlich systemfremd: Bisher hatte nur der Papst etwas mitzureden.

„In der Kirche gibt es bei vielen die Tendenz, sich selbst nur als kleines Rad darzustellen“, meint hingegen Hans Zollner (@hans_zollner), Leiter des internationalen Safeguarding-Intituts in Rom. Der Verlagsgruppe Bistumspresse sagte er, die Bischöfe mögen doch „Manns genug sein“:

Es verändert sich etwas. Seit drei Jahren haben wir ein Gesetz, in dem zum ersten Mal eine Verantwortung für das Vorgehen in Missbrauchsfällen und für Vertuschung durch Bischöfe etabliert worden ist. Bei einem Teil der Bischöfe und einem Großteil der Ordensoberen ist diese Botschaft angekommen. Aber in den Apparaten gibt es Widerstand. […] Das sieht man auch an Bischöfen, die sagen, ich würde ja gerne zurücktreten, aber der Papst lässt mich nicht. Stattdessen sollten sie doch Manns genug sein und sagen, egal, was der Papst jetzt sagt, ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. Punkt.

Im Akademie-Podcast „Mit Herz und Haltung“ aus dem Bistum Dresden-Meißen spricht Zollner bei Akademie-Direktor Thomas Arnold (@academy_arnold) mit Christ & Welt-Chefredakteur Georg Löwisch (@georgloewisch) und Johanna Beck (@MmeSurvivante), Mitglied des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sowie Mitglied des Synodalen Wegs und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), über die Konsequenzen der Ereignisse der vergangenen Tage für die römisch-katholische Kirche und Papst Franziskus.

Ein paar der möglichen Konsequenzen – und im Übrigen Handlungsempfehlungen für beide großen Kirchen – hat der Redaktionsleiter „Religion und Orientierung“ des Bayerischen Rundfunks Tilmann Kleinjung (@TilmannKk) aufgeschrieben:

Wenn dem Münchner Erzbischof wirklich ernst ist damit, sich auf die Seite der Opfer zu stellen, dann muss er die Entschädigungspraxis der Kirche ändern. Denn in den wenigsten Fällen entschädigt die Kirche im Moment unbürokratisch und großzügig. Viele Betroffene empfinden das Verfahren als erneut traumatisierend. Und schließlich muss sich Kardinal Marx ernsthaft auf die Suche machen nach den Opfern, die die Verfasser des Gutachtens in einem gigantischen Dunkelfeld vermuten.

Katholischer Pfarrer überraschend im Gerichtssaal verhaftet (DER SPIEGEL)

Auch im Kölner Missbrauchsprozess (s. #LaTdH vom 23. & 16. Januar) gibt es Neuigkeiten. Gegen den Beschuldigten Bernhard U. wurde Haftbefehl erlassen. Grundlage sind offenbar die neu hinzugekommenen Fälle. Als Haftgrund „habe die zuständige Kammer Wiederholungsgefahr genannt“:

Der Priester steht seit November wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht und saß bislang nicht in Untersuchungshaft. Er ist angeklagt, weil er von 1993 bis Ende 1999 seine drei Nichten, die damals zwischen sieben und 13 Jahre alt waren, zum Teil schwer sexuell missbraucht haben soll. Zudem soll er auch ein weiteres elf Jahre altes Mädchen sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft legt ihm insgesamt 31 solcher Taten zur Last. Im Laufe des Prozesses meldeten sich weitere mutmaßliche Opfer, die dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Gericht als Zeugen aussagten. Dabei habe eine Zeugin von Übergriffen noch im Jahr 2019 berichtet.

Der schwere Weg zur Aufarbeitung: Missbrauch in den Kirchen (MDR Kultur)

Ein MDR Kultur-Spezial setzt sich mit den Schwierigkeiten bei Aufklärung und Aufarbeitung von Missbrauchsverbrechen auseinander. Dazu hat Andreas Roth (@ReporterTheol) u.a. den Fall des Chemnitzer Diakons (ev.) Kurt Ströer nachrecheriert. In den Beiträgen kommen auch Fachleute zu Wort, sie geben einen guten Eindruck von den vielfältigen Herausforderungen bei der Befassung mit dem Missbrauch in den Kirchen. Hörenswert!

Buntes

Während des Gebetes: Schüsse auf Moschee in Halle (Mitteldeutsche Zeitung)

Angriffe auf Gotteshäuser gibt es in Deutschland häufig. Synagogen, Moscheen und Kirchen werden Ziele von Vandalismus und Beschaffungskriminalität, Rechtsextremisten nehmen Synagogen und Moscheen regelmäßig ins Visier.

Am Montag nun kam es erneut zu einem Angriff auf die zum Gebet versammelte muslimische Gemeinde des Islamischen Kulturcenters in Halle (Saale). Nun werden der Hallenser Bundestagsabgeornete Karamba Diaby (SPD, @KarambaDiaby) und die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD, @oezoguz). Was es aber braucht: Revier- und Polizeiarbeit sowie größere Räumlichkeiten.

Bereits mehrfach sei die Einrichtung Ziel solcher Attacken geworden. Dass Menschen vor der Moschee unmittelbar ins Visier genommen werden konnten, habe auch damit zu tun, dass die Moschee für die Zahl der Gläubigen zu klein sei und sie zum Teil vor der Moschee beten müssten. «Die Gemeinde braucht endlich Unterstützung und die nötige Sensibilität der Landesregierung», sagte der religionspolitische Sprecher der [LINKEN-Landtags-]Fraktion, Wulf Gallert.

Das zweite Leben einer christlichen Zeitschrift – Walter Hömberg (FAZ)

In diesen Tagen feiert die altehrwürdige Publik-Forum (@publikforum) ihren 50. Geburtstag. In der Frankfurter Allgemeinen zeichnet Walter Hömberg Entstehung und Bedeutung der Zeitschrift nach, die für die christliche Publizistik unverzichtbar ist:

Die „Zeitung kritischer Christen“, so ein späterer Untertitel, verstand sich immer als ökumenisches Projekt. Sie ließ auch jene zu Wort kommen, die in der kirchenamtlichen Publizistik meist ignoriert und manchmal stigmatisiert werden: Basisgemeinden, Protestbewegungen, Initiativgruppen. Dabei vermied die Redaktion, zum Sprachrohr einzelner Gruppierungen zu werden – das Blatt sollte ein „Forum“ bleiben.

Theologe Halik: Kirche in Osteuropa spielt Missbrauch herunter (KNA, katholisch.de)

Tomáš Halík ist ein unermüdlicher Mahner seiner Kirche. In der Zeitschrift „Theologie der Gegenwart“ (leider noch nicht online) der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt (@KThF_Erfurt), schreibt er über Osteuropa und besonders Polen:

Die „verführerische Selbsttäuschung über eine reinere Kirche des Ostens“ habe sich im postkommunistischen Europa durchgesetzt. „Nach dem Fall des Kommunismus konnten einige Christen nicht ohne den Feind leben. Der ‚korrupte liberale Westen‘ wurde der ideale Ersatz für den alten Feind. Katholiken, die einst von den Kommunisten verfolgt wurden, begannen nun, die antiwestliche Rhetorik zu verwenden, die die Gehirnwäsche der kommunistischen Propaganda in ihrem Unterbewusstsein hinterlassen hatte“ […]

Erinnert sei an dieser Stelle an einen schon etwas älteren Eule-Artikel von Theo Mechtenberg über die Situation der katholischen Kirche in Polen.

Theologie

Recommendations on baptism in the Nordic Lutheran churches (interchurch.dk, englisch)

Eine Projektgruppe aus den skandinavischen evangelischen Kirchen hat sich mit der Taufe befasst, die in den sich stark verändernden Kirchenlandschaften neu und anders profiliert werden müsse. Dazu haben die Theolog:innen Empfehlungen zusammengestellt, die bestimmt auch für die Kirchen in Deutschland bedeutsam sein können.

The learning points look at four aspects of the baptismal landscape: Statistics and societal change, theologies of baptism, communicating baptism and the baptismal practice. Declining baptismal numbers and changing customs in society is seen as a challenge to review traditions, to engage more actively in dialogue with other traditions and to work with theologies of baptism in ways that are accessible and understandable.

Frauenordination in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Interdisziplinäre Perspektiven (Online-Tagung)

Mit der evangelischen Frauenordination in Deutschland befasst sich eine Online-Tagung am 31. März und 1. April, an der eine Reihe spannender Referent:innen teilnimmt, darunter EKD-Ratsmitglied Stephanie Springer und die Theologie-ProfessorInnen Lukas Bormann (@bormann_lukas) und Ulrike Wagner-Rau. An der Durchführung der Tagung beteiligt ist auch Eule-Kolumnistin Carlotta Israel (@carli_is, „Sektion F“). Am Abend wird es ein „Gender Lab“ in Kooperation mit dem Studienzentrum der EKD für Genderfragen (@ekd_gender) u.a. mit Sandra Bils (@PastorSandy) und Birgit Mattausch (@FrauAuge) geben.

Predigt

Gedenkgottesdienst an den Völkermord an den Sinti und Roma (Berliner Dom, heute 18 Uhr)

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus findet im Berliner Dom ein Gedenkgottesdienst an den Völkermord an den Sinti und Roma statt. Die Predigt hält die Präses der EKD-Synode Anna-Nicole Heinrich (@AnnaHeinr). Der Gottesdienst wird im Live-Stream übertragen.

Ein guter Satz