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RE: Juli 2024 – Olympia-Abendmahl und Kirchenasyl

Warum gibt es Aufregung über eine Abendmahl-Szene bei der Olympia-Eröffnungsfeier? Wie steht es um das Kirchenasyl? In dieser Episode sprechen Philipp und Michael über die wichtigen Themen des Juli 2024.

Von Michael Greder, 30. Juli 2024

Das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci und ein nackiger Dionysos? Worum geht es bei der Aufregung um das „queere Abendmahl“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris? In dieser Episode von „Eule-Podcast RE:“ besprechen Michael Greder und Philipp Greifenstein die wichtigen Kirchen- und Religionsnachrichten des Juli 2024. Immer zum 30. eines Monats bringen wir Dich auf den aktuellen Stand der relevanten Debatten in Religionspolitik und Kirchen.

Philipp und Michael feiern in dieser Episode Wiederhören nach Urlaub und Elternzeit und schauen auf den Katholikentagsbesuch von Philipp zurück (ab 2:25 Min). Als aktuelles religionspolitisches Thema nehmen sich die beiden die Situation des Kirchenasyls vor (ab 10:00 Min). In den vergangenen Monaten wurden gleich mehrere Kirchenasyle von der Polizei aufgelöst (wir berichteten). Inzwischen warnen Kirchenvertreter:innen wie der EKD-Flüchtlingsbeauftragte Bischof Christian Stäblein (EKBO) laut davor, das Kirchenasyl in Frage zu stellen. Warum sind Flüchtlinge und ihre Unterstützer:innen derzeit Ziel einer verschärften Migrationspolitik? Warum ist das Kirchenasyl gerade jetzt wichtig?

Als drittes Thema besprechen Michael und Philipp den Eklat um das „queere Abendmahl“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris (ab 41:40 Min). Der Künstler Philippe Katerine sang als blauer Bacchus/Dionysos in provokantem Adamskostüm ein Friedenslied. Rechte Kulturkämpfer und konservative Christ:innen sowie Vertreter des Vatikan, der russisch-orthodoxen und katholischen Kirche kritisieren die Darstellung als blasphemisch, weil die Szene auf das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci anspielte – die wohl berühmteste Darstellung des letzten Abendmahls, das Jesus‘ mit seinen Jünger:innen feierte. Für Philipp liegt der Eklat auf dem Schnittpunkt von Sommerloch- und Kulturkampfdebatten. Michael hat sich die Inszenierung und den Song von Philippe Katerina genau angeschaut. Was hat er eigentlich gesungen? Und wie können wir mit solchen Aufregern besser umgehen lernen?

Außerdem gibt es zum Ende der Episode – wie üblich – die gute Nachricht des Monats (ab 58:10) und Philipp verabschiedet die beiden Eule-Kolumnen „Tipping Point“ mit Tobias Foß und „mind_the_gap“ mit Flora Hochschild.

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RE: Juli 2024 mit Michael Greder und Philipp Greifenstein:

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(weitere Beiträge werden bei Bedarf ergänzt)

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RE: Juli 2024 – Queeres Olympia-Abendmahl und Kirchenasyl

Von Michael Greder, 30. Juli 2024

Das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci und ein nackter Dionysos? Worum geht es bei der Aufregung um das „queere Abendmahl“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris? In dieser Episode von „RE:“ besprechen Michael Greder und Philipp Greifenstein die wichtigen Kirchen- und Religionsnachrichten des Juli. Immer zum 30. eines Monats bringen wir Dich auf den aktuellen Stand der relevanten Debatten in Religionspolitik und Kirchen.

Philipp und Michael feiern in dieser Episode Wiederhören nach Urlaub und Elternzeit und schauen auf den Katholikentagsbesuch von Philipp zurück (ab 2:25 Min). Als aktuelles religionspolitisches Thema nehmen sich die beiden die aktuelle Situation des Kirchenasyls vor (ab 10:00 Min). In den vergangenen Monaten wurden gleich mehrere Kirchenasyle von der Polizei aufgelöst. Inzwischen warnen Kirchenvertreter:innen wie der EKD-Flüchtlingsbeauftragte Bischof Christian Stäblein (EKBO) laut davor, das Kirchenasyl in Frage zu stellen. Warum sind Flüchtlinge und ihre Unterstützer:innen derzeit Ziel einer verschärften Migrationspolitik? Warum ist das Kirchenasyl gerade jetzt wichtig?

Als drittes Thema besprechen Michael und Philipp den Eklat um das „queere Abendmahl“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris (ab 41:40 Min). Der Künstler Philippe Katerine sang als blauer Bacchus/Dionysos in provokantem Adamskostüm ein Friedenslied. Rechte Kulturkämpfer und konservative Christ:innen sowie Vertreter des Vatikan, der russisch-orthodoxen und katholischen Kirche kritisieren die Darstellung als blasphemisch, weil die Szene auf das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci anspielte – die wohl berühmteste Darstellung des letzten Abendmahls, das Jesus‘ mit seinen Jünger:innen feierte. Für Philipp liegt der Eklat auf dem Schnittpunkt von Sommerloch- und Kulturkampfdebatten. Michael hat sich die Inszenierung und den Song von Philippe Katerina genau angeschaut. Was hat er eigentlich gesungen? Und wie können wir mit solchen Aufregern besser umgehen lernen?

Außerdem gibt es zum Ende der Episode – wie üblich – die gute Nachricht des Monats (ab 58:10) und Philipp verabschiedet die beiden Eule-Kolumnen „Tipping Point“ mit Tobias Foß und „mind_the_gap“ mit Flora Hochschild.

Ausführliche Shownotes zur Episode findest Du im Magazin unter https://eulemagazin.de.

3 Kommentare zum Artikel

Stefan Baus

Vielen Dank für eure Übersetzung des Songtexts beim Olympia-Abendmahl. Der Song richtet sich auf der Textebene gegen Kriegstreiber und die kapitalistische Logik, die zwischen Armen und Reichen unterscheidet. So weit so gut. Der Text irrt aber darin, dass eine Kultur der Nacktheit pazifizierend wirken würde. Selbst nackt lebende Urvölker haben sehr strenge Regeln, welche Blicke erlaubt sind und welche nicht. Und diese Urvölker sind weder friedfertig noch gewaltfrei. Von daher ist die im Podcast vertretene Meinung, es handle sich um einen „Text mit einer total deepen (tiefen) Aussage“, mindestens naiv.

Die Art der bildlichen Inszenierung – gleich hinter dem nudistischen Sänger ist die subversiv verfremdete Abendmahlsgruppe – richtet sich ersichtlich nicht gegen die Putins dieser Welt, sondern gegen Christen, die bei der Party der Promiskuität nicht mitmachen. Sie richtet sich natürlich auch gegen Jesus, der die Ehebrecherin, für die er sich einsetzte, am Ende aufforderte, künftig nicht mehr zu sündigen. Jesus zählt doch noch, oder?

Ihr, liebe Podcaster, neigt dazu, in der Inszenierung ein witziges Späßchen zu sehen. Für praktizierende katholische Christen ist ein solcher Umgang mit dem Sakrament der Eucharistie, mit dem Allerheiligsten, jedoch völlig inakzeptabel. Für die Ökumene wird es unerlässlich sein, dass dort, wo das Verständnis der Sakralität des Abendmahls verloren gegangen ist, dieses wieder neu angeeignet und wiederentdeckt wird.

Dem Podcast hätte es gut getan, nicht nur die nudistische Botschaft des Sängers Philippe Katerine zu erkunden, sondern auch die religiöse Bedeutung der Eucharistie und der Heiligen Messe zu erklären.

Philipp Greifenstein

Die Inszenierung richtet sich eindeutig gegegen „die Putins dieser Welt“. Und die Reaktionen zeigen ja, dass sie das auch verstanden haben.

Die Reaktion von Putin bzw. Russland bezieht sich, so weit ich das mitbekommen habe, auf den Aspekt der Verhöhnung des Christentums und leider nicht auf die Kritik am Krieg, die in zwei Versen des französischen Liedtextes vorkam. In der ästhetischen Gesamtwirkung der dargestellten Szene (visuelle Bildelemente plus akustischer Liedtext) überlagerte die dionysische Umdeutung eines zuvor christlichen Sinngehaltes (Hingabe Jesu mit seinem eigenen Leib und Blut, also mit seinem ganzen Leben) deutlich den Aspekt der Kritik am abscheulichen und verbrecherischen Krieg Putins gegen die Ukraine. Die Bildsprache unterstützte weitaus stärker die nudistische und promiskuitive Botschaft des Liedtextes.

Und hier ist aus christlicher Sicht einfach die Frage, ob man das wirklich noch unterstützen kann.

Stellen Sie sich vor, eine Frau wird seit einiger Zeit von ihrem Mann betrogen, und sie schaut dann die Olympia-Eröffnung an, wo davon geträumt wird, dass „wir alle wieder nackt werden, ja“ und sie sieht dann all die leicht bekleideten Personen, die wie in einem Swinger-Club unterwegs sind: diese Frau hat dann einen noch schwereren Stand und ihr fremdgehender Gatte hat kulturellen Rückenwind.

Wahrscheinlich hören und lesen hier auch Pfarrer und Seelsorgerinnen, und wer im Namen Jesu unterwegs ist, muss einfach den Wert der Treue unmissverständlich hochhalten. Sonst würde auch ein Eheversprechen keinen Sinn mehr machen. Man muss da auch an die Kinder denken, die gute Vorbilder und ein verlässliches familiäres Umfeld brauchen.