Was wird auf der EKD-Synode in Dresden wichtig?
Die EKD-Synode widmet sich dem Thema „Kirche und Macht“. Highlight der Tagung in Dresden wird die Vorstellung der neuen Friedensdenkschrift. Doch auch an Konfliktherden mangelt es nicht. Ein Synodenvorbericht
Der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ gehört seit den Befreiungskriegen wider Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts fest zum Zeremoniell deutscher Streitkräfte. Auch heute wird er als Bestandteil des Großen Zapfenstreichs der Bundeswehr gespielt: „Helm ab – zum Gebet“.
Mit dem Liedtext, der vom Pietisten Gerhard Tersteegen gedichtet wurde, standen die evangelischen Christ:innen bereits seit der Entstehungszeit des Chorals auf Kriegsfuß. Er wurde mehrfach entschärft. Bei der Bundeswehr wird ohnehin nicht mitgesungen. Heute ist der Choral im Evangelischen Gesangbuch gar nicht mehr im Stammteil, sondern nur noch in wenigen Regionalteilen enthalten. Mit der laufenden Revision des Gesangbuchs wird es sich damit vielleicht ganz erledigt haben.
Überraschend wäre es, würde der Choral während der Andachten oder Gottesdienste auf der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gesungen, die rund um dieses Wochenende in Dresden stattfindet. Mit militärischem Zeremoniell fremdeln die Evangelischen. Eine Lehre aus ihrer Vergangenheit, in der das Segnen der Waffen deutscher Streitkräfte eine prominente Rolle spielte.
In Dresden will die EKD ihre neue Friedensdenkschrift vorstellen, die das Leitbild des Gerechten Friedens angesichts einer „Welt in Unordnung“ aktualisieren soll. Als Schwerpunktthema ihrer Tagung hat sich die Synode das Thema „Kirche und Macht“ erwählt. Und mit aktuellen Berichten zur Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt in Kirche und Diakonie sowie zum Klimaschutz stehen noch weitere wichtige Themen auf der Tagesordnung der einmal im Jahr stattfindenden verbundenen Tagung der Synode der EKD, der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Versammlung der Union Evangelischer Kirchen (UEK).
Wenn die Synodalen nicht gerade in Ausschüssen und Synodalen Arbeitsgruppen werkeln, sondern im Plenum zusammenkommen, können sich auch Neugierige aus der Ferne per Livestream zuschalten. Die Livestreams finden sich auf den Websites und YouTube-Kanälen von EKD und VELKD. Den offiziellen Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synodentagung am Sonntagvormittag überträgt das ZDF im linearen Hauptprogramm. Predigen wird der Landesbischof der gastgebenden Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS), Tobias Bilz, der auch stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender ist.
Frieden im Blick, Streit vor der Haustür
Wie üblich werden nach dem sonntäglichen Gebetsgang dann die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, und die Vorsitzende des Rates der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg und Lübeck / Nordkirche) ihre mündlichen Berichte vor der Synode halten. Bereits heute arbeiten die Synodalen am Nachmittag ab 14 Uhr am Schwerpunktthema „Kirche und Macht“.
Dass sich die Synodalen überhaupt mit Macht in der Kirche befassen, ist einem Antrag aus ihren Reihen zu verdanken, der im vergangenen Jahr auf der Würzburger Tagung anders als der Themenvorschlag des Synodenpräsidiums eine Mehrheit fand. Maßgeblich initiiert und vorbereitet hat den Themenschwerpunkt die Hamburger Professorin für Praktische Theologie Kristin Merle, die den kirchlichen Umgang mit Macht vor einigen Tagen auch in einem „Interview“ auf der EKD-Website problematisierte. Über „Formen kirchlicher Macht und die Unterstützung gefährdeter Gruppen“ gibt ebenda Alena Höfer vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Auskunft. Sie wird heute Nachmittag im Plenum sprechen.
Teil des Tagesordnungspunkts soll auch ein Impuls zum Thema sexualisierte Gewalt aus Betroffenenperspektive sein. Im Ablaufplan aber ist diese Planstelle noch offen. Die Suche nach einer für den Tagungsbetrieb geeigneten Betroffenenstimme dauert offenbar noch an. Wie Die Eule erfahren hat, wurde zudem nach einer nicht-kirchlichen Betroffenenperspektive gesucht. Angesichts dessen, dass die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gesamtgesellschaftlich weiterhin ein Nischenthema ist, ein womöglich ehrenswertes Anliegen – aber passt es denn zum Schwerpunkt „Kirche und Macht“?
Den Themenschwerpunkt wird man kritisch nicht nur danach befragen müssen, welche Ergebnisse jenseits eines Appells zu mehr Machtsensibilität er zeitigen wird (s. meine Kolumne bei den zeitzeichen von Freitag), sondern auch im Hinblick darauf, wie die Synode selbst mit ihrer Macht und Ohnmacht umgeht. Dass auf EKD-Synodentagungen als schwierig empfundene Gäste, kontroverse Themen und steile Thesen eher als lästig empfunden werden und ganz im Sinne des evangelischen Harmoniezwangs wegmoderiert werden, ist ein Vorwurf nicht nur von Betroffenen sexualisierter Gewalt, den die Synode bisher nicht ausräumen konnte. Auf EKD-Synoden kann man immer wieder erleben, wie die Kommodifizierung notwendigen Streits in den evangelischen Diskurs hinein vonstattengeht.
Das Highlight der Synodentagung steht jedoch erst am Montag auf der Tagesordnung. In der Unterkirche der vor 20 Jahren wiedererrichteten Frauenkirche wird am Mittag die neue Friedensdenkschrift des Rates der EKD „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ vorgestellt. Fast sechzig Jahre lang befand sich an gleicher Stelle ein Trümmerhaufen, zu dem die Frauenkirche nach den alliierten Bombardements der Stadt im 2. Weltkrieg zusammengefallen war. Ein Erinnerungsort an die Zerstörungskraft des Krieges und die verhängnisvolle deutsche Geschichte gleichermaßen. Die Zerstörungswut, mit der die Deutschen ihre Nachbarn und den gesamten Kontinent überzogen, war am 13. Februar 1945 auf ihre Heimat zurückgeschlagen.
Auch wenn die EKD-Ratsvorsitzende seit dem Sommer (wir berichteten) und zuletzt in einem Interview in der evangelischen Zeitschrift Chrismon die zentrale „Neuakzentuierung“ der Denkschrift schon gespoilert hat, dürfte ihre Veröffentlichung doch für neuerliche Diskussionen mindestens einmal unter evangelischen Christ:innen führen, die für den Frieden bewegt sind. Nicht zuletzt, weil der Rat der EKD mit der neuen Friedensdenkschrift nicht nur jene von 2007 aktualisiert, sondern die Kundgebung der EKD-„Friedenssynode“ von 2019 revidiert. Auch damals traf man sich übrigens in Dresden.
Mit ihrer Denkschrift will die EKD einen Beitrag zur „Gewissensbildung“ in der Bevölkerung leisten und Orientierung in unruhigen Zeiten geben. Ein Anspruch, der weit über innerkirchliche Debatten hinausweist. Ob die Denkschrift oder überhaupt irgendeine evangelische Botschaft es noch vermag, im Lärm der Gegenwart durchzudringen?
Missbrauch evangelisch und Klimaschutz
Zur langen Reihe jener evangelischen Themen, die derzeit ohne größere Aufmerksamkeit auskommen müssen, gehört sicher der Klimaschutz. Auf der Tagung wird erstmals ein „datengestützter“ Bericht zur Umsetzung der im Jahr 2022 von Rat, Kirchenkonferenz und Synode beschlossenen EKD-Klimaschutzrichtlinie erwartet (s. „Eule-Podcast RE: Oktober 2025“). Am Montagvormittag werden die Forscher:innen von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) und die Beauftragte des Rates der EKD für Schöpfungsverantwortung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche) im Plenum berichten. Ob die verunglückte EKD-Klimakampagne dabei zur Sprache kommt?
Deutlich größere Aufmerksamkeit wurde in den vergangenen Jahren auf den Synodentagungen dem „Missbrauch evangelisch“ zuteil. Das Beteiligungsforum sexualisierte Gewalt in der EKD und Diakonie (BeFo) wird am Dienstagvormittag im Plenum die Arbeit des vergangenen Jahres und seine Sicht auf die Bemühungen um Aufarbeitung, Aufklärung, Prävention und Anerkennung des Leids in den EKD-Gliedkirchen und Landesverbänden der Diakonie vorstellen.
Im Zentrum stehen auf dem Handlungsfeld „Missbrauch evangelisch“ in diesem Jahr die Einrichtung von neun Unabhängigen regionalen Aufarbeitungskommissionen (URAKs, wir berichteten) und die Vorbereitung der einheitlichen Anerkennungsleistungen, die ab dem kommenden Kalenderjahr an Betroffene von sexualisierter Gewalt geleistet werden sollen (s. Eule-Interview mit der Kirchensprecherin im BeFo, Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst). Bei beiden Vorhaben gibt es nicht nur Verzögerungen, sondern auch tiefsitzende inhaltliche Probleme, die gelöst werden müssen.
Nachdem der Tagesordnungspunkt im Jahr 2023 auf der Ulmer Tagung der EKD-Synode ganz im Schatten der „Causa Kurschus“ (wir berichteten) zu verschwinden drohte und im vergangenen Jahr in Würzburg erst in einer Ad-hoc-Aktion Betroffene sexualisierter Gewalt, die dem evangelischen Aufarbeitungsbetrieb kritisch gegenüberstehen, vermittelt durch eine „Anwältin der Betroffenen“ zu Wort kamen, sehnt sich das Synodenestablishment nach mehr Ruhe. Dass sich die Vorwürfe der Verschleppung der Aufarbeitung in einem konkreten Fall, die ein Betroffenenaktivist der EKD-Ratsvorsitzenden Fehrs beharrlich macht, ausweislich eines Gutachtens der Kanzlei Gercke Wollschläger zu Händen der Nordkirche nicht erhärtet haben, könnte zur Beruhigung beitragen.
„Schwierige“ Partner und evangelische Sorgen
Ein weiterer möglicher Unruheherd hat sich gleich zu Beginn der Tagung in Dresden jedoch womöglich nur scheinbar erledigt: Bischof Sani Ibrahim Azar von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) wird – anders als angekündigt – nicht nach Dresden anreisen.
Eigentlich sollte der palästinensische Bischof nicht nur an einer ökumenischen Gesprächsrunde im Plenum der VELKD-Generalsynode am Freitagabend teilnehmen, sondern auch die Morgenandacht am Mittwoch halten. Sein Rücktritt von der Teilnahme wurde vom Präsidenten der VELKD-Generalsynode, Matthias Kannengießer, am Freitagabend bekannt gegeben und ausdrücklich bedauert.
Azar steht seit seiner Predigt zum Reformationstag in der Jerusalemer Erlöserkirche in der Kritik, in der er die Kriegsführung Israels im Gaza-Streifen als „Völkermord“ bezeichnet hatte. Über den Vorfall berichtete unter anderem die Rheinische Post ausführlich. Am Gottesdienst hatte eine Delegation aus Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Unter den Mitreisenden befand sich auch der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer. Er verließ aus Protest den Gottesdienst, als er in den ausliegenden englischsprachigen und deutschsprachigen Übersetzungen der auf Arabisch gehaltenen Predigt die Begriffe „genozide“ und „Völkermord“ verwendet sah.
Die ebenfalls mit der NRW-Delegation reisende neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Adelheid Ruck-Schröder, hielt am Ende des Gottesdienstes noch ein Grußwort, in dem sie für wechselseitiges Verständnis für die Verletzungen von Jüdinnen und Juden, Israelis und Palästinensern warb. Im Anschluss distanzierten sie und dann auch die EKD sich (medienwirksam) von Azars Wortwahl. In einem epd-Interview bedauerte Azar am gestrigen Freitag, dass seine Worte „Irritation ausgelöst haben“: „Meine Äußerungen waren jedoch keine politische Provokation, sondern eine seelsorgerliche Ansprache an meine Gemeinde in Jerusalem, die direkt von dem Konflikt betroffen ist.“
Die deutlichen Distanzierungen von deutschen evangelischen KirchenvertreterInnen verdanken sich, neben der Überzeugung, dass der „Völkermord-Begriff zur Spaltung beitrage“, auch dem Willen, die Partner vom Zentralrat der Juden nicht zu verärgern. Noch auf der Synodentagung im vergangenen Jahr in Würzburg war der Vorsitzende des Zentralrats, Josef Schuster, aufgetreten. Er hatte sich ausdrücklich mit den asyl- und migrationspolitischen Positionen der evangelischen Kirche solidarisiert. Das schwierige Schicksal der christlichen Palästinenser, gerät um der Solidarität der jüdisch-christlichen Bündnispartner in Deutschland willen abermals in den Hintergund.
Die Dresdner Synodentagung hätte, wäre Azar denn angereist, womöglich einen Raum bieten können, zu mehr wechselseitigem Verständnis durchzudringen. Azar hatte sich im vergangenen Jahr auf der Tagung in Würzburg pauschalisierende Kritik an Palästinensern vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann anhören müssen. Evangelische Diskursivität ohne „Schwarz-Weiß-Denken“ (Präses Anna-Nicole Heinrich) müsste doch mehr zu bieten haben. Azar wünschte sich im epd-Gespräch von seinen deutschen Glaubensgeschwistern, sie mögen doch „Brückenbauerinnen und Brückenbauer“ sein.
Prüffall Gaza
Die Lage der Palästinenser steht allerdings nicht nur aufgrund des Jerusalemer Eklats im Fokus. Eine weiterhin offene Frage ist, ob sich die Evangelische Kirche im Licht ihrer neu-akzentuierten Friedensethik noch einmal anders zum Gaza-Krieg und zur Situation des palästinensischen Volkes positioniert als bisher.
Lange hatte man das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen infolge des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023 als legitime Verteidigung bezeichnet. Erst im Jahr 2025 sah man sich angesichts des Ausmaßes der israelischen Kriegsführung dazu genötigt, leise anzufragen, ob diese tatsächlich durch das Selbstverteidigungsrechts Israels gedeckt sei. Seitdem spricht man in den evangelischen Kirchen von einer „humanitären Katastrophe“, die durch den Krieg entstanden sei, der wiederum seinen Ausgang vom 7. Oktober genommen habe. In den kirchlichen Stellungnahmen werden die legitimen Sicherheitsinteressen und die Verletzungen sowohl der israelischen als auch der palästinensischen Bevölkerung gleichermaßen gewürdigt (wir berichteten).
In der weltweiten Ökumene stehen die deutschen evangelischen Kirchen mit ihrer verhaltenen Kritik an der israelischen Kriegsführung zunehmend alleine da. Partnerkirchen aus der Region und dem Globalen Süden, der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK, „Weltkirchenrat“) und auch die römisch-katholischen Päpste Franziskus und Leo sowie der Vatikan fanden für das israelische Kriegshandeln bisher deutlich kritischere Worte.
Innerhalb der Ökumene werden auch Begriffe wie „Genozid“ bzgl. des Gaza-Krieges und „Apartheid“ für die Situation im Westjordanland diskutiert. Im Betrieb der evangelischen Landeskirchen haben sie fast schon den Charakter von Tabu-Wörtern angenommen. Die Bezeichnung „Apartheid“ für die israelische Besatzungspolitik im Westjordanland machte sich der Zentralausschuss des ÖRK in einer Erklärung im Sommer 2025 sogar zu eigen – gegen den Widerstand der deutschen, evangelischen Gesprächspartner (wir berichteten).
Immerhin die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, teilte zum zweiten Jahrestag des 7. Oktober vor einem Monat nicht nur ihre Erschütterung über das „anhaltende Leid der Zivilbevölkerung und der Geiseln“ mit, sondern auch ihre Fassungslosigkeit darüber, „wie die Kriegsparteien das humanitäre Völkerrecht missachten“. Damit war auch Israel gemeint.
Die neue Friedensdenkschrift wird nun dem auch militärischen Schutz der Bevölkerung vor weiterer Gewalt „ein relatives Prä“ vor den drei anderen Dimensionen des Leitbilds des Gerechten Friedens einräumen. Eine Kurskorrektur der evangelischen Friedensethik, die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöst wurde. Für die militärische Gewaltanwendung im Verteidigungsfall, die als einzige auch (beschränkte) völkerrechtliche Legitimität hat, formuliert das Leitbild des Gerechten Friedens seit jeher enge Bedingungen, die militärische Gewalt eindämmen sollen und aus dem Kriterienkatalog der Lehre vom Gerechten Krieg stammen.
Wie steht die israelische Kriegsführung im Gaza-Streifen zwischen 2023 und 2025, in deren Folge mindestens 60.000 Palästinenser:innen starben, vor den Maßstäben des Rechts im Krieg (lat. ius in bello) da? Entsprach sie tatsächlich einer ultima ratio, nachdem alle anderen Möglichkeiten zur Befreiung der Geiseln des 7. Oktober erschöpft waren? Waren die unzähligen Bombardements, die weitläufigen Zerstörungen von ziviler Infrastruktur und Wohnraum und die aus ihnen resultierende Vertreibung der Bevölkerung tatsächlich verhältnismäßig? Diente die Kriegsführung einem späteren Friedensschluss?
Die neue Friedensdenkschrift wurde in den vergangenen drei Jahren mit einem starken Blick gen Osten, nach Russland, geschrieben. Sowohl der 7. Oktober als auch der Gaza-Krieg standen in den vielfältigen und betont „partizipativen“ Konsultations- und Schreibprozessen eher nicht im Zentrum. Trotzdem wird es spannend sein zu prüfen, ob und wie ihr Ergebnis vor Gaza standhält.
„Ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken“, heißt es im Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“. Auf der Dresdner Synodentagung steht die Evangelische Kirche vor der Herausforderung, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen: Wichtige innerkirchliche Angelegenheiten müssen geregelt werden. Doch muss der Blick von Synode und Amtsträger:innen auch über die eigenen Kirchenmauern hinausgehen.
Zu den Themen der EKD-Synode 2025 finden sich in der Eule schon viele Beiträge, die zur aktuellen Befassung in Dresden hinführen – und wichtiger noch – die Themen angemessen vertiefen. Hier also noch mal die Links zu den Eule-Themenschwerpunkten „Friedensethik“, „Macht in der Kirche“ und „Missbrauch evangelisch“.
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