Gemeinschaft erlöster Nervensägen – Die #LaTdH vom 4. Mai
Der Kirchentag in Hannover geht mit der Forderung nach einem Verbot der AfD zu Ende. Mit „Kompromisslerei und Wegducken gibt’s keine Versöhnung“, predigt zum Abschluss Hanna Reichel.
Herzlich Willkommen!
Was bleibt als Botschaft vom 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Hannover als Nachricht über, wenn sich die lancierten und gestylten Schlagzeilen als haltlos oder halb so schlimm entpuppen? „Schön, dass wir drüber geredet haben!“ – „Wichtig ist, miteinander im Gespräch zu bleiben!“ Wenn die Kommodifizierung in den evangelischen Diskurs richtig zuschlägt, drängt sich der Eindruck auf: Alle Sorgen und Probleme der Welt und der Menschen lösen sich, wenn schon nicht in Wohlgefallen, aber doch in eine vernünftige, weitgehend befriedete Debatte auf.
Man muss sich das in Erinnerung rufen, wenn auf dem Kirchentag respektvoll und mit erheblichen Überschneidungen über Krieg und Frieden diskutiert und in der Veranstaltungsreihe über sexualisierte Gewalt über die Missbrauchskrise der evangelischen Kirche nachgedacht wird. Selbst Störungen, wie der motzigen Kritik an der „tagespolitischen“ Kirche von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (s. #LaTdH von vergangenem Sonntag), wird mit Dialogaufforderungen und viel Lächeln begegnet. Der Zwang zum Kompromiss und Einanderaushalten ist naturgemäß übergriffig. In einer demokratischen Gesellschaft ist er irgendwie auch zwingend.
Wenn man schon in ein Debattenschema hineinkommodifiziert, das heißt eingepasst wird, dann doch lieber – vielleicht für ein paar warme Sommertage Anfang Mai in Hannover – in das evangelische anstatt in das populistische der großen Social-Media-Plattformen oder jenes, das beständig um die Rechtsextremen herum strukturiert wird. Es ist einfach unglaublich, wie nett, zuvorkommend und rücksichtsvoll fast 100.000 Menschen miteinander umgehen können. Davon was mit in den Alltag zu nehmen, ist womöglich eine ganz gute Idee.
„Nichts kann uns trennen?!“ Das kann total übergriffig sein! So nach dem Motto: „Das muss die Liebe aushalten …“ Viel zu oft haben das auch Christenmenschen und Kirchen gesagt. Wenn du auf ein Problem hinweist, wird dir auch noch der schwarze Peter zugeschoben. Das hat mit Liebe nichts zu tun. Das ist emotionale Erpressung.
„Nichts kann uns trennen?!“ Uns trennen Gräben! – auch gesellschaftlich. Über die können wir nicht einfach Liebe drüberbügeln. So nach dem Motto: „Du musst das halt aushalten, dass ich ein egoistischer Kotzbrocken bin…“ Gute Miene zum bösen Spiel ist kein Frieden. Mit Kompromisslerei und Wegducken gibts keine Versöhnung.
Hanna Reichel predigt zum Abschluss des Kirchentages über Paulus‘ Trostworte aus dem 8. Kapitel des Briefs an die Gemeinde in Rom. Seit sieben Jahren arbeitet Reichel am Princeton Theological Seminary in den USA. Und so spielt in der Predigt natürlich auch die aktuelle Politik in den USA eine Rolle. Die Liebe Gottes reicht weiter als die engen Grenzen, die wir Menschen ihr setzen. Aber Liebe kann auch übergriffig werden: „Ein bisschen Distanz ist gesund.“ Bereits 2019 war Hanna Reichel zwei Mal in der Eule zu lesen (hier & hier), z.B. mit einem Lob des gemeinsamen Theologisierens (Citizen Theology):
Natürlich ist es manchmal etwas schwerfälliger, kollaborativ zu arbeiten, aber insgesamt ist es total inspirierend und motivierend — und die Ergebnisse sind schlicht besser. Für mich ist das wirklich real erlebtes Wirken des Geistes: Man sitzt zusammen und nachher kommt mehr dabei raus, als wenn jeder für sich gedacht hätte. Das ist doch abgefahren.
In Hanna Reichels Abschlusspredigt des Evangelischen Kirchentages 2025 klingt das dann so:
„Nichts kann dich trennen von der Liebe Gottes.“ Darum bin ich stark genug, dich zu ertragen, bist du stark genug, mir Grenzen zu setzen. „Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.“ Darum sind wir ganz beherzt: aus einem Haufen kleinkarierter Nervensägen wird die Gemeinschaft der Heiligen.
Eine gute Woche wünscht
Philipp Greifenstein
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Debatte
Auf rund 1.500 zumeist gut gefüllten Veranstaltungen diskutierten, feierten, spielten, erprobten und vor allem: musizierten, sangen und beteten in den vergangen Tagen fast 100.000 evangelische Christ:innen und Gäst:innen des Kirchentages in Hannover. Im Eule-Vorbericht am Mittwoch ging es bereits um die zentralen Themen und Personen des 39. DEKT. Was ist draus geworden?
Ein „Popstar“ namens Angela Merkel – Benjamin Lassiwe (Rheinische Post)
In der Rheinischen Post beschreibt Benjamin Lassiwe am Beispiel der triumphalen Rückkehr der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Kirchentag en passant auch das politische Gepräge des zeitgeistigen Protestantismus: Der ist nämlich vor allem merkelianisch. Merkel lobte sich für ihr 2015er „Wir schaffen das“ und ihre Fans schauen gnädig drüber hinweg, dass es sich ja bereits 2016 mit der Gastfreundschaftsemphase erledigt hatte.
Man müsse noch mutiger, stärker und beherzter sein, um „wirklich der Bewahrung der Schöpfung und des Überlebens der Menschheit gerecht zu werden“, sagte sie in Anspielung auf das Kirchentagsmotto „mutig, stark, beherzt.“ Auch dafür gab es donnernden Applaus – von einem „neuen Popstar“ des Kirchentags sprach Generalsekretärin Kristin Jahn hinterher. Und die Präsidentin des Kirchentags, die ehemalige thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne), räumte auf Nachfrage ein, dass es naheliege, einmal darüber nachzudenken, ob nicht auch Merkel einmal als Präsidentin des Christentreffens in Frage käme.
Lassiwe bespricht in seinem Artikel auch das Mit- und Gegeneinander von Christdemokratie und Kirche(n). Die Debatte darüber begleitet uns ja seit dem Bundestagswahlkampf und den „Brandmauer“ schleifenden Manövern der Merz-Union. Friedrich Merz war nun – zur Enttäuschung vieler – nicht einmal beim Empfang des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) zugegen, sondern wurde vom CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann vertreten:
„Wir brauchen die Kirchen“, sagte Linnemann. „Es braucht Instanzen, die Werte vermitteln, Halt und Orientierung geben: Und das sind für mich die Kirchen.“ Er wisse sehr wohl, dass Politik die Religion nicht ersetzen könne. „Und umgekehrt ist es genauso: Die Religion kann nicht an die Stelle der konkreten Politik treten“, sagte Linnemann. Man sollte sich „gegenseitig wertschätzen“ und nicht „von oben auf den anderen herabschauen, sondern unsere Rollen verstehen“.
Wie schön! Das Aufeinanderzugehen von Christdemokratie und Kirchen wurde auf dem Kirchentag vor allem mit einer Bibelarbeit von Julia Klöckner und einer Gesprächsrunde neben dem „roten Sofa“ der evangelischen Publistik inszeniert. Vielleicht war es einfach den Parallelangeboten geschuldet, die Klöckner bei weitem überstrahlten, dass sowohl bei ihrer Bibelarbeit viele Kirchentagshocker leer blieben als auch im Sonnenschein nur ein paar hundert Zuhörer:innen ihr kostbares Gehör herschenkten.
Die zeitgleichen Bibelarbeiten von Bischöfin Mariann Budde, Margot Käßmann und der EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck / Nordkirche) waren jedenfalls „auf Rot geschaltet“. Mit einer roten Ampel wird in der (btw inzwischen echt verlässlichen Kirchentags-App) angezeigt: Veranstaltung überfüllt, kein Platz mehr frei.
Bischöfin Budde ist ohnehin der Star des Kirchentages. Ihre Bibelarbeit und auch das Podium am Sonnabend, auf dem sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, sprach, waren richtige Happenings. Budde schüttelte in Hannover tausende Hände, ließ sich auf hunderten Selfies ablichten und begeisterte und bewegte junge und alte Teilnehmer:innen mit ihrer selbstverständlichen (und durchaus förmlichen) Frömmigkeit und ihrem – na klar: Mut. (Über Buddes Predigt zur zweiten Amtseinführung Donald Trumps hatte ich bereits im Januar ausführlich hier in der Eule geschrieben.)
Einigkeit und Recht und Freiheit – Philipp Greifenstein (Die Eule)
Am Freitag wurde auf dem Kirchentag über die „Deutsche Zerrissenheit“ in Sachen Krieg und Frieden debattiert. Doch so uneinig, wie häufig vermutet, ist man sich zumindest auf dem Podium gar nicht gewesen. Was auch daran liegt, dass die traditionelle evangelische Friedensbewegung – wie im Vorbericht beschrieben – in einem eigenen Friedenszentrum jenseits des offiziellen Programms wirkte.
In der Stadt des Kirchentages von 1983 mit seiner Kontroverse über die „lila Halstücher“ der Friedensbewegung ein bemerkenswerter Vorgang. Über das offizielle Podium habe ich am Freitag in der Eule geschrieben. Ebenfalls Zeuge der „Zeitenwende auf dem Kirchentag“ wurde Reinhard Bingener von der FAZ. Er schreibt dort (€) über seinen Eindruck vom separaten Friedenszentrum in den ver.di-Höfen und der Begegnung mit einem der Organisator:innen, dem früheren Pfarrer Thomas-Dietrich:
Die Entwicklung des Kirchentags verfolgt der frühere Pfarrer mit Schmerzen. Dort habe ein „Paradigmenwechsel“ stattgefunden. Statt der Protagonisten der Friedensbewegung gäben dort nun die Militärseelsorger den Ton an. „40 Jahre Friedensarbeit lösen sich ins Nichts auf“, klagt Lehmann, „wofür haben wir 40 Jahre gearbeitet?“ Die Anhänger der Friedensbewegungen gälten den Organisatoren des Kirchentags als stehen geblieben und gestrig. Tatsächlich ist der Altersdurchschnitt bei der Friedenssynode sehr hoch, vermutlich jenseits der 70. Das bestreitet auch Lehmann nicht. Hier sammeln sich die alten Recken der Friedensbewegung, die ihren Kirchentag nicht mehr wiedererkennen.
Dass die Kirchentagsorga und die traditionelle Friedensbewegung tagungspolitisch nicht mehr zueinander finden, liegt – so wirft man es sich wechselseitig vor – an der mangelnden Kompromissfähigkeit der jeweils anderen. Ein Satz aus der Abschlusspredigt von Hanna Reichel drängt sich auf:
Gottes Liebe gilt eben auch den „anderen,“ und wenn sie noch so nervig sind.
Dass die Resolution für den Atomwaffensperrvertrag beim offiziellen Kirchentagspodium keine Mehrheit fand, interpretiert Reinhard Bingener in der FAZ als „Zeitenwende für den Kirchentag“. Nun ja, die atomare Rüstung ist eine komplizierte Kiste, unterschiedliche Vertragswerke sind im Spiel und auseinanderzuhalten. Die Debatte, in die Michael Haspel übrigens 2022 hier in der Eule hervorragend einführte, kann man nicht mit einem sperrigen, einmalig laut vorgelesenen, aber kaum lesbaren Resolutionstext einholen.
Für ein AfD-Verbot – aber kein Schlusspunkt
Erfolgreich beschlossen wurde allerdings eine Resolution des Kirchentages, die von der Initiative Antifaschistische Kirchen (s. hier & hier in der Eule) eingebracht wurde. Der 39. DEKT fordert – wie zeitsensibel gerade in diesen Tagen! – auch ein AfD-Verbot. Die Resolution bindet natürlich weder einzelne Akteur:innen des Kirchentages in ihrem persönlich verantworteten politischen Wirken noch irgendeine evangelische Kirche.
Wir fordern den Bundestag, Bundesrat und die Bundesregierung auf, das Bundesverfassungsgericht mit der Prüfung der Verfassungsmäßigkeit der AfD zu beauftragen. Unsere Kirchenleitungen bitten wir dringend darum, diese Forderung mit all ihren Mitteln zu unterstützen und in eigene Beschlüsse zu überführen.
(aus der Begründung): Als Kirche und demokratische Zivilgesellschaft halten wir zusammen und sagen ganz klar: „Die AfD ist gesichert rechtsextrem und gehört verboten. Punkt!”
Nur nebenbei: Könnten es sich die Protestant:innen wieder abgewöhnen, das „Punkt!“ immer wieder so auszuschreiben? „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ war die Botschaft des Kirchentages von 2019 in Dortmund. Der Satz von Pastorin Sandra Bils vom Schlussgottesdienst hallte nach: Erst ein Schiff und inzwischen viele Rettungsschiffe wurden vom Bündnis #United4Rescue (wir berichteten) für die Seenotrettung auf dem Mittelmeer geschickt. Demgegenüber fällt die Resolution „AfD-Verbot – Jetzt“ doch ab: Wo ist denn die ganz praktische Komponente? Außer, dass sich natürlich auch weiterhin „unzählige Christ*innen, Gemeinden und Engagierte täglich für Nächstenliebe, Vielfalt und Demokratie“ einsetzen sollten?
Die in dieser Woche erfolgte Einstufung der gesamten AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung durch den Verfassungsschutz ist ja nicht nur für die Frage nach der medialen Repräsentanz der Partei (auch im ÖRR, der die freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigen helfen soll) wichtig, sondern auch und besonders für Vereine und Verbände, Religionsgemeinschaften und für Arbeitgeber:innen und Dienstgeber:innen.
Nicht stören lassen
Der Verfassungsschutz-Hammer vom Freitag kam dem Kirchentagsbetrieb übrigens gut zu pass, weil sie die am Morgen in der BILD fabrizierte Schlagzeile „Kirchentag schließt weiße Kinder aus“ aus den Newskanälen spülte. Hintergrund war ein Workshop exklusiv für People of Color-Kids. Ein Safe Space für ihre Anliegen und Perspektiven. Daneben gab es uch einen Workshop für Critical Whiteness. Für die BILD Anlass genug, weiter an der Empörungsschraube zu drehen. Dass sich mit dem rechtspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, schon wieder ein Unions-Politiker in der BILD herablässt, aus der Entfernung Urteile zu sprechen und im gleichen Atemzug Gehör für sich selbst einfordert, ist auch ein Symptom für die in der Union um sich greifende intellektuelle und moralische Verwahrlosung.
Auch die sozial-medialen Übergriffe, die von rechtsradikalen Influencer:innen (u.a. Leonard Jäger, s. hier in der Eule) auf dem Kirchentag versucht wurden, fanden außerhalb ihrer Social-Media-Bubble (bis jetzt) kaum Echo. Der Kirchentag verwies die Aktivist:innen der Veranstaltungen. Von Wald-und-Wiesen-Nazis muss man sich ja nicht ins Gesicht filmen lassen. Und wenigstens einmal sind offenbar (bis jetzt) auch alle stabilen Influencer:innen so klug gewesen, die Aktionen nicht durch eigene Empörung aufzuwerten.
Insgesamt tragen sich die evangelischen Christ:innen in Hannover in der Hoffnung, man könne „die Herzen der Menschen bekehren“ und nicht zuletzt dadurch einen Beitrag auch zum Erhalt der Demokratie leisten. So wahr und gut das ist, es ist auch ein Zeugnis der evangelischen Harmoniesehnsucht, die beim Kirchentag überall zu spüren war. Streit und Dissens wagen, weil es einfach sachgemäß und ehrlich ist, das ist eine protestantische Übung, die den Protestant:innen echt auch schwer fällt. Nicht nur, aber besonders beim Thema Missbrauchskrise und sexualisierte Gewalt. Über die Kirchentagsveranstaltungen dazu demnächst mehr in der Eule.
nachgefasst
Insbesondere in den katholischen und klickgeilen Teilen von Publizistik und Journalismus wurde in dieser Woche reichlich weiter über mögliche Kandidaten für die Wahl zum Papst spekuliert. Ich persönlich habe in Hannover ein wenig den Überblick verloren, wer gerade „angesagt“ ist. Aber die Wahl beginnt ja nun erst am 7. Mai. Gemach, gemach.
Eule-Podcast RE: April 2025 – Abschied von Papst Franziskus, Konklave, Klöckner & Kirchentag – Michael Greder, Philipp Greifenstein (Die Eule, 58 Minuten)
Im Monatsrückblik des „Eule-Podcast“ sprechen Host Michael Greder und ich in dieser Woche über das Erbe von Papst Franziskus, das anstehende Konklave und die Kirchenkritik von Julia Klöckner, die sie in ihrem österlichen BILD-Interview tatsächlich geäußert hat. An einer Stelle geben wir ihr sogar ausdrücklich recht.
Auf der Podcastbühne des Kirchentages in Hannover haben wir am Donnerstag, den 1. Mai, eine „Live-Episode“ des „Eule-Podcast“ aufgenommen. Mit Carlotta Israel und leibhaftigen Teilnehmer:innen des Kirchentages diskutierten wir über intersektionalen Protest in Kirche und Theologie. Die Episode strahlen wir in dieser Woche dann auch auf den Eule-Podcast-Feeds und hier im Magazin aus. Vielen Dank allen Mitdiskutant:innen!
Theologie
Rebellen am Bau – Johanna Jürgens (Die Eule)
Bereits Anfang der Woche gab es in der Eule die letzte Ausgabe der 2. Staffel der Kolumne „mind_the_gap“ zu lesen. Johanna Jürgens führte uns seit Oktober 2024 sieben Mal in die Welt der vergessenen Kirchengeschichte(n) aus der Alten Kirche. Für die letzte Reise nimmt uns Johanna mit auf den Balkan:
Im Endeffekt bekehren die Brüder während der Tempelbauzeit so eifrig unter den Bewohner*innen der Stadt, dass am Ende kaum noch Bedarf für ein nicht-christliches Gotteshaus zu bestehen scheint. Was mit dem Tempelgebäude geschieht, wird, je jünger die Legenden sind, immer drastischer geschildert. Entweder haben die Christ*innen des Ortes das Gebäude schlicht in eine Kirche umgewidmet, ein Kreuz aufgestellt und eine Nacht vor Ort im Gebet verbracht. Oder aber Florus und Laurus haben einen zerstörungswütigen Mob dazu angeleitet, alle frischgebauten Götterbilder zu zertrümmern, das Gebäude vollkommen zu entweihen und auf den Ruinen das Kreuz aufzustellen.
Christ:innen waren offenbar in ihrem Aktivismus schon immer recht unterschiedlich militant. Wir wollen „mind_the_gap“ im Herbst 2025 gerne mit einer 3. Staffel fortsetzen: Um welche Epoche soll es als nächstes gehen?
Ein guter Satz
„Eine stumme Kirche, ist eine dumme Kirche.“
– Hubertus Heil (SPD), scheidender Bundesarbeitsminister und Mitglied des Präsidiums des DEKT, auf dem SPD-Empfang beim Kirchentag am 1. Mai
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