„Die Klimabewegung traut der Kirche mehr zu als sie sich selbst“
Sie fordern vom Bundespräsidenten, er solle das entschärfte Klimaschutzgesetz nicht unterzeichen. Was bewegt die Theolog:innen und Bischöfe, die an Steinmeier appellieren? Wir haben mit Ruben Zimmermann, dem Inititator des Appells gesprochen:
Eule: Herr Zimmermann, denken Sie wirklich, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Novelle des Klimaschutzgesetzes wegen ihres Einspruchs nicht unterzeichnet?
Zimmermann: Ich bin jemand, der die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgibt, dass sich die Dinge zum Guten wenden können. Das liegt vielleicht an meiner Theologenexistenz, meiner Beschäftigung mit Wundererzählungen, die das Außergewöhnliche durchaus auch für möglich halten.
Ich möchte aber den Bundespräsidenten selber zitieren, denn er bekennt sich ja selbst als Christ und spricht immer wieder auf Kirchen- und Katholikentagen. Vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten war er als Präsident des Evangelischen Kirchentages vorgesehen. Er hat schon 2015 in Anspielung auf Dorothee Sölle gesagt: „Solange wir nicht aufgeben, behält die Hoffnung ihren Platz“. Da kann ich als Theologe sagen: Das ist eine Steilvorlage dafür, bis zuletzt zu hoffen.
Ich glaube auch, dass in der Öffentlichkeit gar nicht so sehr bekannt ist, dass die Unterschrift des Bundespräsidenten unter fertige Gesetze zwar einerseits ein formaler Akt ist, den er in den allermeisten Fällen vollzieht, aber es andererseits in der Vergangenheit auch Ausnahmen von dieser Regel gab. Sieben Bundespräsidenten haben insgesamt acht Mal ihre Unterschrift verweigert (Gustav Heinemann gleich zwei Mal) und damit die Ausfertigung eines Gesetzes verhindert.
Eule: Sie haben bereits im vergangenen Herbst mit einem ökumenischen Appell gegen die Reform des Klimaschutzgesetzes protestiert, weil sie in ihr eine Entschärfung der bisherigen Regeln sehen. Dabei geht es vor allem um die Abschaffung der jährlichen Sektorenziele (z.B. für Verkehr, Landwirtschaft etc.) zugunsten eines Gesamtziels, das Deutschland bis 2030 erreichen muss. Geholfen hat das wenig, oder?
Zimmermann: Im Herbst hatten wir 263 Erstunterzeichner:innen aus einem weiten theologischen und kirchlichen Spektrum, auch diese Intervention war durch die Novelle des Klimaschutzgesetzes ausgelöst, das stimmt. Zwischenzeitlich hat auch der Expertenrat der Bundesregierung das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung scharf kritisiert – und viele Expert:innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen ebenfalls. Wir hatten damals die Hoffnung, dass deutlich nachgebessert wird. Es ist ja auch zu einer langen Verzögerung gekommen.
Letztendlich wurde das Gesetz vor allem durch eine Drohgebärde des Bundesverkehrsministers Volker Wissing (FDP) so weiterverfolgt. Es ist erschreckend, dass der Bundesverkehrsminister, der zum dritten Mal in Folge seine Sektorenziele nicht erreicht hat, ohne weitere Auflagen oder Kompromisse seine Position durchsetzt. Es ist furchtbar, dass sich die Regierung selbst nicht an die bestehenden Gesetze hält, sondern das Gesetz einfach ihrem Fehlverhalten anpasst.
Novelle des Klimaschutzgesetzes
Durch die Reform des Klimaschutzgesetzes, die bereits vom Deutschen Bundestag und vom Bundesrat beschlossen wurde, wird zukünftig nicht mehr jedes Ministerium einzeln bei der Erreichung der Klimaziele in die Pflicht genommen. Auch die jährliche Überprüfung daraufhin, ob die ergriffenen Maßnahmen genügen, um das Gesamtziel bis 2030 zu erreichen, entfällt. Die Deutsche Umwelthilfe hält das neue Gesetz für verfassungswidrig.
In ihrem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Text) beziehen sich die Theolog:innen und Kirchenleitenden auf diese Expertise der Deutschen Umwelthilfe und fordern ihn auf, das neue Gesetz nicht zu unterzeichnen. Bereits im Oktober 2023 berichteten wir in der Eule über den Appell von Theolog:innen und Kirchenleitenden an die Bundesregierung, in der Klimakrise entschlossen zu handeln. Der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung erklärte Anfang Juni 2024, Deutschland werde seine selbstgesetzten Klimaziele für 2030 vermutlich verfehlen.
Eule: Sie haben die Hoffnung auf eine Änderung des Gesetzes im Sinne eines stärkeren Klimaschutzes nicht aufgegeben. Mir scheint aber, Sie haben generell viel Hoffnung, was gesetzliche Regelungen angeht. Werden wir effektiven Klimaschutz auf dem Weg der Gesetzgebung erreichen?
Zimmermann: Gesetze sind eine wichtige Möglichkeit, in einem demokratischen Rechtsstaat Politik verbindlich zu machen. Beim Klimaschutzgesetz handelt es sich auch um eine Selbstverpflichtung der Regierung: Sie selbst hatte sich die Emissionsminderung auferlegt, in Sektoren aufgeteilt, und eine jährliche Bilanz vorgesehen. Wenn man Regeln hat, ist man eher geneigt und manchmal eben genötigt, sich auch danach zu halten, als wenn man das einfach nur der Lust und Laune überlässt. Das ist eine urmenschliche Erfahrung und keine übertriebene Gesetzesgläubigkeit. Es geht um die Spielregeln unseres demokratischen Rechtsstaats!
Eule: Den Brief an den Bundespräsidenten hat wieder eine ziemlich bunte Gruppe unterzeichnet: Neben vielen Theolog:innen aus Universität und Kirche finden sich da u.a. der Bischof von Passau Stefan Oster, der bayerische Landesbischof Christian Kopp und Misereor-Chef Pirmin Spiegel. Was eint diese Gruppe?
Zimmermann: Es hat immer gewisse Zufälligkeiten, welche Menschen bei einzelnen Appellen ansprechbar sind. Wir konnten über die Pfingstfeiertage hinweg viele derjenigen aktivieren, die bereits im Herbst unterzeichnet hatten. Es gab im Nachgang aber noch weitere Akteur:innen, die gerne unterzeichnet hätten, u.a. der Erzbischof von Freiburg Stephan Burger.
Eule: Mit dem Brief fordern leitende Geistliche von Bistümern und Landeskirchen den Bundespräsidenten auf, ein Gesetz zu stoppen. Das ist doch ein erstaunlicher Vorgang im Zusammenspiel von Kirchen und Staat, selbst wenn man einpreist, dass sich die Kirchen sehr für den Klimaschutz einsetzen.
Zimmermann: Das zeigt, für wie ernst wir die Lage halten. Das gilt natürlich auch für die Wissenschaftler:innen unter den Unterzeichnenden wie mich. Wir sind ja doch sehr häufig auf unsere jeweiligen Forschungsfragen und Fachgebiete konzentriert und sehen nur selten eine Rolle in der öffentlichen und politischen Kommunikation für uns. Doch die Wissenschaftsethik hat gezeigt, dass Wissenschaft stets auch eine Mitverantwortung für die Gesellschaft hat.
Es liegt dann eben auch an uns, politisch zu intervenieren, wenn die Regierenden ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt. Uns eint die Sache: Wir sehen eine dramatische Situation auf uns zukommen, die zu Lasten vieler Menschen, der zukünftigen Generationen und der Ökosysteme geht, und auf die unsere Politiker:innen nicht adäquat reagieren. Diese Dramatik ist der eigentliche Motor des Zusammenfindens.
Eule: Sie stellen die Generationengerechtigkeit in den Vordergrund. Bei der Europawahl am kommenden Sonntag dürfen erstmals auch 16-jährige Jugendliche wählen. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass das Schicksal kommender Generationen bei der Gestaltung der Klimapolitik mitbedacht werden muss. So richtig Fuß gefasst hat diese Idee aber noch nicht, oder?
Zimmermann: Eines unserer größten politischen und auch ethischen Probleme ist, dass wir den Zeitfaktor vielfach ausgemerzt haben. In der Tradition nach Kant gibt es einen Universalisierungsanspruch, demzufolge Handlungen dann gut sind, wenn sie zu jeder Zeit in allgemeine Gesetze überführt werden können. Es geht dabei also um die Geltung von moralischen Werten jenseits von Zeit und Kontext. Ich halte das für verkehrt. Der Langzeitfaktor spielt eine wesentliche Rolle für die moralische Bewertung. Das gilt auch in der Politik, aber wird in unserem System mit kurzfristigen Wahlzyklen nicht ausreichend im Blick behalten. Politische Verantwortung muss aber über eine Wahlperiode hinausgehen. Genau das hat das Bundesverfassungsgericht eingefordert. Wir können nicht immer nur bis ins Jahr 2030, sondern müssen langfristiger denken. Damit kommen dann auch jüngere Generationen ins Spiel oder sogar noch ungeborene.
Das ist eine Perspektive, die wir biblisch übrigens leicht einholen können, denn da geht es ja von Generation zu Generation, von Geschlecht zu Geschlecht und die übergreifenden Konsequenzen des Handelns sind mit im Blick. Wir nehmen an unserem Mainzer Forschungszentrum für „Ethik in Antike und Christentum“ immer wieder wahr, dass die Langzeitdimension im antiken Welt- und Zeitverständnis viel stärker wahrgenommen wurde als heute, wo nur der Augenblick gilt. Wir tragen aber Verantwortung auch für zukünftige Generationen, weil wir mit unserem Handeln – vor allem wenn es um irreversible Entscheidungen und Prozesse geht – auf die Zeit nach uns einwirken. Wir sind auf dem Weg zu einer nicht umkehrbaren Veränderung der Ökosysteme, die man nicht einfach mit einem Sofortmaßnahmenkatalog zurückdrehen kann.
Eule: Es ist ja inzwischen fast schon zu einem Meme geworden zu sagen, dass der Planet auch ohne uns Menschen könnte. Teile der Klimabewegung formulieren sehr scharf, dass der Mensch die Krankheit der Erde sei. Was meinen Sie, wenn Sie Schöpfung sagen?
Zimmermann: Schöpfung ist für mich ein Begriff, der mit einem Bekenntnis verbunden ist. Nämlich dazu, dass wir Menschen Teil eines großen Ganzen sind, das eben nicht von uns geschaffen wurde. Das Schöpferhandeln Gottes bedeutet für mich, dass Gott nicht nur am Anfang etwas erschaffen hat, sondern auch eine Erhaltung der Schöpfung (creatio continua) und ihre Entfaltung in die Zukunft hinein (creatio eschatologica) ermöglicht. Insofern ist dieses Bekenntnis zunächst einmal eine Kritik am Anthropozentrismus, also erst einmal daran, dass der Mensch selbst glaubt Schöpfer zu sein, aber auch daran, dass er alles richten kann. Der Mensch wird natürlich theologisch gesehen nicht der Retter der Schöpfung sein.
Eule: Aber was bedeutet dann die Rede von der Bewahrung der Schöpfung, wie wir sie in den Kirchen pflegen?
Zimmermann: In den biblischen Schöpfungstexten lernen wir, dass der Mensch ganz bestimmt nicht dazu befähigt wird, die Erde zu zerstören. Das ist etwas, was uns auf keinen Fall zugestanden wird. Wenn wir bebauen und bewahren sollen, dann heißt das gerade nicht, dass wir alles tun und lassen können, wie es uns gefällt. Das wäre eine völlige Verzerrung von Genesis 1, 28: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan …“. Eine Sonderstellung des Menschen innerhalb der Schöpfung kann nur bedeuten, dass er in einer Art Stellvertreterrolle dem Schöpfer beim Bewahren und Erhalten hilft und nicht gegen die Schöpfung anarbeitet.
Der Begriff der „Bewahrung der Schöpfung“ an sich ist durchaus problematisch geworden. Er stammt aus dem Konziliaren Prozess „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“ der 1980er und 1990er Jahre. Deshalb haben wir ihn im Appell vom Herbst 2023 in Anknüpfung an diese Tradition auch aufgenommen. Ich selbst würde mich eher beim „Earth Bible Project“ sehen, das die stewardship eher in eine mutual custodianship, eine wechselseitige Wächterfunktion, eine Achtsamkeit der unterschiedlichen Geschöpfe füreinander weiterentwickelt. Manche gehen auch soweit, gar nicht mehr von Schöpfung reden zu wollen, sondern von The Earth and all its components, also von der Erde als einem großen Ökosystem.
Ich würde aber aus theologischen Gründen am Schöpfungsbegriff gerne festhalten, immer mit der sehr großen Einschränkung: Was wir als Menschen haben, ist eine besondere Verantwortung, nicht eine besondere Machtbeauftragung, die Schöpfung nach unseren Vorstellungen zu missbrauchen. Diese Bewegung weg von der Zentralstellung des Menschen ist wichtig. Es mag ja gut sein für Ökosysteme, dass der Mensch ausstirbt, das will ich gar nicht verneinen. Aber der Mensch ist auch ein Teil der guten Schöpfung. Von daher müssen wir Möglichkeiten der gedeihlichen Kooperation mit Tieren und Pflanzen suchen.
Eule: Mein Eindruck ist, dass nicht so sehr die Verantwortung des Menschen für die Bewahrung der Schöpfung in Abrede gestellt wird, wohl aber die politischen Konkretionen abgelehnt werden, die aus ihr in der Klimabewegung gezogen werden. In Bewahrung steckt ja auch ein großes konservatives Element, die Forderungen der Klimabewegung aber werden als „grün“ verunglimpft.
Zimmermann: Ich denke nicht, dass es um Parteipolitik geht, sondern um die Frage, ob mit der aktuellen Politik lebens- und menschenfreundliche Bedingungen erhalten werden, die das Überleben auf Erden ermöglichen. Da müssen wir politisch werden! Die politische Aufgabe der jüdisch-christlichen Religionsgemeinschaften hat eine lange Tradition von den Prophet:innen des Alten Testaments bis in die jüngste Vergangenheit hinein, bis zu Desmond Tutu und Oscar Romero. Wir haben genau zu dieser Frage in diesem Frühjahr eine Tagung zur „Sprach(un)fähigkeit der Kirche in der Klimakrise“ durchgeführt mit dem Titel „Ist nicht des Herrn Wort wie ein Feuer?“ aus dem Jeremia-Buch.
Eule: Wie können Kirche und Theologie denn sprachfähig werden?
Zimmermann: Zunächst ist die Wahrheitsrede (parrhesia) aus der biblischen und griechischen Tradition eine wichtige Inspiration. Sie spielt auch im Neuen Testament explizit eine Rolle: Im Johannesevangelium erscheint Jesus als der Wahrheitssredner schlechthin. Diese Linie kann man dann bis zu Karl Barth ziehen, dessen Festschrift zu seinem 80. Geburtstag „Parrhesia“ zum Titel hat. Es geht darum, nicht wegzuschauen, sondern die Wahrheit beim Namen zu nennen.
In der Klimabewegung gibt es gerade einen Hungerstreik, der das Motto hat: „Hungern, bis ihr ehrlich seid!“ Das ist die eigentliche Zentralforderung dieser Klimaaktivisten und sie hat nichts mit Angstmacherei zu tun: In der Medizin ist es längst Normalfall, auch totgeweihten Patienten ehrlich zu sagen, wie es um sie steht. Im kirchlichen Kontext erlebe ich aber häufig, dass man sagt: Wir können doch nicht apokalyptisch reden! Wir müssen über Hoffnung reden! Erst die Wahrheitsrede macht die Hoffnungsrede glaubwürdig, sonst würde sie zu einer Vertröstung.
Eule: „Sagen, was ist“ haben sich auch Ferdinand Lasalle, Rosa Luxemburg und Rudolf Augstein vorgenommen. Die waren aber eher religiös unmusikalisch.
Zimmermann: Zur Wahrheitsrede muss die Umkehrpredigt, der Ruf zur Buße (metanoia) kommen. Sie war die erste Botschaft Jesu. Er sagte: Ihr müsst den jetzigen Weg verlassen. Von modernen Denker:innen wie Maja Göpel wird das Transformation genannt. Wir dürfen zur Umkehr aufrufen, weil es ja nicht nur einzelne Politiker:innen sind, die an dieser Stelle versagen, sondern wir es mit einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen zu tun haben, dass wir zu wenig Mut haben zur Veränderung. Es gibt viele interessante kreative Projekte, die zeigen: Es geht auch anders! Es gibt nach wie vor auch Geld und ein wenig Zeit, Transformation auch umzusetzen.
Und dann kommt als dritter Schritt die Hoffnung: Die Visionen, die wir in der theologischen Rede und gerade auch in der biblischen Rede haben, sind Fenster in eine andere Welt, sind kontrafaktische Erzählungen, die von einer Hoffnung erzählen, die nicht nur in uns selbst gründet, sondern im Glauben und in der Verheißung. Von ihnen aus können wir auch Hoffnung vermitteln. Eine Hoffnungsrede an den ersten beiden Schritten vorbei hielte ich für ebenso fatal wie eine „schwarze Apokalyptik“, die behauptet, wir könnten sowieso nichts tun.
Eule: Haben Sie denn das Gefühl mit ihren theologischen Gedanken in der Klimabewegung Gehör zu finden?
Zimmermann: Innerhalb der Klimabewegung, das überrascht mich immer wieder, misst man der Kirche eine sehr hohe Bedeutung zu. Ich bin in verschiedenen Kontexten aktiv, z.B. bei den „Christians for Future“ oder auch bei der Kirchenvernetzung der „Letzten Generation“, und weiß daher: Die Klimabewegung traut der Kirche mehr zu, als sie sich selbst zutraut. Man schätzt die Struktur der Kirche und ihre Vernetzung in der Gesellschaft und in die Politik.
Aber man sieht auch, dass die Kirche Sprachformen hat, die man jetzt brauchen kann, die sie selbst aber zu wenig nutzt. Ich werde von Klimaaktivist:innen nach den biblischen Gleichnissen gefragt und danach, wie das eigentlich mit der frühchristlichen Bewegung war, ob man sie mit der Klimabewegung heute vergleichen kann. Kirche und Theologie sollten also ihr eigenes Potenzial, das in biblischen Sprachformen und Verheißungen wurzelt, wieder neu entdecken und in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Das ist die Kraft des Senfkorns, das zum Weltenbaum werden kann.
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(Das Gespräch führte Philipp Greifenstein.)